Skandal-Rede bei Kameradschaftsbund-Versammlung
BEZIRK BRAUNAU. Geschockt verließen einige Kameraden die Bezirksversammlung am Samstag in Geretsberg, wegen angeblichen rassistischen Äußerungen des Gastredners. Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, bestätigte die Vorfälle.
„Wir sind alle entsetzt von dem Vorfall und den schamlosen Missbrauch einer Bezirkstagung durch einen externen Referenten“, nimmt Benno Schinagl vom Landesbüro des Kameradschaftsbundes Stellung zu dem Eklat bei der Bezirksversammlung am Samstag im Innviertel.
Eigentlich hätte der Gastredner, ein hochrangiger Bundesheeroffizier und Doppelmagister aus Salzburg, einen Vortrag über die Sicherheitslage und Landesverteidigung halten sollen, geworden ist es offenbar eine „reine, rassistische Panikmache mit Ausdrücken, die ich so noch nie gehört habe“, sagt ein empörter Zuhörer.
"Ich kann den Bericht bestätigen. Der Redner war ein Offizier des Bundesheeres, der als Privatperson aufgetreten ist. Wir haben heute sowohl Strafanzeige erstatt, wie auch ein Disziplinarverfahren eingeleitet", betätigt Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, den Vorfall. Eine Dienstenthebung werde geprüft, so Bauer auf Twitter.
Ich kann den Bericht bestätigen. Der Redner war ein Offizier des Bundesheeres, der als Privatperson aufgetreten ist. Wir haben heute sowohl Strafanzeige erstattet wie auch ein Disziplinarverfahren eingeleitet; darüber hinaus wird die Dienstenthebung geprüft.
— Michael Bauer (@Bundesheerbauer) 5. März 2018
Kameradschaftsbund distanziert sich
Der Kameradschaftsbund distanziert sich klar von dem Referat. Der Salzburger war auf Vertretung und Empfehlung eines Offizierskollegen eingeladen worden, heißt es in der Stellungnahme: „Das von ihm gehaltene Referat war zum Entsetzen des Oberösterreichischen Kameradschaftsbundes von rassistischen sowie fremdenfeindlichen Darstellungen und subtilen Diffamierungen der Politiker und Bürger unseres Landes geprägt.
Die Inhalte wurden mit Wortmeldungen und Gegenreden zwar umgehend zurückgewiesen, trotzdem will sich der OÖKB-Landes- und Bezirksvorstand nochmals in aller Deutlichkeit distanzieren und dazu Stellung nehmen: Der OÖKB bedauert, dass die Bezirksleitung den Referenten im Vertrauen darauf, einen gebildeten und moralisch gefestigten sowie ethisch verantwortungsbewussten Sicherheitsfachmann einzuladen, diesem die Plattform für diesen unzumutbaren und bedenklichen Vortrag eingeräumt hat! Nur durch den Missbrauch der Gesellschaftlichen Position und der Veranstaltung konnte dieser aus unserer Wahrnehmung verwerfliche Vortrag gehalten werden! Wir entschuldigen uns für diese Fehlentscheidung aufrichtig.“
Das Referat sei in keiner Weise mit den Werten und Grundsätzen des OÖKB vereinbar und werde auf das Schärfste zurückgewiesen. „Der OÖKB steht für Frieden in Freiheit und Sicherheit und keinesfalls zu Polarisierungen und Vorurteile“, sagt Schinagl.
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