Landeskriminalamt warnt vor dubiosen Jobangeboten
LINZ. "Willst du dir einfach und schnell etwas dazuverdienen?" - wer in sozialen Medien auf Jobanzeigen dieser Art stößt, sollte vorsichtig sein.
Die Polizei warnt vor einer Betrugsmasche, bei der über das Internet vermeintlich lukrative Nebenjobs angeboten werden. Die Opfer wollen Geld verdienen, verlieren es aber. Derartige Anzeigen seien "massiv angestiegen", sagt Stephanie Berger von der Kriminalprävention des Landeskriminalamtes.
Produkttester und andere "Jobs"
Den Opfern wird auf Social-Media-Plattformen, häufig auf TikTok, eine Zuverdienstmöglichkeit angezeigt. Es sind verschiedenste Jobbeschreibungen. Zum Beispiel wird Nutzern suggeriert, es würden Produkttester gesucht, die Erfahrungsberichte schreiben. Dafür bekomme man Geld überwiesen, so die Versprechung. Geht man darauf ein, gehen die Betrüger einen Schritt weiter und verlangen eine "Vorleistung". Nur dann würden die Tester noch mehr Produkte bzw. hochwertigere Produkte erhalten.
Meist wissen die Opfer gar nicht, was genau ihre Aufgabe sei. "Bevor überhaupt klar ist, was sie überhaupt leisten sollen, ist ihr Geld schon weg", sagt Berger.
"Arbeitgeber" verlangt Kontodaten
Manchmal bekommen die Opfer zu Beginn tatsächlich kleine Auszahlungen. "Das machen die Betrüger, um Vertrauenswürdigkeit vorzutäuschen", sagt Berger. Letzten Endes ist es aber immer das gleiche Spiel: Man erhält einen Link vom vermeintlichen Arbeitgeber, der in weiterer Folge dazu auffordert, alle Kontozugangsdaten bekannt zu geben. Diese würden für die Auszahlungen benötigt, heißt es.
In Wahrheit werden die ergaunerten Kontodaten genutzt, um Überweisungen zu tätigen und Daueraufträge einzurichten. Die Opfer wissen freilich nichts davon. Häufig werden sie auch in die Falle gelockt, weil ihnen noch größere Gewinne versprochen werden - vorausgesetzt, sie investieren. "Das Geld ist natürlich weg", sagt die Kriminalbeamtin.
Gesperrtes Bankkonto
Eine betroffene Oberösterreicherin hatte das "Glück", dass ihre Bank eingriff und das Konto sperrte. Zu diesem Zeitpunkt wusste die Frau noch nicht, dass sie auf Betrüger hereingefallen ist, und berichtete ihrem angeblichen Arbeitgeber von der Kontosperre. "Die Täter haben sofort reagiert und sind auf Kryptowährung umgestiegen. Sie haben das Opfer aufgefordert, dass sie 200 Euro in Bitcoin überweisen soll." Dann wurde die Frau misstrauisch und ging zur Polizei.
Es gibt auch Fälle, in denen sich die Opfer in der Hoffnung auf Zuverdienst selbst strafbar machen. Das Angebot: Sie stellen ihr Bankkonto zur Verfügung, das zum Durchschleusen von Geld genutzt wird. Als "Entschädigung" dürfen sie einen Teilbetrag behalten. Das ist Geldwäsche.
Typischer Trick für diese Jahreszeit
Die Jahreszeit sei typisch für diese Art von Betrug, sagt Berger. Den frischen Elan im neuen Jahr - frei nach dem Motto "jetzt gehe ich es an" - machen sich die Täter zunutze. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Bevölkerung mit steigenden Lebenserhaltungskosten und damit finanziellen Sorgen kämpft.
Betrüger richten sich nach der Jahreszeit. "Der Steuerausgleich steht an. Wir befürchten, dass bald wieder SMS und Mails vom vermeintlichen Finanzamt ausgeschickt werden", sagt Stephanie Berger.
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Wäre es nicht eine Aufgabe des AMS vor solchen Angeboten zu warnen?
man muss sich nur eines merken: angeblich schnell und leicht verdientes Geld ohne Ausbildung und ohne Arbeitseinsatz gibt es nicht. Wenn das trotzdem jemand behauptet, sollten die Alarmglocken läuten.