Bürgermeister: "Ich war mittendrin"
ST. JOHANN AM WALDE. Bürgermeister Gerhard Berger (SP) im Interview mit den OÖNachrichten über die Zeltfest-Tragödie.
OÖN: Bei der Sturmkatastrophe ist ein St. Johanner ums Leben gekommen. Wissen Sie schon, um wen es sich handelt?
Gerhard Berger: „Ja, es ist ein Jagdkollege von mir. Christoph A. dürfte von herabstürzenden Trümmern am Kopf getroffen worden sein. Man hat noch versucht ihn zu reanimieren, aber es gab keine Hilfe mehr für ihn. Er ist ledig und ist Bauarbeiter. Die Eltern des 19-jährigen Mädchens, das gestorben ist, haben am Vormittag ihr Kind beim Zeltplatz gesucht, sie wurden dann zur Polizei geschickt, wo sie die schlimme Nachricht erfahren haben.“
Hätte man das Unglück verhindern können, wenn man das Zelt schon früher geräumt hätte?
„Laut den Wetterprognosen war nicht mit so einem Sturm zu rechnen, das ging von 0 auf 100. Ich war ja mittendrin, es gab keine Chance zu reagieren, alle sind nur gelaufen. Die Aluminiumtraverse wurde einfach abgerissen. Das war höhere Gewalt, aber eine Kommission wird das Unglück genau untersuchen.
Gibt es einen Krisenstab?
Ja im Feuerwehrhaus, hier gibt es Notstrom, denn wir haben noch immer einen Stromausfall im Ort. Es gibt damit auch kein Radio. Manche im Ort wissen wahrscheinlich noch nicht einmal von der Katastrophe. Auch einige Feuerwehrleute liegen im Krankenhaus, wir wissen von vielen noch nicht, wie es ihnen geht.“