Eltern verweigerten auf Klettersteig Hilfe für ihre Kinder
STEINBACH/ATTERSEE. Eine Familie aus dem deutschen Bundesland Sachsen (drei Kinder im Alter von fünf, sieben und zwölf Jahren) wollte am Montag den Mahdlgupfklettersteig besteigen, doch dem Fünfjährigen ging die Kraft aus. Angebotene Hilfe verweigerten die Eltern.
Gegen 12.30 Uhr stiegen der 37-jährige Mann aus Dresden und seine 34-jährige Ehefrau mit ihren drei Kindern in den Mahdlgupfklettersteig ein. Sie wollten den 1.261 Meter hohen Mahdlgupf - Gemeindegebiet von Steinbach am Attersee - besteigen. Die Urlauberfamilie bewältigte bereits in den Wochen davor verschiedene leichtere Klettersteige.
Das zwölfjährige Mädchen, ausgestattet mit Klettergut, Klettersteigset, einem Fahrradhelm und Sandalen, kletterte allein vorneweg. Ihre zwei Brüder trugen einen Klettergurt, sicherten sich mit Bandschlingen am Stahlseil und wurden zusätzlich von den Eltern mit einem Seil gesichert. Die beiden Buben trugen ebenfalls einen Fahrradhelm.
Die Familie kam nur sehr langsam voran und befand sich gegen 17 Uhr im Bereich der Schlüsselstelle "Schokoladen Überhang" mit dem Schwierigkeitsgrad D in einer Seehöhe von 960 Meter. Der Fünfjährige war bereits am Ende seiner Kräfte, weshalb sich die Eltern zur Umkehr entschlossen.
Kinder weinten bereits
Ein Kletterer wurde auf die Familie aufmerksam und bemerkte die sichtlich erschöpften, weinenden Kinder. Obwohl die Eltern jegliche Hilfe ablehnten, alarmierte der Kletterer, der den Ernst der Lage erkannte, via Polizeinotruf die Einsatzkräfte.
Fünf Mann der Bergrettung Steinbach stiegen über den Klettersteig auf und konnten die fünf im Bereich des Sektors "Hühnerleiter" antreffen. Erleichtert nahmen die Eltern dann doch die Hilfe der Bergretter an. Sie wurden rund 200 Höhenmeter abgeseilt und unverletzt aus dem Klettersteig gerettet. Um 21 Uhr konnte der Einsatz, kurz vor Einbrechen der Dunkelheit, beendet werden.