Frauscherecks Feuerwehrchef bekam als erster im Land die Florian-Medaille
SANKT JOHANN AM WALDE. Auftritt des Landes-Feuerwehrkommandanten vor Erich Feichtenschlager geheimgehalten.
Die jüngste Vollversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Frauschereck verlief nicht ganz im üblichen Rahmen. Völlig überraschend und zur Verwunderung von Kommandant Erich Feichtenschlager kam auch Landes-Feuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner ins Innviertel. Sein Auftritt war bereits im November des vergangenen Jahres mit dem Braunauer Bezirks-Feuerwehrkommandanten Josef Kaiser vereinbart aber streng geheimgehalten worden, um Feichtenschlager zu überraschen.
Von Solidarität beeindruckt
Ein zweites Mal mit seinen Emotionen zu kämpfen hatte Feichtenschlager, als ihm Kronsteiner in Anerkennung seiner bisherigen ausgezeichneten Leistungen für das Feuerwehrwesen die Florian-Medaille 2. Stufe in Silber an die Uniform heftete.
Feichtenschlager, der am 18. August 2017 beim schrecklichen Zeltfestunglück seinen bislang bittersten Tag erlebte, ist damit das erste Feuerwehrmitglied in Oberösterreich, das diese hohe Auszeichnung erhielt. Auch von dieser Ehrung hatte der Frauscherecker Feuerwehrkommandant im Vorfeld nicht Wind bekommen.
Auf die Ereignisse vom 18. August wurde im Zuge der Vollversammlung natürlich auch eingegangen, allerdings sehr feinfühlig und sensibel. Sowohl der Landes-Feuerwehrkommandant als auch die anderen Referenten zeigten sich vom Zusammenhalt und der Solidarität nach den tragischen Ereignissen beeindruckt.
Zwischenzeitlich gibt es, wie berichtet, erste Details aus jenem Gutachten, das das Gericht nach dem Unglück in Auftrag gegeben hatte. Darin ist unter anderem von "plötzlichen und unvermittelten Böen" und Windspitzen bis zu 180 km/h am Unglückstag die Rede.
Wie arbeitsintensiv das vergangene Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Frauschereck war, zeigte sich an den 2574 Arbeitsstunden – so vielen, wie nie zuvor. Sie teilten sich auf drei Brände und 32 technische Einsätze auf. Zudem wurden 26 Lehrgänge absolviert, 23 Übungen und drei Schulungen abgehalten und 18 Abzeichen erworben. Bei der im Zuge der Vollversammlung abgehaltenen Neuwahl wurde Erich Feichtenschlager abermals zum Kommandanten gewählt, sein Stellvertreter ist Norbert Reisegger.
50.000-Euro-Spende der Lions
Das Zeltfestunglück löste eine gewaltige Hilfswelle aus, die bis heute anhält. Zuletzt haben sich auf Initiative des Lions-Clubs Mattigtal die Mattighofner Löwen gemeinsam mit den Nachbarclubs der Zone zu einem großen Hilfsprojekt zusammengefunden.
Die sechs Clubs der Region 1 im District Mitte spenden gemeinsam 50.000 Euro für die Opfer der Zeltfest-Katastrophe in Frauschereck. Der Betrag wird anlässlich des 7. Mattighofner Gstanzlsingens am 23. März, um 19.30 Uhr, in der Sepp-Öller-Halle übergeben.