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#033 - Laufen, greifen, sprechen: Was muss mein Kind wann können?

Von Leonie Mülleder, 17. Dezember 2024, 17:00 Uhr

Katharina Kapfer

Physiotherapeutin
In welchem Alter muss mein Kind motorische Meilensteine erreichen und was ist zu tun, wenn es länger dauert? Physiotherapeutin Katharina Kapfer spricht über die motorische Entwicklung unserer Kinder und wie wir sie dabei ...

In welchem Alter muss mein Kind motorische Meilensteine erreichen und was ist zu tun, wenn es länger dauert? Physiotherapeutin Katharina Kapfer spricht über die motorische Entwicklung unserer Kinder und wie wir sie dabei bestmöglich unterstützen können.

„Was, wenn mein Kind mit einem Jahr noch nicht laufen kann?“ Physiotherapeutin Katharina Kapfer wird täglich mit dieser Frage konfrontiert. Die Sorgen sind groß, wenn das eigene Kind motorisch noch nicht so weit ist, wie vielleicht das gleichaltrige Nachbarskind. Doch sind diese Zweifel auch berechtigt oder machen wir Eltern uns selbst nur zu viel Druck?

 „Mit zwölf Monaten können 50 Prozent der Kinder laufen. Aber erst mit 18 Monaten wäre der Grenzstein erreicht, also der Zeitpunkt, an dem 90 Prozent der Kinder laufen können“, erklärt die Physiotherapeutin in der neuen Podcast-Folge rund um die kindliche Entwicklung. „Es ist okay, wenn das Kind erst später zu gehen anfängt. Die Entwicklung eines jeden Kindes ist ganz individuell. Aber natürlich: Zwischen einem Jahr und 18 Monaten ist ein riesen Zeitraum und das kann lange werden für Eltern“, kann die Expertin die Sorgen verstehen.

Genug Zeit statt Hilfsmittel

Hilfsmittel wie Lauflernwägen sind laut der Physiotherapeutin auf keinen Fall notwendig. "Gibt man dem Baby genug Zeit, erreicht es jeden Schritt von selbst", sagt sie. Die Voraussetzungen dafür sind ganz einfach: eine motivierende Umgebung und ganz viel Liebe.

Weiters sei auch die Bauchlage von großer Bedeutung für die motorische Entwicklung, besonders für die Kräftigung der Rücken- und Nackenmuskulatur. Wird die Bauchlage nicht genug in den Alltag integriert, könnte das sogar schwerwiegende Folgen haben. Liegt das Kind beispielsweise zu viel auf dem Rücken, können dadurch Schädelasymmetrien entstehen und der Hinterkopf auf einer Seite abflachen.

Um dies zu vermeiden, sollte das Baby in der Wachphase regelmäßig auf den Bauch gelegt werden. "Einfach ausprobieren, ganz ohne Druck und nur wenige Minuten", sagt die Expertin. Wenn sich Eltern sicher im Umgang mit ihrem Kind fühlen, kann die Bauchlage sogar nach den ersten zwei Wochen schon ausprobiert werden.

Auch bei Frühgeborenen kann die Entwicklung dadurch stark gefördert werden. Da bei Frühchen die Muskulatur meist noch sehr schwach ist, sollten die Eltern sie zudem mit Massagen und körperlichen Übungen unterstützen. Hier helfe die Physiotherapie, in denen die Eltern die richtigen Übungen lernen, enorm.

Weitere Meilensteine

Betrachtet man die Feinmotorik, werden das Zusammenbringen der Hände in der Körpermitte im Alter von zwölf Wochen, das bewusste Öffnen- und Schließen der Hände in den ersten vier bis fünf Monaten und der sogenannte „Pinzettengriff“ als die ersten Meilensteine bezeichnet.

Grundsätzlich sind diese Angaben aber nur durchschnittliche Richtwerte und sollten sich nicht zu sehr zu Herzen genommen werden. Katharina Kapfer rät: „Eltern sollten sich mit dem Thema auseinandersetzen, die Kinderärzte um Rat fragen oder sich wirklich an einen Physiotherapeuten wenden, um sich zu beruhigen und sich nicht selbst zu stressen.“ 

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1  Kommentar
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LiBerta1 (4.329 Kommentare)
am 18.12.2024 12:49

Das Kind MUSS weder reden noch laufen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Der Mensch ist keine Standardware und hat das Recht auf individuelle Entwicklung.
Es wäre schön, wenn nicht länger die Kinder der Schule angepasst würden, sondern die Schule den Kindern.

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