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Ein Pfad-Finder auf entlegenen Wegen

Von Roswitha Fitzinger, 08. Jänner 2022, 14:00 Uhr
Ein Pfad-Finder auf entlegenen Wegen
Blick vom Akklimatisationslager unterm Dhaulagiri zur 8000 Meter hohen Annapurna im Himalaya. Bild: Voitl Stefan

Mit dem Mountainbike auf alpinen Steigen, ausgesetzten Wegen und über Berggipfeln zu fahren, das ist "sein Ding". Was der Bike-Bergsteiger Harald Philipp dort außer dem Abenteuer sucht, erklärt er bei seinen Vorträgen in Oberösterreich.

Was treibt jemanden an, der selbst dort die Balance auf zwei Rädern hält, wo andere alle vier Extremitäten benötigen? Harald Philip nennt es "Flow" und meint jenen Bewusstseinzustand, bei dem er "ganz in dem aufgeht, was er tut". Es sind Momente des Glücks, die der 38-Jährige beim Biken im alpinen Gelände (emp)findet. Er radelt auf ausgesetzten Wegen und Steigen, bestenfalls, wo vor ihm noch keiner war, und das auf der ganzen Welt. Was ihn noch antreibt, ist neue Wege zu finden, im Sinne von Neues zu entdecken. "Es geht dabei nicht nur um Wege an sich, mich interessieren auch ihre kulturellen Hintergründe, der Kontext, in dem alles stattfindet", erklärt er.

Ein Pfad-Finder auf entlegenen Wegen
Harald Philipp, Bike-Bergsteiger Bild: Stefan Voitl

"Pfad-Finder" hat er deshalb auch seine Vortragsreihe genannt, mit der er kommende Woche anlässlich der "Alles Leinwand – Reise und Abenteuertage" in Oberösterreich zu Gast sein wird (Näheres im Faktenkasten rechts). Die Besucher erwartet eine gleichermaßen multimediale wie sehr persönliche Reise, so der Wahl-Innsbrucker: "Ich bin an diversen Orten, und jeder für sich ist ultra-spannend, aber ich stelle sie nicht als Reisedestinationen vor, sondern erzähle, was ich dort erlebt, und vor allem, was ich von der jeweiligen Reise mitgenommen habe."

Der Vortrag: Wohin die Reise geht

Da wäre etwa die Reise nach Nepal, die zunächst einmal "komplett in die Hose" ging, wie er sagt, weil die Einstellung eine falsche war. Es brauchte ein Überdenken der eigenen Ansprüche und Einstellungen. "Den Gleichmut der dortigen Bevölkerung, die Dinge passieren zu lassen und darauf zu reagieren, haben wir versucht uns abzuschauen und in der Folge eine tolle zweite Expedition erlebt."

Ein Pfad-Finder auf entlegenen Wegen
Nepal: gemeinsam mit Trial-Weltmeister Tom Öhler hoch über den Gosainkund-Seen Bild: Stefan Voitl

Doch nicht immer schweift er in die Ferne, auch die Berge vor der Haustür eignen sich als Abenteuerspielplatz. "Die Alpen sind für mich zu einer Heimat geworden, sie haben meine Lebensgeschichte und sportliche Leidenschaft geprägt", sagt der Deutsche, der seit 20 Jahren in Österreich lebt. In Nordrhein-Westfalen aufgewachsen, aber in eine Bergsteigerfamilie hineingeboren, war das Mountainbike sein erstes Bergsportgerät. Mit elf Jahren hat er es sich selbst erarbeitet und schon damals gespürt: "Dieses Ding wird ab heute mein Leben bestimmen."

Ein Pfad-Finder auf entlegenen Wegen
Mountainbiken à la Harald Philipp in den Dolomiten Bild: Robert Boesch

Manchmal wechselt jedoch selbst ein leidenschaftlicher Biker das Sportgerät. Hoch nach oben ging es dennoch. Auf Skiern und gemeinsam mit seiner Mutter versuchte Harald Philipp eine Erstbegehung des höchsten Vulkans Eurasiens auf der russischen Halbinsel Kamtschatka. Ob sie geglückt ist, will der 38-Jährige nicht verraten, nur so viel: "Es ist sicher das witzigste Segment meines Vortrags."

Ein Pfad-Finder auf entlegenen Wegen
Gemeinsam mit Mama Uta Philipp auf den Vulkan Kljutschewskaja Sopka – eine Erstbefahrung auf Skiern Bild: Harald Philipp

Ganz anderer Natur gestalteten sich die Herausforderungen bei einer anderen Reise. Wie leben Menschen in einem Land ohne Menschenrechte? – Das war eine der Fragen, die Philipp in das nahezu hermetisch abgeriegelte Nordkorea aufbrechen ließen. Ein Land, in dem die Bevölkerung angehalten wird, Abstand zu westlichen Touristen zu halten. "Diese Distanz hat das Gerät Mountainbike völlig durchbrochen, schon einfach dadurch, weil sie noch nie so ein Rad gesehen haben", erzählt Philipp.

Ein Pfad-Finder auf entlegenen Wegen
Nordkorea: vor der Bergtour ein Zwischenstopp in Pjöngjang Bild: Dan Milner

Die obligatorischen Bewacher wurden zu Begleitern, die Reise zu einem gemeinsamen Abenteuer. "Eine tolle menschliche Erfahrung", die er nicht missen wolle, so der Bergsportler, der mittlerweile auf neuen Pfaden wandelt.

Sein Bike hat er gegen ein E-Bike getauscht. Das "absolut perfekte Gerät" für seinen neuen Wohnort in den ligurischen Alpen. "Ich war schon länger unzufrieden mit meinem ökologischen Fußabdruck, seit der Coronakrise hab ich es geschafft, diesbezüglich ins Handeln zu kommen, ohne Spaß am Leben zu verlieren." Doch das ist eine andere Geschichte, die er bei der nächsten Vortragsreihe erzählen will – ihr Titel: "Spuren hinterlassen".

  • Vortrags-Termine: am 11. 1. in Lenzing (Lichtspiele), am 12. 1. in Kirchdorf/Krems (Kino) und am 13. 1. im City Kino in Steyr jeweils um 19.30 Uhr
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Autorin
Roswitha Fitzinger
Roswita Fitzinger

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