Braunau versinkt im Schnee: Ganze Gemeinden ohne Strom
BRAUNAU. Ausnahmesituation im Bezirk Braunau: Nach den ergiebigen Schneefällen seit Freitag und vor allem in der Nacht auf Samstag hat sich die Lage zugespitzt.
- Aktualisierung, 3. Dezember: Lage auf den Straßen entspannt sich
Dort wird nun versucht, der Schneemassen Herr zu werden. Derzeit stehen 70 Feuerwehren im Dauereinsatz. Entspannung zeichnet sich derzeit keine ab. Umgestürzte Bäume blockieren die Straßen, massive Schneelast drückte die Stromleitungen.
Das vorrangige Problem sind derzeit die Straßen, so Johann Treiblmaier, Abschnittskommandant und stv. Bezirkskommandant der Feuerwehr Braunau im Gespräch mit den OÖN: "Alle Hauptverbindungen sind zumindest stellenweise unpassierbar." Sämtliche Hauptverkehrsadern Richtung Salzburg und Ried sind gesperrt, darunter die vielbefahrenen Bundesstraßen 156, 147 und partiell auch die B 148.
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Galerie ansehenDie Situation ist prekär: Zahlreiche Gemeinden sind auf den Verkehrswegen nicht mehr erreichbar, viele Haushalte haben keinen Strom. „Entweder sind die Leitungen gerissen oder Bäume in die Leitung gefallen", sagt Treiblmaier. Betroffen sind unter anderen die Gemeinden Geretsberg, Schwand, Hochburg-Ach, Uttendorf oder auch Überackern. Überackern trifft es besonders hart: Hier ist die Stromversorgung in der gesamten Gemeinde zusammengebrochen. Derzeit gibt es noch keine Information, wann mit der Reparatur gerechnet werden kann: "Das Problem ist, dass die Techniker aufgrund der Situation auf den Straßen momentan nicht so schnell hinkommen können", so Treiblmaier.
Einsatzkoordination über Notstromaggregat
Der Einsatzführungsstab des Bezirks befindet sich derzeit in Helpfau-Uttendorf, die Einsatzkoordination läuft über Notstrom, denn auch Helfpau-Uttendorf ist stromlos. Autounfälle gab es in den vergangenen Stunden mehrere, von schweren Verletzungen ist derzeit zum Glück nichts bekannt.
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Die Feuerwehren arbeiten nun auf Hochtouren daran, zumindest Nebenwege so freihalten zu können, sodass Einsatzkräfte ein Durchkommen finden. Das ist, wie beispielsweise in Überackern, ein fast aussichtsloses Unterfangen. Unter den Schneemassen stark belastete Äste hängen gefährlich nach unten, ein Freischneiden ist in vielen Fällen nicht möglich: "Das wäre an manchen Stellen lebensgefährlich", sagt Treiblmaier. Auch wenn ein schneereicher Winter im Innviertel keine Seltenheit darstellt, sei die momentane Lage jedenfalls außergewöhnlich: "In den letzten Jahren kann ich mich an keine derartige Situation erinnern."
Die Schneelast auf den Dächern hält er noch nicht für alarmierend, allerdings das Gewicht des Schnees: "Wir sehen derzeit ungefähr 40 Zentimeter, vielleicht sind es stellenweise auch mehr. Das sollte einstweilen für Gebäude noch kein Problem darstellen."