Eine Woche nach Notlandung in Graz: Flugbegleiter starb im Spital
GRAZ. Eine Woche lang kämpften die Ärzte an der Uniklinik in Graz um das Leben des Mannes – letztlich vergeblich.
Dieser Artikel wurde zuletzt um 21:48 Uhr aktualisiert.
Eine Woche nach der Notlandung eines Swiss-Flugzeuges am Flughafen Graz ist ein Besatzungsmitglied im Krankenhaus der steirischen Landeshauptstadt gestorben. Dies teilte die Schweizer Fluglinie am Montagabend in einer Aussendung mit. Swiss-Chef Jens Fehlinger zeigte sich "tieftraurig und fassungslos", sein für das operative Geschäft zuständiger Vorstandskollege Oliver Buchhofer erklärte: "Es ist ein schwarzer Tag für uns alle."
Sachverständiger bestellt
Swiss-COO Buchhofer betonte, dass das Unternehmen nun alles daran setze, "gemeinsam mit den zuständigen Behörden die Ursachen zu finden. Wir haben viele Fragen und wollen Antworten darauf." Zur Klärung der Unglücksursache hat die Staatsanwaltschaft Graz ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Wie Behördensprecher Hansjörg Bacher auf Anfrage erklärte, wurde ein Flug-Sachverständiger bestellt. Der Experte soll feststellen, weshalb es in der in Bukarest gestarteten Maschine zu derart starker Rauchentwicklung kam, dass ein Flugabbruch notwendig war. Ermittelt wird derzeit wegen fahrlässiger Körperverletzung, wobei die strafrechtliche Endbeurteilung wesentlich von den Ergebnissen des Sachverständigen-Gutachtens abhänge, wie Bacher sagte.
Das mittlerweile verstorbene Kabinenbesatzungsmitglied hatte sich in kritischem Zustand auf der Intensivstation befunden. Ein zweites Besatzungsmitglied, das zuletzt ebenfalls noch im LKH-Uniklinikum Graz behandelt wurde, konnte das Spital mittlerweile verlassen.
Aufwendige Untersuchungen
Über die genaue Ursache gibt es bisher indessen noch keine Angaben: "Wir wollen die Ursachen für die Rauchentwicklung und die Auswirkungen auf Passagiere und unsere Besatzung lückenlos aufklären. Solche Untersuchungen sind aufwendig und erfordern, dass man Zugriff auf alle Daten und technischen Informationen hat. Dies ist heute noch nicht der Fall, da die Behörden in Österreich mit der primären Untersuchung betraut sind", so die Swiss. Aufgrund der ersten Erkenntnisse sei weiterhin ein technischer Defekt in einem der Triebwerke als Ursache wahrscheinlich. "Bis wir gesicherte Informationen haben, bitten wir um Verständnis, dass wir dazu momentan keine weiteren Details mitteilen können. Spekulationen sind in solchen Fällen unseriös", hieß es weiter.
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