Winzer erwarten gute Ernte und hohe Qualität
WIEN / LINZ. Zahl der Weinbau-Betriebe in Österreich ist in den vergangenen 30 Jahren um gut zwei Drittel auf 14.111 gesunken.
Hitze und Trockenheit haben dem Wein offenbar nicht geschadet. Wegen des warmen Wetters im Frühjahr und guten Wachstumsbedingungen gibt es heuer die früheste Weinernte seit Jahrzehnten, die zwei bis drei Wochen früher beginnt als sonst.
Die Weinernte werde mit 2,6 Millionen Hektolitern leicht über dem Durchschnitt liegen, sagte gestern der Präsident des österreichischen Weinbauverbandes, Johannes Schmuckenschlager, bei einem Pressegespräch in Wien. Rund um den Neusiedlersee läuft die Weinlese bereits. Punktuell wird auch in anderen Anbaugebieten geerntet, etwa in Wien.
Die Hauptlese wird nach Erwartung des Weinbauverbandes in vielen Gebieten Niederösterreichs in der letzten Augustwoche, in den Rotweingebieten des Mittel- und Südburgenlandes sowie in der Steiermark in der ersten Septemberwoche beginnen.
Die steirischen Weinbauern, die von der Trockenheit nicht so stark betroffen waren, erwarten einen mengen- und qualitätsmäßig sehr guten Jahrgang. Im Burgenland sollte sich wegen eines guten Traubenansatzes und einiger Niederschläge eine mengenmäßig gute Weinernte ausgehen, inklusive hoher Qualitätserwartungen beim Rotwein. Die Winzer in Niederösterreich und in Wien rechnen mengenmäßig mit einer guten Ernte mit hoher Qualität.
Auch Oberösterreichs Winzer dürften auf eine gute Ernte mit "hervorragender Qualität" hoffen, sagt Karl Velechovsky, Obmann des oberösterreichischen Weinbauverbandes. Auch bei der Ernte sei man ebenso früh dran wie die Kollegen in den östlichen Bundesländern. Mit gut 80 Hektar Anbaufläche könne man mit den großen Weinbau-Bundesländern noch nicht mithalten, er sei aber zuversichtlich, dass sich das in den nächsten Jahren ändern werde.
In Österreich wird derzeit auf 45.600 Hektar Wein angebaut. Mit einem Anteil von 61,9 Prozent ist Niederösterreich mit Abstand das größte Weinbau-Bundesland, gefolgt vom Burgenland (27 Prozent) und der Steiermark mit 9,5 Prozent.
Die Anzahl der Betriebe hat sich seit 1987 um 69 Prozent verringert und lag im Jahr 2015 bei 14.111 Unternehmen. Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Betriebsgröße von 1,28 auf 3,22 Hektar. Der Grüne Veltliner ist mit einem Marktanteil von rund 23 Prozent die wichtigste Rebsorte.