Frauen sollen sich die Zeit zum Trauern nehmen
Sonst kommt Angst vor Fehlgeburt massiv wieder.
„Sich zu verabschieden, das Kind wenn möglich anzugreifen, um zu begreifen, dass es nicht mehr am Leben ist, ist ganz wichtig“, sagt Daniela Leitner-Quast, Klinische Psychologin der Landesfrauen- und Kinderklinik Linz. Die Trauer zuzulassen wird oft unbeabsichtigt vom Umfeld erschwert. „Freunde und Familie wollen uns nicht traurig sehen. Wir bekommen von der Gesellschaft ungefähr eine Woche Zeit, dann soll wieder alles passen“. Die Psychologin plädiert dafür, dass sich Frauen die Zeit zum Trauern nehmen, die sie brauchen. Sonst komme die Angst vor einer Fehlgeburt spätestens bei der nächsten Schwangerschaft massiv wieder. Frauen sollten genau hinspüren, wann sie wieder zu einer Schwangerschaft bereit sind. „Das ist sehr individuell, aber in den ersten vier Monaten nach der Fehlgeburt, der Haupt-Trauerzeit, würde ich davon abraten“, meint Leitner-Quast. Der intensive Trauerprozess dauere ungefähr ein Jahr. Sollten Mütter dann immer noch nicht mit dem Verlust zurechtkommen, sollten sie sich unbedingt professionelle Hilfe suchen.