Reiches Oberösterreich
"El Dorado" inszeniert Goldhauben und Goldrausch.
150 Goldhauben in einer Glasvitrine im dunklen Raum: Das gibt schon was her! Diese eindrucksvoll inszenierte Installation ist Teil der Ausstellung "El Dorado" in der so genannten Wunderkammer Oberösterreich im Linzer OK (Offenes Kulturhaus).
Ausgehend von einer Erzählung von Julia Pühringer, die auf tatsächlichen Sagen und Legenden aus Oberösterreich basiert, wird von einem Land von unglaublichem Reichtum berichtet, den damals vor allem die Frauen besessen haben. Und deren Goldhauben seien heute noch ein Zeichen des ehemaligen Goldrausches.
Ironie und Witz
Das Kuratoren-Duo Julia Stoff und Martin Heller stellt deshalb die Goldhauben in den Mittelpunkt. Oberösterreichs Goldhaubenfrauen-Obfrau Martina Pühringer freut sich über "diese Wertschätzung unserer immerhin 19.400 Vereins-Mitglieder". 250 bis 300 Stunden (Stick-)Arbeit stecken hinter solch einer Haube.
Elf Projekte von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern ergänzen die feine, kleine Schau, wobei sich Witz und Ironie wie ein goldener Faden durch die Arbeiten ziehen. Elisabeth Peterlik hat inmitten der Goldhauben drei sehr spezielle Exemplare – gleichsam wie Kuckuckseier – versteckt. Betty Wimmer hat einen goldenen Thron aus Gips mit Abdruck des eigenen Sitzfleisches beigesteuert: Zeichen dafür, dass auch Frauen ihren Platz behaupten sollen. Das Künstlerkollektiv qujOchÖ hat eine KTM Ponny verblattgoldet: netter Seitenhieb auf ein hochsubventioniertes Firmen-Museum.
Info: Wunderkammer OÖ: "El Dorado (ob der Enns)" bis 29. 3. 2020 im OK im oö. Kulturquartier