Die neue Volksschule in St. Martin wird ganz aus Holz gebaut
Schneedruck und Borkenkäfer haben dazu geführt, dass derzeit enorme Holzmengen auf dem Markt sind.
„Die müssen wir in die Vermarktung bringen“, sagt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP). Eine Möglichkeit bietet sich im öffentlichen Bau, speziell im schulischen Bereich. Zwei Pilotprojekte haben Hiegelsberger und die für Bildung zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) heute auf einer Pressekonferenz in Linz vorgestellt: den Neubau der Volksschule in St. Martin im Mühlkreis und den neuen Kinderhort in Walding.
„Ein Schüler hat drei Lehrer: den Pädagogen, seine Mitschüler und den Raum“, zitierte Haberlander eine alte Schulweisheit. Der Raum – da ist Holz das beste Material, ergänzte Johannes Hanger, Obmann-Stellvertreter von proHolz OÖ. Denn Holz spreche alle Sinne an.
„Seit 2012 planen wir die Sanierung unserer Neuen Mittelschule und der Volksschule“, sagte Wolfgang Schirz (ÖVP), der Ortschef von St. Martin im Mühlkreis. Doch die Sanierung der 1955 erbauten Volksschule käme so teuer, „dass ein Neubau vernünftiger ist“. Die Gemeinde hat deshalb ein Grundstück neben der Neuen Mittelschule erworben. Jetzt ist das Ausschreibungsverfahren für den Neubau im Gang. Ganz aus Fichten- und Tannenholz wird er bestehen. Im Dezember wird der Generalübernehmer bestimmt, Ende 2020 will man mit dem Neubau beginnen.
Auch bei Häuslbauern im Trend
„Wir haben uns kundig gemacht und gesehen, dass Holz, wo es zur Anwendung kommt, der positivste Werkstoff ist“, so Schirz. „Außerdem fällt in unserer Region der nachwachsende Rohstoff Holz vermehrt an.“ Was noch für Holzbau spricht: „Man kann ihn in den Ferien errichten, so wird der Unterricht nicht gestört.“ Und im Trend liege man damit auch: Schon 37 Prozent der „Häuslbauer“ in der Region würden auf Holz zurückgreifen.
Haberlander betonte die „Werbewirksamkeit öffentlicher Gebäude“: Rasch, sicher, statisch einfach und kostengüstig sei die Holzbauweise, für das Land würden keine Mehrkosten anfallen. Das spreche für den vermehrten Einsatz von Holz. 25 Prozent aller neuen Privatbauten seien in der „Zuwanderungsgemeinde St. Martin“ in den vergangenen Jahren aus Holz errichtet worden, sagte Schirz.
Erstes hölzernes Feuerwehrhaus
Landesrat Hiegelsberger verwies auf die hohe Raumqualität von Holzbauten. Das habe etwa das vor 20 Jahren erbaute Feuerwehrhaus in Hirschbach (Bez. Freistadt) gezeigt, das erste in Holzbauweise in unserem Bundesland. Hanger nannte als weiteren Vorteil die kurzen Transportwege – auch das neue Agrarbildungszentrum sei aus Holz errichtet worden. Außerdem müsse man keine Lackfarben mehr zur Konservierung verwenden, hier habe die Entwicklung längst zu neuen, umweltschonenden Methoden geführt.
„Wir wollen den Schwerpunkt im Kindergartenbereich legen“, so Haberlander. Hier gilt der Neubau des Hortes in Walding als Pilotprojekt. Doch auch im „klassischen Gemeindebereich“ und bei den Feuerwehren gehöre dem Holzbau die Zukunft, so Hiegelsberger. „Mit geringer Wandstärke erreicht man durch Holzbau eine Wärmedämmung, wie man sie konventionell nur durch dicke Eternit- und Styropor-Auflagen bekommt“, so Schirz. Und Hanger verwies auf eine Studie der Joanneum Research in Graz. Sie hat gezeigt, „dass Kinder in Klassenräumen aus Holz bis zu zwei Stunden weniger ‚Herzarbeit‘ benötigen.“ Denn Holz beruhige die Sinne und helfe beim Stressabbau.
Ich habe mir eine kleine Hütte aus Holz für diverse Geräte aufstellen lassen. Ein schon pensionierte Zimmermann hat einen "Holzauszug" für die Baumernte aus meinem Wald zusammengestellt. Die Bäume wurden gefällt, entrindet und mit dem Holzauszug zur Säge gebracht. Die Bretter, die Staffel und alles, was aus der Säge gekommen ist, wurde zum Trocknen gelagert. Die "Grundfeste" wurde betoniert. Eine Trockenschicht darauf gebracht und es begann.
Der Zimmermann drehte jeden Pfosten einige male und schaute genau, wie er ausschaut. "Warum das?" habe ich gefragt. "Das Holz ist in eine Richtung gewachsen. In der Richtung rinnt das Wasser ab. Anders rinnt es in das Holz!"
Bei den Brettern wieder das Gleiche: "Ein Brett hat eine Ober- und Unterseite, daher ist es auf einer Seite mehr belastbar, als auf der anderen Seite!"
Genau so ist es, warum das Holz schneller verwittert, warum das Holz aufspringt, warum das Holz so oder nicht so reagiert!
Die Hütte steht ewig, mein Zimmermann versteht das!
Almen wurde seit HUNDERTEN Jahren aus Holz gebaut und stehen heute noch obwohl sie das ganze Jahr starken Wetterschwankungen ausgesetzt waren und sind.
Diese Behausungen wurden aber nicht aus dem Plantagen-Klumpert hergestellt.
Und schon gar nicht aus Käferzucht-Wäldern niedriger Lagen.
Mit solch minderwertigem Fusel kannst billig Brennholz einlagern.
Nachdem die öffentliche Hand traditionell nichts in die Erhaltung der Gebäude investiert, ist ein Holzbau der absolute Wahnsinn. in 15 Jahren fällt die Bude wahrscheinlich zusammen.
Weder der Hr. Landesrat Hiegelsberger noch die Fr. Landeshauptmann-Stellvertreterin Haberlander pflegen Nachhaltigkeit mit Steuergeldern (ÖVP halt).
Außerdem entstanden gemauerte Gebäude wegen der immensen Brandgefahr von Holzbauten.
Auch das ist anscheinend beiden Ständestaatlern völlig egal.
AZWAYS,
Natürlich müssen auch bei Holzbauten die entsprechenden Brandvorschrift, welche in der Bauordnung festgehalten sind berücksichtigt werden.
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LROO&Gesetzesnummer=20000727
Betreffend Alterung des Holzes wird im Druck-Vakuumverfahren das Holz veredelt, dass es so lange haltbar ist, wie ein Ziegelbau. Die neuen Verfahren sind Umweltfreundlich und das Holz wird dadurch nicht wie früher eine Sondermüll.
AZWAYS
inzwischen ist IN Studien LÄNGST erwiesen dass Holz gar nicht sooo schnell brennt wie vermutet ,daher werden WELTWEIT Hochhäuser aus Holz gebaut.
https://www.bauart-thiele.de/bauen-mit-holz-oder-besser-nicht/
"Haltbarkeit, brandgefahr ,..."
Danke, das SOFORT wieder jemand da ist, der uns erklärt das etwas SO SICHER NICHT funktionieren kann ...
Macht euch keine Sorgen, das GEHT !
Ausserdem: wo wächst das Holz - und wo kommt der Zement her ?
Ma da müsste es aber in Vorarlberg oft und stark brennen, dort setzt man schon lange auf Holz im Bau, sowohl bei Wohnhäusern jeder Größe als auch bei öffentlichen Bauten! Man muss es nur richtig machen und dazu gibt's ja genug Vorschriften.
Die Donausäge Rumpelmayr in Enns, hat noch nie soviel Holz auf Lager gehabt, wie dies zurzeit der Fall ist. Es ist gut und angebracht, dass Holz als Baustoff wieder mehr gefragt wird. Architekturwettbewerbe könnten helfen, dass auch unter den Architekten das Holz nicht nur als Dekostoff gesehen, sondern auch als Baustoff angesehen wird. 40m³ Holz vor dem alten Landhaus alleine bringen nur eine interessante Zuschauermenge. Eine derartige Aktion muss auch begleitet werden.
Danke auch dafür, der Oper-Redaktion für diesen Artikel.
Sorry, das Wort "Oper-Redaktion" hat sich da eingeschlichen. Ich dachte an:
OOeN-Redaktion
Ach, welche Weisheiten da publiziert werden - interessant, aber absolut nicht neu!
Fahrt nach Weyer an der Enns, dort gibt es die Volksschule ganz aus Holz schon etliche Jahre - da kann man auch über die Erfahrungen reden! Nicht immer das Rad neu erfinden, wenn es anderswo schon längst rollt!!!!
Die OÖN haben das ja alles schon einmal genau beschrieben, hier einer der Beiträge:
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/steyr/Die-neue-Volksschule-Weyer-ist-ein-Wohlfuehlort-fuer-Schueler-und-Lehrer;art68,838486