Welt-Alzheimertag: Bewegung hilft vorzubeugen
Zahl der Betroffenen steigt stark. Soziale Organisationen informieren über den richtigen Umgang mit Demenzkranken.
Rund 130.000 Österreicher leiden aktuell an einer Demenz, berichten soziale Organisationen anlässlich des Welt-Alzheimertages am 21. September. Experten prognostizieren eine Verdoppelung dieser Zahl bis zum Jahr 2030. Sie sagen aber auch, dass derzeit in Österreich nur etwa 20 bis 30 Prozent aller Betroffenen eine medizinische Diagnose erhalten. "Tragischerweise wird Demenz oft als logische Alterserscheinung hingenommen, gegen die man eh nichts tun kann", sagt Anna Kreil, stellvertretende Geschäftsführerin der MAS Alzheimerhilfe. Das habe fatale Auswirkungen, weil Betroffene wegen dieses Irrtums oft zu spät oder gar nicht zur Diagnose kommen würden. Das frühzeitige Erkennen dieser Erkrankung ist laut Kreil aber wichtig für eine gute Versorgung der Betroffenen.
Frühzeitig vorbeugen
Um das Wissen über Demenz und Alzheimer sowie Möglichkeiten der Vorbeugung in der Bevölkerung bekannter zu machen, lädt die MAS Alzheimerhilfe am 20. September in Bad Ischl zu einem Vortrag des renommierten Fitness-Coachs Gernot Schweizer ein, der Spitzensportler wie Marcel Hirscher und Manuel Feller betreut hat. Er wird ab 19 Uhr im Leharkino darüber referieren, wie wichtig Bewegung ist, wenn man dieser gefürchteten Erkrankung vorbeugen will.
Schweizer beschäftigt sich seit mehr als dreißig Jahren als Trainer und Physiotherapeut mit dem menschlichen Körper und ist davon überzeugt: "Die Vorbeugung gegen Demenz sollte schon im Kindesalter mit regelmäßiger Bewegung für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden beginnen." Nicht welche Sport- oder Bewegungsart man wähle, sei wichtig, sondern dass man sich bewege, meint der Experte.
Mittlerweile gilt es als wissenschaftlich bewiesen, dass Verhaltensweisen, die für die Herzgesundheit gut sind, auch dem kognitiven Abbau vorbeugen. "Wer die Bewegung mit Gedächtnisübungen kombiniert, tut also Geist und Körper Gutes. Und je früher wir damit anfangen, desto besser."
Drei Organisationen, ein Ziel
Caritas, Diakonie und Volkshilfe nehmen den Welt-Alzheimertag zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass Menschen mit Demenz in die Mitte der Gesellschaft gehören. Die Organisationen haben sich vergangenen Freitag zusammengetan, um auf der Linzer Promenade vor dem Landhaus mit einem Flash Mob, diversen Geschicklichkeitsspielen und Liedern zum Mitsingen auf Demenz aufmerksam zu machen. "Betroffene Menschen verfügen trotz ihrer Einschränkungen über zahlreiche Ressourcen, die es in der Betreuung und Pflege zu nützen, zu fördern und zu erhalten gilt", machte Andrea Anderlik, Geschäftsführerin der Caritas für Betreuung und Pflege aufmerksam.
Neben Tagesbetreuungen und Seniorenwohnhäusern sind Caritas, Diakonie und Volkshilfe auch mit verschiedenen anderen Angeboten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen da. Das Diakoniewerk bietet beispielsweise das Veranstaltungsformat "Leben mit Demenz" für betreuende Angehörige, Angehörigentreffs und Demenzberatungen. Die Caritas organisiert ebenso Treffpunkte für pflegende Angehörige und vermittelt in Kursen und Seminaren Hintergrundinformation zum Thema Demenz. Die Volkshilfe klärt in ihren Demenz-Tageszentren Linz, Steyr und Schwertberg den Grad einer demenziellen Erkrankung ab.
Im Rahmen des Weltalzheimertages ist es den drei Organisationen wichtig aufzuzeigen, dass Menschen mit Gedächtnisschwund als Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden wollen. Sie weisen auch darauf hin, dass unterschiedlichste ambulante und mobile Lösungen für Kurzzeitpflege, Tages- und Nachtbetreuung sowie Besuchsdienste gebraucht werden. Ziel müsse es sein, mobile Betreuung vor stationärer Pflege anzubieten, damit die Menschen im Alter möglichst lange zu Hause leben könnten.
Vortrag: MAS Alzheimer lädt am 20. September um 19 Uhr im Leharkino in Bad Ischl zu einem Vortrag des renommierten Fitness-Coachs Gernot Schweizer ein. Der Eintritt ist frei.
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