Hagenberg-Alumna holte Preis für Gender Equality
HAGENBERG. Für ihre Masterarbeit wurde Verena Röttgen mit dem Gabi-Moser-Forschungspreis ausgezeichnet
Zum ersten Mal zeichnete die Grüne Bildungswerkstatt Oberösterreich heuer mit dem Gabi-Moser-Forschungspreis – gewidmet der 2019 verstorbenen Grünen-Politikerin Gabriela Moser – herausragende wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Gendergerechtigkeit aus. Eine der ersten Preisträgerinnen ist Verena Röttgen. Die 27-jährige Deutsche hat am Campus Hagenberg der FH Oberösterreich den Masterstudiengang "Kommunikation, Wissen, Medien" absolviert. Mit ihrer Abschlussarbeit "Lebensrealitäten und Biases von Frauen in IT-Berufen in Österreich" hat sie die Jury überzeugt.
Die Absolventin, die aktuell nebenberuflich an der Fachhochschule lehrt und Frauen aktiv bei ihrem Karriereweg in der Informatik unterstützt, zeigt sich hocherfreut: "Gerade, weil mehr Mädchen und Frauen für die IT zu motivieren ein absolutes Herzensthema von mir ist. Umso schöner ist es, wenn die Anstrengung auf diese Weise gewürdigt wird."
Dass Unterstützung, wie sie Röttgen leistet, dringend nötig ist, zeigt ihre Masterarbeit: Röttgen ging darin Vorurteilen auf den Grund, mit denen sich Frauen in der Informatikbranche konfrontiert sehen. Sie hat untersucht, inwiefern sich diese Klischees in den Lebensrealitäten der Frauen wiederfinden. Außerdem befragte sie ihre Interviewpartnerinnen dazu, warum sie sich für diese Branche entschieden haben.
Hartnäckige Klischees
Die Aussagen der Interviewpartnerinnen zeigten, dass viele Stereotype weiterhin bestehen: "Etwa, dass Frauen in der IT unweiblich und grundsätzlich ungeeignet für das Feld seien", sagt Röttgen. Auch allgemeine Klischees, dass etwa Informatiker jeden Geschlechts eine geringe Sozialkompetenz hätten, seien nach wie vor präsent.
Zwei Drittel der Befragten berichteten von einer Person in ihrem Umfeld, die sie aktiv auf ihrem Weg in die Informatik unterstütze. Die Interviews ergaben zudem, dass die Gesprächspartnerinnen allesamt ein hohes Vertrauen in ihre fachlichen Kompetenzen und klare Zielvorstellungen für ihre berufliche Zukunft hätten.
Für diese Einblicke in die Lebensrealitäten von Frauen in der IT erhielt Röttgen den Publikationsförderpreis: Ihre Arbeit wird also im Planet Verlag veröffentlicht.
"Nun kann ich es natürlich kaum erwarten, meine erste eigene Publikation wirklich in den Händen zu halten", sagt die 27-Jährige.