Mühlviertler Familienunternehmen rutschte in die Pleite
RIED IN DER RIEDMARK. Dem Möbelhersteller Weissengruber aus Ried in der Riedmark ging das Geld aus. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 50 Mitarbeiter.
Die Pleitewelle in Oberösterreich reißt nicht ab: Am Montag informierten die Gläubigerschutzverbände Creditreform und KSV1870 über die bevorstehende Pleite des Möbelproduzenten Weissengruber.
Das Unternehmen aus Ried in der Riedmark (Bezirk Perg) wurde 1965 als Familienbetrieb gegründet, hat sich auf Innenausbau und Raumausstattung spezialisiert und erweiterte den Tätigkeitsbereich auf die Einrichtung von Hotels, Gaststätten und Objektausstattungen.
Am Landesgericht Linz hat Weissengruber den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Betroffen sind 55 Mitarbeiter und 70 Gläubiger.
Die Aktiva belaufen sich auf 517.000 Euro, die Zahl der Passiva bewegt sich zwischen 2,8 Millionen (KSV1870) und 7,2 Millionen Euro (Creditreform). 2021 und 2022 flossen 3,3 Millionen Euro in eine neue Halle und größere und erneuerte Maschinen.
Kein Lieferant von kikaLeiner
Ursachen für die Pleite seien Umsatzeinbrüche, Zinsbelastung sowie hohe Lohn- und Energiekosten. Für die Möbelkette kikaLeiner war Weissengruber nicht tätig. Das Unternehmen soll fortgeführt werden, den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent geboten, zahlbar binnen zwei Jahren.
"Ziel ist, die Arbeitsplätze zu erhalten. Wir wollen das Unternehmen fortführen, vor allem auch im Sinne unserer Familie und aller Mitarbeiter", sagt Weissengruber den OÖN. Die Lage auf dem Markt sei angespannt, jeder versuche, Aufträge zu bekommen.
Unternehmensinhaber Klaus Weissengruber war bis zuletzt Innungsmeister der Tischler und Holzgestalter in Oberösterreich. Diese Funktion legte er mit Jahresende aufgrund der Ereignisse zurück. Neu an der Spitze ist Gerhard Spitzbart.
Alles Gute der Familie.