So bleiben die Knochen stark
Welttag der Osteoporose: "Es ist nie früh – und nie zu spät –, etwas für seine Knochen zu tun", sagt Primar Michael Gabriel und erklärt, welche Maßnahmen wirklich etwas bringen.
Die Krankheit beginnt schleichend und bleibt oft über viele Jahre unbemerkt. "Nicht selten erkennt man Osteoporose erst bei einem Bagatelltrauma", sagt Univ.-Prof. Michael Gabriel, Vorstand des Instituts für Nuklearmedizin am Kepler-Uniklinikum. "Also wenn man sich bei einem relativ harmlosen Sturz gleich etwas bricht."
Generell gebe es natürlich Risikofaktoren: "Das sind zum einen das Alter – ab 50 sinkt die Knochendichte – oder hormonelle Umstellungen, wie sie bei Frauen in den Wechseljahren vorkommen. Aber auch genetische Faktoren und Unterernährung können die Entstehung begünstigen", erklärt der Mediziner, der anlässlich des Welttages der Osteoporose auf die Vorbeugungsmaßnahmen aufmerksam machen will.
Gutes Leben, gesunde Knochen
Die Basis für gesunde Knochen werde nämlich bereits in jungen Jahren gelegt. "Zwischen 20 und 30 ist die Knochendichte am höchsten. Wer sich also schon in der Jugend drauf schaut, hat dann später im Alter mehr Reserven zur Verfügung. Deshalb: Es ist nie zu früh – aber auch nie spät –, um etwas für seine Knochen zu tun."
Und was rät der Experte? "Im Grunde geht es vor allem darum, einen gesunden Lebensstil zu pflegen." Alkohol, Nikotin und zuckerhaltige Getränke sollte man meiden, dafür sollte man schauen, dass man viel Kalzium und Vitamin D zu sich nimmt. "Und das gelingt am besten über eine gesunde, ausgewogenen Ernährung", sagt Gabriel. Kalzium könne man etwa mit einem täglichen Milchprodukt, einem kleinen Joghurt oder Käse abdecken. "Aber es müssen auch nicht unbedingt Milchprodukte sein – auch Grünkohl, Broccoli oder Tofu enthalten Kalzium."
Ein Vollkornweckerl mit Sesam wiederum liefert Vitamin D, genauso wie Seefische wie zum Beispiel Lachs.
Und ganz wichtig für die Knochen sei Bewegung. "Am besten schon von klein auf", rät Primar Gabriel. "Kinder und Jugendliche, die regelmäßig Sport machen, haben eine deutlich höhere Knochendichte als Gleichaltrige, die das nicht tun." Erwachsenen empfiehlt der Knochenspezialist, täglich Bewegung zu machen, egal ob beim Spazierengehen, Walken oder Wandern. "Und zwar an der frischen Luft, da tankt man gleich auch noch eine Portion wertvolles Vitamin D."
Experten-Empfehlungen
Bereits mit rund 55 Jahren sind etwa sieben Prozent aller Österreicher mit Osteoporose konfrontiert. Niedrige Knochenqualität und damit einhergehende Knochenschwäche können zu Schmerzen und zu erhöhter Gefahr von Brüchen führen – selbst bei einfachen Stürzen. Daher ist Vorsorge, gerade wenn Risikofaktoren vorhanden sind, das Um und Auf – Frauen sollten sich ab dem 50., Männer ab dem 60. Lebensjahr regelmäßig alle zwei bis drei Jahre einer Knochendichtemessung unterziehen, rät Primar Michael Gabriel.