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Badesee Pramet wieder ohne Gastro? Der Umbau ist ins Stocken geraten

Von Josef Schuldenzucker, 27. Jänner 2022, 09:26 Uhr
Zumindest erahnen lässt sich bereits, wie die neue Seeklause nach der Fertigstellung aussehen wird. Momentan ruhen allerdings die Bauarbeiten. Bild: OÖN/jsz

PRAMET. Betreiber Klaus Gadermaier ist auf der Suche nach einem zusätzlichen Investor.

"Die neue Seeklause (ab Herbst) steht in riesigen Lettern auf dem Bauzaun vor dem Lokal am Prameter Badesee. Das Jahr allerdings steht nirgends. Eigentlich war geplant, dass das völlig neu konzipierte Gasthaus im Jahr 2021 aufzusperren. Auch aus dem Herbsttermin am Transparent ist nichts geworden. Mittlerweile machen Gerüchte die Runde, dass dem Besitzer beim großzügig geplanten Umbau das Geld ausgegangen sei.

Das Gasthaus Seeklause am Prameter Badesee hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten einige Betreiber gehabt, die allesamt innerhalb relativ kurzer Zeit immer wieder das Handtuch geworfen haben. Ein Lokalaugenschein am vergangenen Montag lässt Schlimmes erahnen. Die Baustelle sieht momentan aus, als ob die Handwerker fluchtartig die Baustelle geräumt haben. Am Dach klaffen noch einige Lücken, die Fenster wurden nicht mehr eingesetzt, und auch das ausgehöhlte Innenleben des Gasthauses ist noch mehr oder minder im "Rohzustand".

Gerüchteküche brodelt

"In den vergangenen Wochen hatte ich bereits einige telefonische Anfragen, wie es denn mit dem Umbau weitergehen wird. Ich weiß allerdings auch nicht mehr, als die Gerüchteküche hergibt. Gemunkelt wird, dass dem Betreiber das Geld ausgegangen sei und ein neuer Investor oder mehrere gesucht werden. Aber ich möchte mir da jetzt kein Urteil erlauben. Das von Klaus Gadermaier präsentierte Konzept wirkte sehr durchdacht. Allerdings leben wir momentan in schwierigen Zeiten, die Baustoffpreise sind förmlich explodiert, 25 bis 30 Prozent an Mehrkosten sind keine Seltenheit. Das kann einem Bauherrn schnell zum Verhängnis werden", sagt Pramets Bürgermeister Edi Seib.

Er ist aber zuversichtlich, dass es entweder mit oder auch ohne Klaus Gadermaier eine Lösung geben wird. "Die Gemeinde hat das Vorkaufsrecht auf das Objekt. Im Falle eines Konkurses gäbe es auf jeden Fall Interessenten. Scheinbar gibt es einen Zeithorizont der Bank, innerhalb der ein Investor gefunden werden muss. Dann könnte weitergebaut werden", so der Pameter Bürgermeister auf Anfrage der OÖN.

Gerüchte, wonach die vier Tiny-Häuser wegen der finanziellen Lage wieder abtransportiert wurden, stimmen allerdings nicht, wie uns Markus Hörmanseder von der Firma LibertyDotHome erklärt: "Der Badesee Pramet als Destination für unsere Häuser war ein Versuch. Als die Großevents wie Formel I und Moto GP im Herbst wieder erlaubt waren, haben wir die Häuser für diese Veranstaltungen gebraucht. Was aber nicht heißt, dass wir die Destination Prameter Badesee in nächster Zukunft gar nicht mehr bestücken werden!"

Betreiber Klaus Gadermaier bestätigte auf OÖN-Anfrage die Gerüchte: "Ja, wir brauchen zusätzliche finanzielle Mittel. Die Baukosten sind aufgrund der Baumaterialpreissteigerung nach oben explodiert, um rund 30 Prozent. Ich bin momentan mit Investoren im Gespräch, die Entscheidung dürfte in den kommenden Wochen fallen. Solange wird auch nicht weitergebaut. Leider ist momentan eine ganz schlechte Zeit, um Geldgeber von einem Gastroprojekt zu überzeugen. Ich bin trotzdem optimistisch gestimmt."

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Autor
Josef Schuldenzucker
Lokalredakteur Innviertel
Josef Schuldenzucker
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10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
hepusepp (6.259 Kommentare)
am 27.01.2022 13:58

Zum Bauen bracht man Geld! Aber es gibt Leute, die fangen etwas an und hoffen, die Finanzielle Lage bessert sich von selbst. Das Projekt wird nichts mehr gescheites, ohne Geld kein Projekt.

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jack_candy (8.974 Kommentare)
am 27.01.2022 14:18

Als das Projekt im Sommer 2020 begonnen wurde, war das Geld offenbar da. Und es hat noch niemand geahnt, dass die Baupreise dermaßen unverschämt steigen würden. Da kann jeder Bauherr Probleme bekommen.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 27.01.2022 14:43

Da stand aber offensichtlich die Finanzierung auch schon auf sehr schwachen Beinen! War wohl mehr eine Schätzung?

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observer (22.672 Kommentare)
am 27.01.2022 13:18

Normalerweise beziehe ich mich nicht auf Namen der Journalisten. In diesem Fall mache ich aber eine Ausnahme, weil der Zufall gar zu amüsant ist. Der Journalist, der diesen Bericht über diesen finanziellen Engpass geschrieben hat, der heisst Schuldenzucker und das passt hier haargenau. Nichts für ungut, Herr Schuldenzucker, aber das musste sein.

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am 28.01.2022 08:14

Ich durfte Herrn Schuldenzucker mal kennenlernen, durfte ihn als sehr angenehm erfahren und hatte ein sehr interessantes Gespräch mit ihm.

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docholliday (9.502 Kommentare)
am 27.01.2022 09:44

Der Prameter Badesee gehört zu den idyllischsten Orten in Oberösterreich.
Auch im Ausland findet dieser wundervolle Platz bereits seine Besucher.
Der Campingplatz ist top.

Und das Allerletzte, was man dort gebrauchen kann, ist eine Bauruine!
In Obernberg am Inn kann man ein Lied von solchen Sachen singen.

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am 27.01.2022 10:46

Sorry, aber was an der trüben Brühe idyllisch sein soll, will mir nicht einleuchten.
Verglichen mit den Salzkammergut-Seen ist das eher ein besserer Karpfenteich.
Und, ... ich kenn den Teich seit Jahrzehnten.

Das Wirtshaus kann ich mir eher als Wohnhaus mit angehängter Gastro vorstellen, ähnlich manch umliegenden Beisln. Und die sind durchaus im Jahr ausgelastet. Die Lage wär ja top.

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docholliday (9.502 Kommentare)
am 27.01.2022 10:59

Das Wasser ist zwar nicht klar, aber von der Qualität her sehr gut.
Es ist halt kein Natursee ; - )
Jedenfalls sehr idyllisch ; - )

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bian (99 Kommentare)
am 27.01.2022 17:34

Ich finde den See auch sehr schön eingebettet. Der Kinderspielplatz ist auch sehr schön. Erstaunt hat mich im letzten Sommer, dass ein Security -Mann dort den ganzen Nachmittag nach dem Rechten schauen musste. Gab es Vorfälle, die das notwendig machen, fragte ich mich.
Schade, dass es mit dem Gasthaus schon seit Jahren nicht klappen mag.
Pramet ist gastrnomiemäßig nicht schlecht gestellt, so einfach ist das nicht abseits der kurzen Badesaison.

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curdimurka (160 Kommentare)
am 27.01.2022 19:31

Gastronomiemäßig nicht schlecht gestellt? Wohl nicht auf dem neuesten Stand - von einst 4 Wirten ist nur noch ein (kleiner) übrig!

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