Korosec fordert mehr Geld für pflegende Angehörige
WIEN. Regierung will das Pflegegeld ab Stufe 4 anheben, der VP-Seniorenbund sieht dies gänzlich anders.
Die Regierung gab gestern mit ihrem Masterplan Pflege den Startschuss für eine Reform. Das Motto laute "Daheim statt Heim", sagte Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FP). Doch gerade für die pflegenden Angehörigen sind vorerst keine finanziellen Verbesserungen vorgesehen.
Ab 2020 ist schon länger eine Anhebung des Pflegegelds um ein Prozent ab Stufe 4 vorgesehen. Das Pflegegeld richtet sich nach dem Betreuungsbedarf und beträgt ab Stufe 4 monatlich 678 Euro netto und steigert sich bis zur Stufe 7 auf 1689 Euro.
Der Seniorenbund sieht das Vorhaben kritisch. Gefordert wird eine jährliche Valorisierung aller Pflegestufen, deutlich angehoben werden sollen hingegen die Stufen 2 bis 4 (290 bis 678 Euro). "Wir müssen die pflegenden Angehörigen besser stellen. Ab dieser Stufe können die Menschen noch zuhause gepflegt werden", sagt Seniorenbund-Chefin Ingrid Korosec. Mit dem Geld könnten jene, die diese Aufgaben leisten, besser unterstützt werden. Hingegen würden Menschen mit hohem Betreuungsbedarf meist ohnehin in einem Heim leben, wofür der Staat zusätzliches Geld zuschießt.
Die Einführung einer Pflegeversicherung sieht die VP-Bündechefin skeptisch. "Derzeit halte ich die Steuerfinanzierung für richtig. In den Strukturen versickert viel Geld, wir brauchen eine Finanzierung aus einer Hand", sagt Korosec. Bündeln will sie auch die Information. "Die Leute sind oft hilflos, wenn jemand ein Pflegefall wird. Wir brauchen hier eine Anlaufstelle." Zudem soll die Pflege ein Lehrberuf werden, um mehr junge Menschen dafür zu gewinnen.
Wie man zu den für eine bestimmte Pflegestufe notwendigen Stunden kommt, das bleibt auf offiziellen Seiten immer ein Geheimnis. Der kostenlose Pflegegeldrechner auf www.pflegestufen.at - von einem ehemaligen Pflegegeldgutachter entwickelt - lüftet das Geheimnis.
Das Besondere am Rechner ist, dass er neben der Pflegestufe auch anzeigt wie viele Stunden pro Monat die Antworten ergeben haben. Das bedeutet: Durch den Vergleich mit gesetzlichen Vorgaben kann jeder selbst beurteilen, ob die Pflegestufe nur knapp erreicht wurde oder ob die nächst höhere Stufe vielleicht schon mit wenigen zusätzlichen Stunden zu erreichen ist.
Der Rechner ist nicht nur kostenlos, sondern er verlangt auch keine Daten der/des Pflegebedürftigen.
Die Regierer stehn af da Saafm. Die ticken beamtlich.
Na gut, auch im Parlament sitzen viel zu viele ruhig gestellte Öffentlichbediente mit Festgehaltsgewohnheit