Wenn der Roboter die Ziegelwände errichtet
WIEN. Ziegelkonzern Wienerberger will Arbeit auf Baustellen erleichtern
Der weltgrößte Ziegelhersteller Wienerberger erleichtert die Arbeit auf Baustellen mittels Einsatz eines Roboters. Der WLTR wurde hauptsächlich für den Bau langer Wände in Industriebauten, Schulen, Mehrfamilienhäusern und anderen großen Gebäuden entwickelt und automatisiert den Prozess des Ziegellegens. Er arbeitet kontinuierlich sowohl drinnen als auch draußen unter minimaler menschlicher Aufsicht, benötigt zur Bedienung lediglich Wasser und Strom und reduziert körperliche Belastung der Maurer auf der Baustelle.
Nach dreijähriger Entwicklungszeit kommt der Mauerwerksroboter auch in Österreich zum Einsatz. Der WLTR wurde in Tschechien entwickelt und errichtet Ziegelmauern von mehr als drei Metern Höhe mit einer Leistung von durchschnittlich fünf bis sechs Quadratmetern in der Stunde. Das Konzept stammt von Wienerberger Tschechien in Zusammenarbeit mit dem Start-up KM Robotics und dem Technischen Institut für Informatik, Robotik und Kybernetik an der Technischen Universität Prag.
Der Roboter ist mit Sensor-Technologie ausgestattet, die eine präzise Platzierung der Ziegelsteine sicherstellt und gleichzeitig Sicherheit und Effizienz auf den Baustellen gewährleisten soll. Damit das robotergestützte Mauerwerksprojekt funktionsfähig ist, wurde ein spezieller, patentierter Ziegel entwickelt: der "Robot Ready"-Porotherm-Ziegel. Dieser verfügt über zwei spezielle Rillen an den Wandseiten, die eine nahtlose Handhabung ermöglichen.
Einsatz auch für Wohngebäude
Laut Wienerberger kann der Roboter aber nicht nur Wände errichten, sondern verbessert auch Planbarkeit und Effizienz, indem er sich in die Planungs- und Bauphase integriert und präzise digitale Daten nutzt. Der Roboter generiert umfangreiche Daten, die eine ausführliche Dokumentation sicherstellen, was während und nach der Bauphase wertvoll ist.
Derzeit setzt Wienerberger die erste Testbaustelle um. Danach ist WLTR auf heimischen Baustellen einsatzbereit. Sieben Roboter stehen zur Verfügung, die von Bauunternehmen angemietet werden können. Weitere Modelle sollen dazukommen. Durch eine Weiterentwicklung sollen zusätzliche Funktionen integriert werden, die ihn für ein breiteres Anwendungsspektrum, einschließlich Wohngebäude, geeignet machen.