Fall Kellermayr: Prozess wird vertagt
WELS. Der Prozess gegen einen 61-jährigen Deutschen, der mit Nachrichten an die Ärztin Lisa-Maria Kellermayr deren Suizid mitverursacht haben soll, startet erst am 26. März in Wels.
Der Prozess am Landesgericht Wels gegen einen 61-jährigen Deutschen, der die oberösterreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr massiv bedroht haben soll, wird verschoben. Statt am 5. März startet er am 26. März. Insgesamt sind vier Verhandlungstage anberaumt, ein Urteil wird am 9. April erwartet, teilte das Landesgericht Wels am Dienstag mit. Grund ist demnach eine Verhinderung des Angeklagten. Lisa-Maria Kellermayr beging nach Drohungen gegen sie Suizid.
- Aus dem Archiv: Fall Kellermayr: Anklage gegen Deutschen
Ein bis zehn Jahre Gefängnis drohen
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, die Ärztin im Zeitraum von Februar bis Juli 2022 in vier E-Mails sowie in drei Twitter-Nachrichten bedroht zu haben. So soll er angekündigt haben, sie vor ein noch einzurichtendes "Volkstribunal" zu stellen und sie "auf die Anklagebank und dann sicher ins Gefängnis" zu bringen. Im Falle einer Verurteilung drohen dem in Deutschland bereits einschlägig vorgemerkten Mann ein bis zehn Jahre Gefängnis.
Drohung per Mail und Social Media
Die Impfbefürworterin Kellermayr hatte während der Corona-Pandemie über Monate Drohungen per E-Mail und über Soziale Medien - mutmaßlich aus der Impfgegnerszene - erhalten. Am 22. November 2021 hatte sie erstmals Anzeige erstattet. Im Sommer 2022 schloss sie ihre Ordination aus Sicherheitsgründen. Einige Wochen später nahm sie sich das Leben.