Süßes backen mit Christina: "Meine Rezepte sollen alltagstauglich sein"
Christina Bauer versüßt den Herbst. Die bekannte Foodbloggerin ("Backen mit Christina"), Buchautorin und Landwirtin aus dem Salzburger Lungau hat für ihr neues Buch "Süßes backen" mehr als 70 Rezepte für Naschkatzen kreiert – von Muffins über Kuchen bis hin zu Torten und Desserts. Leicht nachzubacken, das ist der Anspruch der Autorin, die selbst keine ausgebildete Bäckerin oder Konditorin ist. Ihr Erfolg spricht für sich: Mehr als 500.000 Bücher hat die Mutter von zwei Kindern bereits verkauft, groß ist ihre Fangemeinde. Wir haben mit der 37-Jährigen über Missgeschicke in der Backstube und ihre Empfehlungen für Anfänger gesprochen.
OÖN: Nicht immer läuft beim Backen alles wie gewünscht. Was ist Ihnen zuletzt so richtig misslungen?
Christina Bauer: Erst neulich hatte ich einen Apfelstrudel im Ofen und vergaß aber dabei, die Backzeit einzustellen. Als ich ihn dann herausholte, war er leider schon sehr knusprig (lacht). Aber solche Hoppalas gehören zum Backen dazu. Wer behauptet, bei ihm funktioniere immer alles, der lügt oder er bäckt nicht.
Mit "Süßes backen" bringen Sie Ihr achtes Rezeptbuch heraus. Worauf kommt es Ihnen bei der Zusammenstellung an?
Am allerwichtigsten ist mir, dass die Rezepte alltagstauglich sind. Mit Zutaten, die in den meisten Haushalten zu finden sind. Es gibt ja viele Kuchenrezepte, da vergeht einem schon beim Durchlesen die Lust. Ich selbst bin zum Beispiel gar kein Fan von Fondant-Torten (mit Zuckerhülle eingedeckte Torten, Anm.). Und ich achte auch sehr darauf, dass die Zubereitung nicht zu kompliziert ist. Bei Teigen, die etwas aufwendiger sind, wie zum Beispiel beim Blätterteig oder beim Plunderteig, gibt es in meinem Buch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bildern.
Sie achten also darauf, dass sich auch unerfahrene Bäcker bei Ihren Rezepten gut zurechtfinden. Was sollten Anfänger beim Backen beherzigen?
Keine Angst haben und ausprobieren, das ist mein oberstes Motto. Dass man nicht schon zu Beginn an sich und am Erfolg zweifelt. Natürlich gibt es Techniken, zum Beispiel beim Tortenverzieren, die sind einfach Übungssache. Aber das Wichtigste ist doch, dass es am Ende schmeckt. Ein unverzichtbarer Begleiter beim Backen sollte immer die Waage sein. Wer noch nicht so viel Erfahrung hat, sollte sich immer genau an die Mengenangaben halten. Auch beim Mehl heißt es aufpassen, denn es macht schon einen Unterschied, ob ich zum Beispiel ein griffiges oder ein Vollkornmehl verwende.
Wonach schmeckt für Sie der Herbst? Mit welchen Zutaten arbeiten Sie jetzt besonders gerne?
Ich backe im Herbst gerne mit Kürbis, weil er so vielfältig einsetzbar ist. Ich kann ihn für Kuchen verwenden, aber auch Kleingebäck oder Brot damit herstellen. Auch mit Zucchini arbeite ich jetzt gerne. Und ich greife wieder öfter zum Zimt, damit stimme ich mich schon auf den Winter ein.
Sie betreiben eine Landwirtschaft mit 40 Rindern und 30 Schafen, bleibt da neben dem Backen noch Zeit dafür?
Ja, ich gehe jeden Tag in der Früh und am Abend in den Stall, das ist mir ganz wichtig. Auf einem Hof gibt es viel zu tun, aber es ist auch eine Arbeit, die mich persönlich erdet. Wenn ich die Kühe melke, ist das ein monotoner Ablauf, bei dem ich gut runterkommen und den Tag Revue passieren lassen kann.
Christina Bauer: Süßes backen, Löwenzahn Verlag, 220 Seiten, 36,90 Euro