Neue Volksbefragung über Bären im Trentino
ROM. Die Anwesenheit von Raubtieren im norditalienischen Trentino ist weiterhin ein heißes Thema.
Eine Volksbefragung über Bären und Wölfe hat am Montag in den Gemeinden des Tals Valle di Non begonnen. Sie wird bis 7. Dezember dauern. Die Volksbefragung wurde auf Initiative des Komitees "Insieme per Andrea Papi" (Gemeinsam für Andrea Papi) gestartet, berichteten lokale Medien.
Gefahr für die öffentliche Sicherheit?
Papi war jener Jogger, der am 5. April 2023 in den Wäldern in der Nähe seines Hauses im Trentiner Caldes von dem Bären "Jj4" tödlich verletzt wurde. Die Frage auf dem Stimmzettel lautet nun: "Sind Sie der Meinung, dass die Anwesenheit von großen Raubtieren wie Bären und Wölfen in dicht besiedelten Gebieten eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellt und der Wirtschaft sowie der Erhaltung der lokalen Bräuche und Traditionen schadet?" Das Ergebnis der Volksbefragung ist nicht bindend.
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Die Befragung findet einige Wochen nach einer ähnlichen Befragung in den 13 Gemeinden des Tals Val di Sole Ende Oktober statt, die eine Beteiligung von 63 Prozent verzeichnete. Damals antworteten 98,58 Prozent der Wähler mit "Ja" auf die Referendumsfrage.
Diskussionen nach mehreren Angriffen
Seit der Rückkehr des Bären ins Trentino mit dem Projekt "Life Ursus" gab es mehrere Angriffe auf Menschen. Das Trentino hatte zuletzt einen Gesetzesentwurf gebilligt, mit dem die Population der Bären eingedämmt werden soll. Der Entwurf sieht die Möglichkeit vor, bis zu acht Tiere pro Jahr zu töten. Laut jüngsten Schätzungen beläuft sich die Zahl der Raubtiere in dem Gebiet auf mehr als 100.
Tierschützer fordern immer wieder, Menschen für die wilden Tiere zu sensibilisieren oder Wildtierkorridore einzurichten. Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin hatte sich kürzlich für eine Sterilisierungskampagne für Bären ausgesprochen.