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Die rasend schnelle KI-Entwicklung oder: Als wir noch über die Hände lachten

Von Barbara Eidenberger, 07. März 2024, 15:34 Uhr
Hände, falsch KI-generiert
Erste Versuche mit dem Bildprogramm Midjourney im April 2023

Als die ersten von künstlicher Intelligenz generierten Bilder durch das weltweite Web geisterten, schmunzelten wir noch. Manches gelang täuschend echt, anderes so gar nicht.

Vor allem die Hände schien die künstliche Intelligenz nicht und nicht hinzubekommen. Einmal war es eher eine Pranke denn eine Hand, ein anderes Mal vier statt fünf Finger.

Ein Glück, so die Meinung vieler, denn daran könne man zweifelsfrei erkennen, ob ein Bild echt oder künstlich erzeugt sei. Nicht einmal eineinhalb Jahre später ist diese Einschätzung nicht nur überholt, sondern schon fast eine Erzählung aus grauer Vorzeit. Denn die Entwicklung der KI-Anwendungen ist schon weiter, viel weiter.

OpenAI, jenes Unternehmen, das mit ChatGPT – der generativen KI-Anwendung für Texte – und mit Dall-E – jener für Bilder – künstliche Intelligenz für jedermann und jederfrau nutzbar gemacht hat, ist nun den nächsten Schritt gegangen. Mit Sora hat es ein Programm entwickelt, das basierend auf Prompts (beschreibenden Texteingaben) Videos generiert.

Und es sind nicht irgendwelche Videos. Die Bilder sind täuschend echt – auch wenn sie einen Mann auf Wolken sitzend oder einen Affen Schach spielend zeigen. Ein Beispiel dafür finden Sie in diesem Video:

Täuschend echte Videos: "Dieser Hype wird in eine generelle KI-Revolution übergehen"

Faszinierend und beängstigend zugleich: Mit der OpenAI-Software Sora lassen sich durch einfache Textbefehle Videos erstellen, die täuschend echt aussehen. "Dieser Hype wird in eine generelle KI-Revolution übergehen", sagt KI-Spitzenforscher Johannes Brandstetter im Interview mit OÖN-TV-Chef Klaus Mittmansgruber.

Seit Mitte Februar ist das Programm für ausgewählte Nutzer zugänglich. Dass Sora bald (kostenpflichtig) für alle nutzbar ist, ist nur eine Frage der Zeit. Die Videoproduktion wird sich damit verändern – so wie sich Text- und Fotoproduktion bereits schrittweise verändern.

Dem Hype um künstliche Intelligenz werde eine regelrechte KI-Revolution folgen, ist Johannes Brandstetter, AI-Forscher an der JKU, im OÖN-Interview überzeugt. Das sei zwar ein Grund zur Freude, aber auch Anlass zur Sorge: "All diese Anwendungen liegen in den Händen US-amerikanischer Konzerne. Wir haben keinen Einblick und keinen Zugriff auf Daten und Modelle." Aus europäischer Sicht ein Umstand, der dringend geändert werden sollte.

Kennzeichnungspflicht gefordert

Brandstetter plädiert zudem für eine Kennzeichnungspflicht von KI-erstellen Inhalten. Halte eine neue Technologie im Alltag der Menschen Einzug, sei eines ganz entscheidend: "Man muss wissen, womit man es zu tun hat." Die Gefahr, dass eine Vielzahl von Fake-Videos auftaucht, ist – vor allem in politisch turbulenten Zeiten – nicht von der Hand zu weisen.

Noch passieren in den Videos manchmal Logikfehler. Ein Beispiel zeigt eine Person, die von einem Keks abbeißt. Der Keks ist daraufhin aber wieder ganz. Wer nun glaubt, die Videos anhand dieser Fehler entlarven zu können, sei an jene Tage erinnert, an denen wir noch über die Hände lachten.

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Autorin
Barbara Eidenberger
Leiterin Online/Digitale Medien und Oberösterreich/Regional
Barbara Eidenberger
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2  Kommentare
2  Kommentare
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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 07.03.2024 18:24

Wars nicht mit Atom....das gleiche ?
Segen und ganz schnell Fluch.

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reibungslos (15.292 Kommentare)
am 08.03.2024 09:00

So wie schon oft: Der Geist ist aus der Flasche und kann nicht mehr zurückgedrängt werden. Das Unglück nimmt seinen Lauf. So lang es für viel eine gutes Geschäft ist es keine Toten gibt, wird es schön geredet.

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