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Höchste Lawinenwarnstufe in Oberösterreich ausgerufen

Von nachrichten.at/APA/Gabriel Egger, 09. Jänner 2019, 10:55 Uhr
Lawine Lawinengefahr
Von Touren im freien Gelände ist absolut abzuraten. Bild: Hörmandinger

LINZ. In Oberösterreich wurde die Lawinenwarnstufe für den Süden des Landes zu Mittag auf die höchste Kategorie fünf angehoben. Mehrere Skigebiete haben ganz oder teilweise den Betrieb eingestellt, auch etliche Straßen waren weiterhin gesperrt.

Die Schneefälle hielten weiter an: Allein in der Nacht auf Mittwoch sind rund 40 Zentimeter Neuschnee gefallen, bis zum Abend sollten erneut 30 Zentimeter dazukommen. In vielen Bereichen lagen bereits zwei bis drei Meter Schnee. Die Konsequenz: Zu Mittag wurde die Lawinenwarnstufe im alpinen Bereich auf fünf angehoben. Im Voralpenbereich herrschte weiterhin Warnstufe vier. Bei Stufe fünf können sich Lawinen von selbst lösen, zudem ist mit größeren Lawinen mit höheren Schneemengen und längeren Auslaufkegeln zu rechnen, hieß es beim Lawinenwarndienst des Landes. Sprengungen seien allerdings schwierig, weil kein Flugwetter herrsche.

Rund 50 Straßen waren am Mittwoch gesperrt, darunter auch die großen Passstraßen im Süden - Pyhrnpass, Hengstpass und Koppenpass - sowie etliche kleinere Verkehrsverbindungen. Bad Ischl war nur noch über Umwege erreichbar, die Zufahrtsstraßen nach Gosau, Hallstatt und Obertraun waren gesperrt. Details dazu lesen Sie hier

Die Feuerwehr meldete einige Verkehrsunfälle, bei denen es galt, Autos, die von der Fahrbahn gerutscht waren, zu bergen. Unfälle mit schwerer Verletzten waren vorerst nur wenige bekannt - so war etwa in Kopfing (Bezirk Schärding) ein Lkw-Lenker von der schneeglatten Fahrbahn abgekommen und mit einem Baum kollidiert.

Video: In Oberösterreich sind dutzende Straßen gesperrt, weil immer wieder Bäume unter der Schneelast zusammenbrechen. ORF-Reporter Robert Fürst berichtet aus Bad Leonfelden.

 

Auf den Straßen sorgten vor allem umgestürzte Bäume für Behinderungen: Allein bis Mittag waren laut Landeskommando rund 70 Feuerwehren mit insgesamt etwa 800 bis 900 Leuten im Einsatz. Neben Räumarbeiten und der Bergung von Fahrzeugen standen vor allem die Schneemassen auf den Dächern im Fokus. Vor allem im Bereich Rosenau (Bezirk Kirchdorf) bereitete man sich darauf vor, organisiert Dächer abzuschaufeln, bevor diese dem Gewicht des Schnees nicht mehr standhalten.

Detaillierte Infos zu den Straßensperren lesen Sie hier:

In Bad Ischl hat laut ORF-Radio Oberösterreich eine Direktorin ihren Schülern und Lehrern freigegeben, weil der Schulweg für einige zu gefährlich sei. Zudem sei zu befürchten, dass die Bahn zwischen Gmunden und Bad Ischl eingestellt werden könnte und die Pendler dann in der Schule festsitzen würden.

Bis Mittag erfüllte sich diese Befürchtung allerdings nicht. Nur die Bahnstrecken zwischen Steeg-Gosau und Obertraun sowie zwischen Bad Aussee und Stainach-Irdning blieben vorerst gesperrt, hier wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Laut ÖBB kam es im sonstigen Netz vorerst zu keinen gröberen Verzögerungen. Es seien aber Hunderte Mitarbeiter des Winterdienstes im Einsatz, um Schienen und Weichen mit Schneepflügen, -fräsen und -bürsten freizuhalten, teilweise müsse man die Anlagen auch händisch ausschaufeln.

Video: Österreich kämpft weiterhin mit den Schneemassen. In Teilen der Steiermark und Niederösterreich gilt die höchste Lawinenwarnstufe. Nach wie vor sind Straßen gesperrt.

Skigebiete stehen teilweise still

Auch in den Skigebieten kämpfte man mit dem Wind und - eher ungewohnt - mit zu viel Schnee: Am Krippenstein und am Kasberg war der Betrieb eingestellt, in Hinterstoder, auf der Wurzeralm und im Skigebiet Dachstein West eingeschränkt. Am Feuerkogel war zwar die Bahn auf den Berg in Betrieb, die Lifte oben standen aber still. Am Hochficht lief der Betrieb vorerst uneingeschränkt.

Kategorie fünf zuletzt 2009

Zehn Jahre ist es her, dass in der Pyhrn-Priel-Region die höchste Lawinenwarnstufe ausgerufen wurde. Damals, im Februar 2009, galt sie nur für einen Tag. Heuer wird die "sehr große" Gefahr länger andauern. Betroffen ist ab heute Nachmittag beinahe der ganze Süden des Landes. Warnstufe fünf gilt sowohl in der Pyhrn-Priel-Region (Totes Gebirge, Haller Mauern) als auch in weiten Teilen des Salzkammergutes (Gosaukamm, Dachstein). 

Damit ist von jeder Tour im freien Gelände ab sofort dringend abzuraten. Die Schneedecke ist bereits ab der Waldgrenze stark vom Wind der vergangenen Tage geprägt und instabil. Selbst in lichten Wäldern und windgeschützten Bereichen ist die Gefahr, eine Schneebrettlawine auszulösen, akut. 

Lawinengefahr 9.1.2019
Bild: APA
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7  Kommentare
7  Kommentare
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betterthantherest (38.412 Kommentare)
am 09.01.2019 13:55

Waren es nicht namhafte Klimaexperten, die vor 10, 15 Jahren voraussagten, dass Schifahren schon bald nur mehr in hoch gelegenen Schigebieten möglich sein würde?

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petros (188 Kommentare)
am 09.01.2019 14:02

Und schon wieder einer, der Wetter mit Klima verwechselt...

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betterthantherest (38.412 Kommentare)
am 09.01.2019 14:07

nein, tu ich nicht.

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 09.01.2019 14:40

betterthantherest,
wozu fragen wir denn überhaupt Klimaexperten, wenn doch der Restlpeder uns mit Blick aus dem Fenster an seinem ganzen meteorologischen Wissen teilhaben lässt.

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betterthantherest (38.412 Kommentare)
am 09.01.2019 15:05

Sehr geehrter Herr Till Eulenspiegel, ich kann mich noch bestens an die diversen Fernsehsendungen zum Themenschwerpunkt "Klimawandel" auf ORF Anfang der 2000er erinnern.

Dabei haben die Experten gemeint, dass spätestens im Jahr 2020 nur mehr ab Seehöhen von 1900 m Schilauf möglich sei.

Schön langsam sollte man von dieser Entwicklung etwas merken. Wenn die damaligen Behauptungen der Experten stimmen sollten.

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 09.01.2019 18:04

betterthantherest,
ich glaube nicht, dass sich ein wirklicher Experte über genaue Zeitpunkte und Art der Veränderung festlegen wird. Wir wissen, dass sich dass Klima durch die Veränderung des CO2 Ausstoßes von seit Jahrtausenden gebundenem CO2 ziemlich rasch verändern wird. Dass das Klima sich Extreme verändert ist an Modellen nachgewiesen. Nur wie genau die Extreme im Detail ausschauen werden, kann von einem Klimaforscher mit Sicherheit nicht gesagt werden.

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betterthantherest (38.412 Kommentare)
am 09.01.2019 18:49

Herr Fortunatus, Sie haben recht, die Voraussagen beruhen auf Berechnungsmodellen.

Diese Berechnungsmodelle sind der Haken an der Sache.
Zunächst sind viel zu viele Variablen noch unbekannt.
Und zum anderen besteht der Verdacht, dass viele Annahmen ideologisch motiviert sind.

Weil diese Klimamodellen Gelddruckmaschinen riesigsten Ausmaßes rechtfertigen müssen.

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