Harnoncourt-Enkel starb auf Brücke in New York
SANKT GEORGEN IM ATTERGAU. Arthur Magnus wurde zu Halloween tot auf der Fahrbahn gefunden.
Wieder ein Schicksalsschlag für die Künstlerdynastie Harnoncourt-Magnus: Jener Österreicher, der am Dienstag mit einem Halloween-Kostüm bekleidet und blutüberströmt auf der Williamsburg-Brücke in New York aufgefunden wurde, ist der 31-jährige Arthur Magnus. Das Außenministerium überbrachte der Mutter, der Opernsängerin Elisabeth von Magnus, die Todesnachricht.
Nachdem die Leiche am Allerheiligentag gegen 5.20 Uhr auf der Fahrbahn über dem East River gefunden wurde, reichten die Mutmaßungen, dass Arthur Magnus vom Geländer gestürzt sein könnte bis zur Möglichkeit, dass er selber in den Tod gesprungen sein könnte.
Seine Mutter glaubt, dass ihr Sohn, der zu einer Hochzeit nach New York geflogen war und bei Bekannten wohnte, Opfer eines Verkehrsunfalles geworden sei: "Autofahrer in New York können mit Fußgängern nicht umgehen", sagte sie bitter. Rätselhafte Umstände des Todes sollen polizeiliche Ermittlungen sowie eine Obduktion der Leiche klären.
Arthur Magnus verbrachte seit seiner Geburt im Jahr 1985 seine gesamte Kindheit in dem alten Pfarrhof in St. Georgen, den sein Großvater, der Dirigent Nikolaus Harnoncourt, gekauft hatte. Der Bub des Tierarztes Ernst-Jürgen Magnus und der heutigen Vize-rektorin der Universität für Musik und darstellenden Kunst in Graz, Elisabeth Magnus, besuchte nach der Grundschule in St. Georgen das Gymnasium in Salzburg.
Magnus machte sich als Manager der Tournee "Masters of Dirt" einen Namen, bei der Motocrosser mit ihren Maschinen spektakulär über Erdhügel springen. Geschätzt wurde nicht nur seine Tüchtigkeit, sondern menschliche Fähigkeit. "Er war immer bereit zu helfen", sagt seine Großmutter Alice Harnoncourt.
Schwere Stunden hat die Witwe von Nikolaus Harnoncourt schon viele erlebt, deren Mann heuer im März verstorben war. 1990 kam deren Sohn Eberhard mit 33 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben.