Zeitgeschichte-Chef schüttelt Kritik ab: „Da hat halt einer die Nerven verloren!“
BRAUNAU/INNSBRUCK. OÖN-Interview mit dem Politologen Andreas Maislinger löste zahlreiche Reaktionen aus.
Die Aussagen des Innsbrucker Politologen Andreas Maislinger im Zusammenhang mit seinem „Abgang“ als wissenschaftlicher Leiter der Braunauer Zeitgeschichte-Tage und der künftigen Nutzung des Hitler-Hauses sind in Braunau differenziert aufgenommen worden. Das verdeutlichen nicht zuletzt Leserbriefe, zahlreiche Internet-Postings sowie ein offener Brief an die Stadt Braunau. Auch Florian Kotanko, dessen Name dem Politologen gleich mehrmals im OÖN-Interview über die Lippen gekommen war, stellt seine Sicht der Dinge unmissverständlich klar.
Kein ständiges Engagement
Kotanko ist Obmann des Vereins für Zeitgeschichte in Braunau. Auf OÖN-Anfrage hält er fest, dass der Verein schon seit dem Jahr 1993 die Verantwortung für die Braunauer Zeitgeschichte-Tage trage und nicht erst seit kurzem, „wie man aus dem Maislinger-Interview schließen könnte“.
Weiters nimmt der Vereinsobmann zum Abgang des ehemaligen langjährigen wissenschaftlichen Leiters der Braunauer Zeitgeschichte-Tage Stellung. „Andreas Maislinger war gegen Honorar Auftragnehmer des Vereins mit vertraglich definierten Rechten und Pflichten. In der Folge kam es zu Meinungsverschiedenheiten, die vereinsintern diskutiert wurden und nicht öffentlich abzuhandeln sind. Jedenfalls entschied der Verein für Zeitgeschichte, keinen ständigen wissenschaftlichen Leiter mehr zu engagieren.“
In einem elektronischen Brief, der an Andreas Maislinger und in Kopie an eine Reihe Braunauer Entscheidungsträger geschickt wurde und der auch den OÖN vorliegt, wird Florian Kotanko um einiges deutlicher. Bezugnehmend auf das Maislinger-Interview schreibt er: „Natürlich keine Rede von nicht eingehaltenen Vertragsbestimmungen und Zusagen, keine Rede von geplatzten sicheren Kontakten, keine Rede vom geforderten ,Zukauf‘ von jugendlichem Publikum. Da hat halt einer die Nerven verloren!“
Auch bei einem anderen Thema spricht Florian Kotanko Klartext. Andreas Maislinger werde, so der Obmann, als Vereinsmitglied zu allen Besprechungen des Vereins für Zeitgeschichte eingeladen. Der Politologe habe im Jahr 2013 aber kein einziges Mal daran teilgenommen: „Klagen über mangelnde Gesprächsbereitschaft in Braunau erscheinen in diesem Licht vielleicht anders.“
Weiters gibt Kotanko Antwort auf die Frage, wie es in Braunau weitergehen wird. Für die 23. Braunauer Zeitgeschichte-Tage im Jahr 2014 seien vom Vereinsvorstand schon mehrere Optionen diskutiert worden: „Der Termin (26. bis 28. September) ist bereits fixiert. Alle weiteren Entscheidungen wird der Verein wie bisher entsprechend den Statuten treffen.“
„Haus der Verantwortung“
Maislinger bemühe sich eigenen Angaben zufolge sehr um eine Verständigung mit Florian Kotanko. Der Politologe, der dieser Tage den Renner-Preis 2013 erhält, will demnächst nach Braunau kommen und mit dem Vereinsobmann zusammentreffen. „Ich würde ja gerne wieder aktiv bei den Zeitgeschichte-Tagen mitmischen.“
Maislinger möchte auch das Thema Hitler-Haus ansprechen. Er regt seit langem an, das Objekt – die Zustimmung der Besitzerin, des Hauptmieters Innenministerium und der Stadt Braunau vorausgesetzt – in ein „Haus der Verantwortung“ umzuwandeln.
Zeitgeschichte ist wohl mehr als nur NS-Vergangenheit.Ein Themenwechsel nach vielen Jahren ist sicher der richtige Schritt.
Man hat den Eindruck, Herr Maislinger will Braunau für seine Aktivitäten instrumentalisieren. Das haben sich die Braunauer nicht verdient. Letztlich hat Herr Hitler viel länger in Linz und Wien gelebt.Warum also nicht einen Ortswechsel.
Alleine der Umstand der Geburt Hitlers in Braunau (auch die ist nicht unumstritten) legt dieser Stadt keine Verfplichtungen bis zum St.Nimmerleinstag auf.
Wusste gar nicht, dass sich Betroffenheit für manche BEZAHLT macht.
Parteiübergreifend - sich der 7 Jahre immer erinnerten und erinnern werden, dazu benötigt man keine Erinnerungsindustrie mit Managern und gut bezahlten, ideologisch gefärbten Maislingers, der sich mit Vorliebe im links-linken, selbst ernannten "Antifa-Lager" tummelt. Zum Erinnern an diese NS-Zeit genügt, z.B. bei Allerheiligen/Allerseelen in den Lagern und vor Soldatengräbern inne zu halten. Maislinger&Anhang muß nicht unbedingt überall dabei sein und predigen.
da sind die Burschenschafter und vor allem die schlagenden ja gerade zu lobenswert erwähnbar???