Superfood für Darm und Seele: Die Zwetschken sind reif
Blau, süß und rundum gesund – Zwetschken sind reich an Ballaststoffen und Vitaminen.
"Kaum ein Obst eignet sich so gut fürs Haltbarmachen wie die Zwetschke – ich denke an Marmelade, Chutney und an die wunderbaren süßen Zwetschkenknödel", sagt Ernährungswissenschafterin Katrin Fischer. Die Expertin der Landwirtschaftskammer OÖ lobt zudem die Vielseitigkeit der typisch oberösterreichischen Frucht, die in den Gärten des Landes heranreift und auf vielen Märkten bereits zum Kauf angeboten wird. "Die Zwetschke ist reich an Spurenelementen und Mineralstoffen – und obendrein ein Balsam für unsere Nerven. Die enthaltenen B-Vitamine machen die Frucht zu einem echten Soulfood", schwärmt Fischer.
Keine üppige Ernte 2023
Für die verdauungsfördernde Wirkung der Zwetschke sind vor allem die Ballaststoffe Pektin und Cellulose verantwortlich. Kommen sie mit Wasser in Kontakt, quellen sie auf und stimulieren die Darmwand, sodass sie weitertransportiert werden. "Das macht die Zwetschke zu einem Superfood für Darmbakterien", sagt die Ernährungswissenschafterin. Die typisch bläulich-violette Farbe verleiht der Zwetschke eine hohe Konzentration an sekundären Pflanzenstoffen, die entzündungshemmend wirken und den Körper vor freien Radikalen schützen.
"Vielerorts ist die Zwetschken-Ernte heuer leider nicht so üppig, wie man sich das wünschen würde, weil die Bedingungen während der Blüte im Frühling nicht optimal waren", sagt Fischer.
Perfekt lagern: Bei den derzeitigen hohen Temperaturen sollte man die Zwetschken am besten im Kühlschrank aufbewahren. "Dort halten sie eine Woche." Auch ein Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit ist gut geeignet, um die Haltbarkeit der Früchte zu verlängern.
Weißer Belag: Dieser bildet sich vor allem aus Tau und Regenwasser, das auf der Fruchthaut verdunstet. Er schützt die Frucht und hält sie länger frisch. "Daher sollte man ihn erst vor dem Essen abwaschen", sagt Katrin Fischer.
Feiner Holler-Zwetschken-Röster
Zutaten:
600 g Holunderbeeren, 300 g Zwetschken, 100 g Äpfel oder Birnen
100–150 ml Wasser (optional Rotwein)
150–250 g Zucker (abhängig von der Fruchtsüße)
1 Zimtstange oder 1 TL Zimt
3 bis 4 Gewürznelken oder ½ TL Nelkenpulver, etwas Vanille, Saft und geriebene Schale von einer Zitrone (oder Orange)
Zum Binden: 1–2 EL Vanillepuddingpulver oder Stärkemehl, evtl. 1 Stamperl Obstbrand oder -likör (Holunder, Zwetschke, …)
Zubereitung: Holunderbeeren abrebeln, Zwetschken entkernen und vierteln, Äpfel/Birnen entkernen, in kleine Stücke schneiden. Das vorbereitete Obst mit Wasser (anfangs etwas weniger nehmen), Zucker und Gewürzen in einem breiten Topf zum Kochen bringen. Auf kleiner Flamme sanft einköcheln lassen, bis die Früchte ein runzeliges Aussehen haben und der Saft klar ist – dauert 15 bis 25 Minuten. Dazwischen immer wieder umrühren, bei Bedarf Wasser nachgießen. Zum Binden Puddingpulver/ Stärkemehl mit etwas kaltem Wasser glattrühren und in den kochenden Röster einrühren – kurz aufkochen lassen. Wenn gewünscht, mit Alkohol verfeinern.
Rezept: LK OÖ/ Romana Schneider-Lenz
Die Zwetschke ist ein braves Ding,
weil sie vorerst am Baume hing
und dort von grün zu blau mutierte,
was sie auf's Lieblichste verzierte,
um dann, gepflückt von Menschenhänden
zuerst in einem Korb zu enden;
hernach, mit anderen Genossen,
die ebenfalls am Baume sprossen,
sie Eingang finden in manch' Münder ...
Bedenke! Kaum was ist gesünder
als dieses blaue, süße, Obst.
Untersteh' dich, dass du es nicht lobst!