Brutaler Raub vor zehn Jahren: Wird der Kriminalfall heute abgeschlossen?
RIED/DUBLIN. Möglicher vierter Täter, der aus Irland ausgeliefert wurde, steht heute in Ried vor Gericht.
Steht am heutigen Freitag der brutale Raubüberfall auf ein Rieder Ehepaar im Juni 2013 vor der endgültigen Aufklärung? Um 8.30 Uhr beginnt heute im Rieder Schwurgerichtssaal der Schöffenprozess unter dem Vorsitz von Richterin Leonie Paischer gegen einen 38-jährigen Mann. Angeklagt ist er wegen des Verbrechens des schweren Raubes und Freiheitsentziehung. Bei einer Verurteilung drohen bis zu 15 Jahre Haft, für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.
Die Ermittler waren sich von Anfang an sicher, dass vier Täter den äußerst brutalen Raubüberfall zu verantworten haben. Das Ehepaar wurde von den Räubern mit Waffen bedroht und im Bad eingesperrt. Die Beute: rund 750.000 Euro.
Etliche Gerichtsverfahren
Der Kriminalfall beschäftigt die Polizei und Justiz seit mittlerweile fast zehn Jahren. Es gab Freisprüche, Wiederaufnahmeverfahren und schließlich im November 2020 doch noch eine rechtskräftige Verurteilung samt mehrjährigen Haftstrafen für zwei der Täter. Nicht nur die Tat selber war Gegenstand von gerichtlichen Verhandlungen. Es tauchten auch falsche Zeugen auf, die den Tätern ein Alibi verschaffen wollten. Diese mussten sich in mehreren Verhandlungen wegen falscher Zeugenaussage verantworten und wurden zu bedingten Haftstrafen verurteilt. Der dritte Täter sitzt in Belgien in Haft, dort hat er eine Strafe von 15 Jahren Gefängnis bekommen.
Auslieferung aus Irland
Der 38-Jährige, der an der Tat beteiligt gewesen sein soll, saß laut OÖN-Informationen rund ein halbes Jahr in Irland in Auslieferungshaft. Bereits im November 2020 gab es gegen den Mann ein Auslieferungsverfahren. Seit Herbst sitzt er in der Justizanstalt Ried in der Untersuchungshaft. Der Beschuldige hat gegenüber der Polizei bisher die Vorwürfe von sich gewiesen. Es ist also gut möglich, dass er heute auf "nicht schuldig" plädieren wird.
Im Zuge der Hauptverhandlung gegen zwei der Täter im November 2020 wurde der 38-Jährige – damals als Zeuge – mittels Videokonferenz befragt. Er wisse überhaupt nichts von diesem Verbrechen, daher sei er natürlich nicht dabei gewesen, sagte er vor etwas mehr als zwei Jahren.
Ganztägiger Prozess anberaumt
Beim heutigen Prozess, der bis um 18 Uhr anberaumt ist, werden zudem mehrere Zeugen befragt. Ein Urteil schon heute ist nicht auszuschließen. Möglicherweise könnten aber von der Verteidigung weitere Beweisanträge gestellt werden, was auch einen zweiten Verhandlungstag notwendig machen könnte.
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In Ried sollte man schleunigst das Nebengelände räumen, abreissen und das bestehende Gefängnis muss dringend erweitert werden. Sonst wird es auch hier richtig eng werden.