Wetten, dass … wir ihn nicht vergessen?
Top, die Wette gilt, dass sein dritter auch sein letzter Abschied ist. Ein würdiger, den Show-Legende Thomas Gottschalk am Samstag in Offenburg nach 36 Jahren nimmt. Unter Standing Ovations wird der 73-Jährige vom Publikum empfangen: "Danke, danke, das reicht – ihr seid ja verrückt", moderiert Gottschalk "keine öffentliche Andacht, sondern eine Unterhaltungsshow" an, durch die er zum 154. Mal führt. Schlagfertig und wortgewandt. Dass er den Namenszungenbrechern zweier Gäste – Schauspieler Matthias Schweighöfer und Ex-Fußballstar Bastian Schweinsteiger – erliegt, nehmen er und seine Gäste mit Humor. Auf der Couch sitzt auch Ex-Tennis-Ass Ana Ivanovic. Schauspieler Jan Josef Liefers und Stefanie Stappenbeck (heute im ZDF-Krimi "Versunkene Gräber" zu sehen) lösen ihre Wettschuld mit einem Ständchen ein: Mit "I Got You Babe" verneigen sie sich mit deren Hit von 1965 vor Popkönigin Cher, die – nach ihrem Auftritt – neben ihnen Platz genommen hat. Beide zaubern dem Moderator mit ihrer Adaption – "Tom, we got you, Tom. We will miss you, Tommy, don’t say goodbye, Tommy" – ein gerührtes Lächeln ins Gesicht. "Atemlos durch die Nacht" begleitet Schlagerstar Helene Fischer diesmal Rapperin Shirin David, auch Take That bieten einen Vorgeschmack auf ihren Burg-Clam-Auftritt (Seite 15).
"Top, die Wette gilt", heißt es bei einer ausgewogene Mischung aus Wetten mit Witz (Hahnenschrei-Erkennen), Kuriosem (eine Zahlen verstehende Hündin), Kraft (die Schweizer Seilzieher der Bergbahn, eine Remake einer vor 30 Jahren verlorenen Wette, die nun glücklich endete), Geschicklichkeit (zweier jungen Damen im Gabelstapler) und Geisteskraft: Die Münchnerin Julia Reichert beweist, dass sie Ort und Datum von 216 Wetten aus der Show-Geschichte anhand ihres Strichcodes erkennen kann, wofür sie zur letzten "Wettkönigin" gekrönt wird – und zugleich einen Rückblick auf Wett-Kuriositäten bot. Zum herzerfrischenden Helden wird der 14-Jährige Felix Mayr aus Niederösterreich, ein Handstandakrobat, der seinen Rollstuhl gegen das Skateboard tauscht.
Nach drei Stunden kommt, was kommen muss: Den Moment des Abschieds verwandelt Thomas Gottschalk in eine herzliche Verneigung vor Show-Erfinder Frank Elstner: "Er war der Vater von ,Wetten dass..?‘, er war zu mir immer wie ein Vater", bevor er in einer Baggerschaufel – "das Fahrzeug, das ,Wetten dass..?‘ groß gemacht hat" – unter Standing Ovations aus dem Saal schwebt. Wetten, dass wir ihn nicht vergessen werden?
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