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Zwei brillante Solistinnen und ein sehr feines Jugendorchester

Von Michael Wruss, 05. November 2019, 00:04 Uhr
Theresa Maderecker
Theresa Maderecker Bild: Winkler

Judith Fröschl (17), Theresa Maderecker (15) und die "Upper Austrian Sinfonietta" lieferten im Brucknerhaus eine Talentprobe ab.

Jährlich werden zwanzig junge Musiker und Tänzer aus dem Landesmusikschulwerk, der Akademie für Begabtenförderung und der Tanzakademie nach einem kommissionellen Vorspiel bzw. Vortanzen mit dem Josef-Ratzenböck-Stipendium in der Höhe von 1500 Euro ausgezeichnet.

Ziel ist es, den Ankauf von Instrumenten sowie den Besuch von Meisterkursen zu erleichtern und so die besonders Begabten unseres Landes zu fördern. Bereits zur Tradition ist es geworden, dass am 3. November zwei besonders herausstechende Talente die Chance bekommen, mit der Upper Austrian Sinfonietta unter Peter Aigner im Brucknerhaus zu konzertieren.

So auch am vergangenen Sonntag. Zum einen saß so die 17-jährige Cellistin Judith Fröschl auf dem Podium, präsentierte mit den Rokoko-Variationen von Peter Iljitsch Tschaikowsky eines der ganz großen Virtuosenwerke für ihr Instrument und konnte dabei restlos begeistern.

Denn sie versteht es, nicht nur das Publikum mitzureißen, sondern sich selbst beinahe in Trance zu spielen und technisch für ihr Alter absolut sicher über den musikalischen Wolken zu fliegen, die lyrischen Passagen höchst leidenschaftlich zu inszenieren und dabei das Instrument singend frei klingen zu lassen. Dort, wo virtuose Attacke vonnöten ist, hat sie genügend Reserven, alles aus dem Instrument herauszuholen.

Schwere Gitarrenliteratur

Die zweite junge Künstlerin des Abends war die erst 15-jährige Gitarristin Theresa Maderecker, die sich mit der "Fantasía para un gentilhombre" von Joaquín Rodrigo auch ein ganz besonderes Highlight aus der konzertanten Literatur ausgesucht hat. Auch sie weiß ihr Publikum in den Bann zu ziehen, technisch überzeugend und auch musikalisch beeindruckend zu musizieren und die unterschiedlichen Charaktere von Rodrigos Musik fein erfühlt umzusetzen. Das mit einem Werk, das im Zusammenspiel äußerst heikel ist und auch vom Orchester viel solistisches Einfühlungsvermögen verlangt. Die Upper Austrian Sinfonietta hat aber unter Peter Aigner nicht nur die beiden Konzertstücke höchst konzentriert und sehr kollegial begleitet, sondern zeigte sich auch bei Mozarts Zauberflöten-Ouvertüre und Schuberts Unvollendeter von der besten Seite.

Dabei hatten die jungen Musikerinnen und Musiker eine harte Nuss zu knacken, dürfen aber auf das mehr als hörenswerte Ergebnis mächtig stolz sein.

Fazit: Ein beeindruckender Konzertabend, der den außergewöhnlich talentierten musikalischen Nachwuchs ideal präsentierte.

Brucknerhaus: Solistenkonzert mit der Upper Austrian Sinfonietta unter Peter Aigner, 3.11.

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Autor
Michael Wruss
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