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20 Kilometer Geisterfahrt: Erst Kollision stoppte Zug

Von Gabriel Egger, 31. Oktober 2017, 00:04 Uhr
20 Kilometer Geisterfahrt Erst Kollision stoppte Zug
Die CityShuttle-Garnitur prallte mit voller Wucht auf den Regionalzug. Bild: fotokerschi.at

HAIDING. Lok machte sich in Neumarkt selbstständig und krachte bei Krenglbach in evakuierten Personenzug.

Ein Bezirk und vier Haltestellen liegen zwischen Neumarkt/Kallham (Bezirk Grieskirchen) und Haiding bei Krenglbach (Bezirk Wels-Land). Bei keiner einzigen blieb der Regionalzug mit der CityShuttle-Garnitur gestern stehen. Er hätte auf der 20 Kilometer langen Strecke gar nicht unterwegs sein dürfen.

Es war kurz vor Mittag, als sich die Lok in Neumarkt plötzlich in Richtung Wels in Bewegung setzte. "Der Zug hatte dort eine Stunde Verweildauer. Nach 30 Minuten rollte er plötzlich los", sagt Karl Leitner, ÖBB-Sprecher. Die Ursache wird untersucht. Grund könnte ein technisches Gebrechen oder menschliches Versagen gewesen sein, etwa eine nicht angezogene Bremse. Mit 60 km/h raste der Geisterzug durch Obertrattnach, Grieskirchen, Schlüßlberg und Bad Schallerbach.

Gleichzeitig wurden Passagiere eines Zuges am Bahnhof Haiding bei Krenglbach langsam nervös. "Zuerst hat es geheißen, dass wir zurück nach Wels fahren müssen, weil etwas auf den Schienen liegt", sagt Kerstin Halas, die mit ihrer Freundin Silke Klaffenböck auf dem Weg nach Taufkirchen an der Pram war. "Dann plötzlich hat der Schaffner durchgesagt, dass ein Zug auf uns zurollt und wir alle raus müssen", sagt Halas. Rund 70 Personen wurden in Sicherheit gebracht. "Dann hat es einen Riesenkrach gemacht", so die Innviertlerin. "Es war schon erschreckend. Das hätte uns ja auch während der Fahrt passieren können."

Beide Züge schwer beschädigt

Die jungen Frauen wurden mit dem Schienenersatzverkehr nach Hause gebracht. "Wir konnten den Zug nicht während der Fahrt stoppen. Die kontrollierte Kollision war der einzige Ausweg", sagt ÖBB-Sprecher Leitner. An beiden Garnituren entstand beim Zusammenprall erheblicher Sachschaden. Verletzt wurde niemand. "Wir müssen uns jetzt genau anschauen , warum der Zug einfach losrollen kann", sagt Leitner.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 31.10.2017 10:59

ich bin kein Eisenbahner. Aber wäre nicht die Möglichkeit gewesen, eine Lok entegenzuschicken und dann im Rückwärtsfahren und sanftem Bremsen die andere Garnitur auslaufen zu lassen?

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joefackel (1.485 Kommentare)
am 31.10.2017 11:22

Ob sich das in den knapp 30 min. vom Wegrollen bis zur Kollision organisieren hätte lassen? Ich glaub ned.

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