Los, runter!
Wenn es um Sport geht, schlägt mein Laptop meine Kollegen in der Regional-Redaktion der OÖN um Längen. Er war diese Woche bereits am Dachstein, ist über den Sandling marschiert, hat sich mit den Latschen im Höllengebirge angelegt und sich vor ein paar Stunden ins WLAN des Hochleckenhauses eingeloggt. Hüttenwirt Wolfgang Auinger sei Dank. Wo viele Wanderer im Gastgarten gerade die Strahlen der tiefstehenden Sonne genießen, haue ich im Inneren der Hütte in die Tasten. Mobile Redaktion.
Langsam muss ich mich sputen. Die Kandidaten sitzen bestimmt gerade am Vorderen Langbathsee, grillen, chillen (ich weiß, das könnte ich auch in Deutsch schreiben, aber was man für einen guten Reim nicht alles tut) und lachen sich ins Fäustchen, weil ihr Reporter jetzt wirklich rasend sein muss, um nicht von der Dunkelheit überrascht zu werden. Ist es noch eine Überraschung, wenn ich es jetzt schon weiß? Über den Schafluckensteig werde ich jetzt zu den sechs Jungs und Mädels absteigen.
Darum ist dieser Blog eigentlich nur ein halber. Falls ich Empfang habe, werde ich ihn unten ergänzen. Die Teilnehmer haben sich heute bereits über die Stahlseile des Attersee-Klettersteigs auf den Mahdlgupf geschwungen, sind zum Hochleckenhaus gewandert (wo Paul mit einem Fußball eindrucksvoll gezeigt hat, warum der FC Ternberg Meister wurde) und sind über den Brunnkogel wieder ins Tal abgestiegen. Die Kanu-Challenge am Langbathsee (auch das ginge deutsch) wird jetzt bereits hinter ihnen liegen.
Im Hochleckenhaus wird gerade gekocht, der Duft von Käsespätzle erwärmt mein Sitzfleisch. Jetzt aber. Los, runter!
UPDATE:
Tag sechs der XTreme-Tour ist Geschichte. Es war eine lange, anstrengende Geschichte. Und eine heiße. Angefangen hat sie mit einem Stau, den wir selbst verursacht haben. 18 Personen auf einmal im Mahdlgupf-Klettersteig (Schwierigkeit C/D), da haben sich die Nachkommenden sicher gefreut. Steine haben wir nicht (weg)geschmissen, auch die Nerven nicht. Auch wenn Michaelas Motivation kurzzeitig "ziemlich ins Minus" gesunken ist. Durchgebissen hat sich die sympathische Mühlviertlerin trotzdem. Immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Auch als sie in der Mittagshitze auf den Dachsteinblick marschieren musste.
Von dort ging es im ständigen Auf-und Ab zum Hochleckenhaus. Manuel hätte sich gern' einen Brunnen auf dem Brunnkogel gewünscht, musste aber konstatieren, dass die Namensgebung in der Bergwelt oft trügerisch ist. Über den 1708 Meter hohen Gipfel musste er trotzdem, um das Camp am Vorderen Langbathsee zu erreichen.
Nach mehr als 1800 Höhenmetern war für die Füße zwar Schluss, nicht aber für die Hände. Kanu-Bewerb! Paul sah sich sein Kanu gleich einmal von unten an. Beim Versuch, sich (regelwidrig!) an einem Kanu seiner Mitstreiter zu halten, landete er im Langbathsee. Das war nach wenigen Minuten egal, später gingen ohnehin alle baden,
Das große Finale wird morgen noch einmal anstrengend: Berglauf auf den Feuerkogel, mit Kajak und Stand-Up-Paddle über den Traunsee und: eine lange gemeinsame Feiernacht. Dann ist die Xtreme-Tour 2018 schon wieder vorbei. Aber man soll ja nicht weinen, wenn etwas vorbei ist, sondern lachen, dass es gewesen ist. Die Kandidaten lachen jetzt schon.