Star-Fotografin June Newton starb 97-jährig
Die Fotografin und frühere Frau von Helmut Newton, June Newton, ist tot. Alice Springs – so ihr Pseudonym – starb am Freitag im Alter von 97 Jahren in ihrer Wahlheimat Monte Carlo.
Mit 24 Jahren hatte sie, damals noch June Browne und erfolgreiche Schauspielerin, in ihrer Geburtsstadt Melbourne einen jungen Fotografen kennengelernt, der vor den Nazis aus Deutschland geflohen war. Ein Jahr später heiratete das Paar und blieb fast 60 Jahre zusammen. 2004 starb Helmut Newton mit 83 Jahren nach einem Verkehrsunfall mit seinem Cadillac in Los Angeles.
Newton war aber nicht nur Frau, Muse und Managerin der Fotografen-Legende, sondern unter ihrem Künstlernamen Alice Springs selbst eine erfolgreiche Fotografin und Porträtistin der Schönen und Reichen. Diese Karriere verdankte die Verstorbene einem Zufall im Jahr 1970. Das Paar wohnte inzwischen in Paris, Helmut Newton hatte Grippe. Für den anstehenden Werbeauftrag einer französischen Zigarettenfirma ließ sie sich Kamera und Einstellungen erklären – und legte statt seiner los.
Künstlerische Star-Porträts
Ihren Künstlernamen Alice Springs fand sie eigenen Angaben zufolge, indem sie mit geschlossenen Augen eine Stecknadel auf eine australische Landkarte fallen ließ. Ihr Mann habe lieber gewollt, dass sie unter einem Pseudonym arbeite, sagte sie. Ihre Lebenserinnerungen nannte sie später gleichwohl "Mrs. Newton". Die Liste ihrer künstlerischen Porträts liest sich wie ein Who’s who der internationalen Kulturszene. Newton hatte unter anderen Ives Saint Laurent, Karl Lagerfeld, Billy Wilder, Catherine Deneuve, Nicole Kidman und Madonna vor der Linse.