Sonne, Wasser und Wein für Pühringer
Christian Ludwig Attersee gestaltete das Porträt des Altlandeshauptmannes
"In der Früh’ bin ich aufgestanden und habe gedacht – heut’ wirst du zum ersten Mal aufg’hängt." Altlandeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) war am Tag der Enthüllung seines Porträts für die Landeshauptleute-Galerie durchaus zum Scherzen aufgelegt.
Im Galeriezimmer des Landhauses in Linz ziert seit gestern das Porträt des Trauners die Wände. Gestaltet wurde es auf seinen Wunsch von Christian Ludwig Attersee. Das Bild solle nicht nur Freude beim Betrachten machen und als Kraftquelle dienen, verkündete Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), es solle auch zeigen, dass seit der Zeit, in der Pühringer dem Bundesland vorstand, in Kunst und Kultur vieles möglich gemacht worden sei, "indem man es zulässt".
Video: Am Mittwoch wurde im Landhaus ein Porträt von Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer enthüllt, das in die Ahnengalerie der Landeshauptleute aufgenommen wird.
"Lebensbejahende Stunden"
Christian Ludwig Attersee versetzte Pühringer in eine "oberösterreichische Phantasielandschaft – Wasser, Berge, Wälder und Sonnenschein", wie der in Aschach und am Attersee aufgewachsene Künstler sagt.
Die Symbolik im Landeshauptmann-Porträt war dem ehemaligen Staatsmeister im Segeln ein großes Anliegen: So baute er nicht nur ein Segelboot ins Bild ein, er platzierte neben dem Kopf des Porträtierten auch einen dreifarbigen Vogel als Zeichen für Sicherheit und Vertrauen. "Ich habe mir auch erlaubt, beide Hände Richtung Quellen positiver Nachrichten zu gestalten", sagte der 78-Jährige: "Links die Lebensqualität durch sprudelndes Wasser, rechts Früchte und Wein für die lebensbejahenden und heiteren Stunden."
In den 1950er Jahren wurde damit begonnen, die Landeshauptmänner posthum zu porträtieren. Rudolf Wernicke malte beginnend bei Abt Dominik Lepschy, von 1861 bis 1868 Landeshauptmann, bis zu Heinrich Gleißner, der von 1934 bis 1938 und dann wieder von 1945 bis 1971 im Amt war, insgesamt neun Porträts, die Sie oben, mit Ausnahme von Julius Graf von Falkenhayn (April bis Dezember 1871) sehen. Erwin Wenzl, Landeshauptmann von 1971 bis 1977, wurde von Otto Götzinger für die Ewigkeit festgehalten, Josef Ratzenböck (1977 bis 1995) von Johanna Fladerer-Dorn. Damit sie besser wirken können, wurden die Porträts auf zwei Räume, das Galeriezimmer und das Blaue Zimmer im Landhaus, aufgeteilt.
Pühringer zeigte sich von seinem Bild sehr angetan: "Auch wenn ich jetzt aufg’hängt bin, betrachte ich es nicht als Schlusspfiff des Dienlich-Seins dem Land Oberösterreich."
Irgendwie bin ich wohl zu konservativ obwohl Freund zeitgenössischer Kunst. In der Ahnengalerie der Landeshauptleute a.D. stelle ich mir irgendwie klassischere Porträts vor.
der Künstler wird sicher das Porträt dem Landeshauptmann geschenkt haben! Oder zahlts wieder der Steuerzahler?
natürlich der steuerzahler, man weiß ja, wie die öst. politiker gierig sind. wahrscheinlich muß der attersee noch etwas dazuzahlen.