Geldwäscherazzia bei der Deutschen Bank - Aktie fällt
FRANKFURT. 170 Beamte der Staatsanwaltschaft Frankfurt sowie des Bundeskriminalamts haben gestern Früh mehrere Objekte des größten deutschen Geldhauses, der Deutschen Bank, durchsucht.
Grund für die Razzia sind laut Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Geldwäsche-Verdachts.
Im Visier der Ermittler befinden sich zwei Mitarbeiter der Bank sowie "andere bisher nicht identifizierte Verantwortliche" des Instituts. Der schwerwiegende Verdacht: Sie sollen Kunden dabei geholfen haben, Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen zu gründen. Dabei soll Geld aus Straftaten auf Konten der Deutschen Bank transferiert worden sein, ohne dass die Bank Geldwäscheverdachtsanzeigen erstattet hätte. So sollen über eine zum Konzern gehörende Gesellschaft mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln allein 2016 mehr als 900 Kunden mit einem Geschäftsvolumen von 311 Millionen Euro betreut worden sein. Die Aktie des Instituts ging als Reaktion auf Talfahrt und verlor binnen weniger Minuten fast fünf Prozent an Wert. Die Deutsche Bank steht seit längerem im Fokus der Ermittler. Erst im September hatte die Finanzaufsicht Bafin der Bank einen Sonderaufpasser verordnet. Er sollte darüber wachen, ob Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ausreichend bekämpft werden. Dabei handelte es sich um einen einmaligen Vorgang in der deutschen Finanzbranche.
Kräftig in Personal investiert
Als Reaktion darauf hat die Bank das Personal im Bereich Regulierung und Compliance auf 2500 Mitarbeiter aufgestockt. "Wir haben die größten Rechtsstreitigkeiten aus der Vergangenheit hinter uns gelassen", sagte Vorstandsmitglied Sylvie Matherat im September. "Nun sind wir weiterhin dabei, unsere internen Kontrollen zu verbessern. Dabei haben wir schon recht viel erreicht."