Hunderte Mitarbeiter werden im Bezirk gesucht
BEZIRK. AMS-Leiter Walter Moser über die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt
Der Bezirk Braunau erholt sich von der Corona-Krise, AMS-Leiter Walter Moser stellt ihm ein durchaus gesundes Zeugnis aus: "Seit September 2020 ist ein deutlicher Aufschwung bemerkbar, es sind mehr Menschen im Bezirk Braunau beschäftigt als vor der Corona-Krise." Und es ging noch mehr: Vor allem die größeren Betriebe suchen in Summe Hunderte Mitarbeiter.
Die Krise habe freilich auch im Bezirk Spuren hinterlassen, 400 Betriebe, vor allem aus dem Gastronomiebereich, befinden sich in Kurzarbeit. Die Arbeitslosigkeit stieg im Februar 2021 im Jahresvergleich um 8,9 Prozent. Das sei viel, sagt Moser, im Vergleich zum gesamten Bundesland mit einem Anstieg von 19,2 Prozent jedoch "relativ wenig". "Für viele Braunauer Unternehmen ist die Krise seit längerem vorbei. Das liegt daran, dass die Region kein klassisches Fremdenverkehrsgebiet ist, sondern mit ihren großen Produktionsbetrieben von den aktuellen Wirtschaftseinbrüchen eher verschont blieb", sagt der AMS-Leiter.
Erfolgsmodell AQUA
Vor allem große Leitbetriebe suchen aktuell dringend Arbeitskräfte. KTM nimmt 300 Mitarbeiter auf, gesucht werden sowohl Arbeitskräfte im Produktionsbereich, als auch Techniker und Facharbeiter. Die Amag Ranshofen und Bernecker und Rainer in Eggelsberg stellen je 100 neue Mitarbeiter ein. "Ähnlich ist es bei den meisten Industriebetrieben und vielen Gewerbebetrieben. Der Bau ist extrem gut ausgelastet, somit gibt es auch da Personalbedarf", sagt Moser.
Groß ist nach wie vor die Nachfrage nach Fachkräften. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, gibt es die "AQUA": die arbeitsplatznahe Qualifizierung. Bei diesem Modell haben arbeitslose Personen die Möglichkeit, in einem Betrieb einen Lehrabschluss zu machen. Es gibt mehrere Vorteile: Die Ausbildungsdauer beträgt nur die Hälfte der regulären Lehrzeit, das AMS finanziert das Schulungsarbeitslosengeld, Bildungsbonus und Fahrkosten, das Land steuert einen Ausbildungszuschuss bei und finanziert die Kurskosten. "Die Ausbildung entspricht dem dualen Ausbildungsprinzip: Praxis im Betrieb und Theorie in der Berufsschule oder im Kurs. Es ist ein sehr erfolgreiches Modell, weil es praxisnahe und zielgerichtet ist", sagt der Experte. Auch das Lehrstellenangebot für Jugendliche ist beachtlich, es gibt mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende. Aktuell sind es 21 Personen, die eine Lehrstelle suchen, ihnen stehen 134 offene Lehrstellen zur Auswahl. "Die Chancen für Arbeitssuchende stehen gut. Geringer Ausgebildete können die Zeit jetzt besonders gut für ihre Höherqualifikation nutzen", sagt Moser.
Blick ins Archiv: Arbeiter wurden auch vor 50 Jahren gesucht
„Außergewöhnlich günstig“ sei die Wirtschaftslage des Bezirks Braunau vor 50 Jahren gewesen. Das gehe aus dem Monatsbericht des Arbeitsamtes Braunau hervor, schrieb die Neue Warte am Inn in ihrer Ausgabe vom 17. März 1971.
Mehr Stellen für Männer...
Einen Rückgang der Arbeitslosen gab es im Vergleich zum Vormonat zu verbuchen, aber 127 Männer und 429 Frauen waren immer noch auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Frauen hatten es damals viel schwerer, denn, so die Warte: „Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich männlicherseits ein beachtliches Absinken der Arbeitslosenzahl (-203), während bei den Frauen eine Zunahme um 25 feststellbar ist.“
Warum? Nicht etwa, weil es nicht genug offene Stellen gab, sondern weil es nicht genug offene Stellen für Frauen gab! Auch wenn die eine oder andere jetzt erstmal schlucken muss – ja, richtig gelesen. Denn, so steht in der Warte: 438 Stellenangebote gibt es für Männer, 116 für Frauen. Ach ja: 723 Ausländer waren per 15. Februar 1971 beschäftigt – hauptsächlich im Baugewerbe, dem Bergbau sowie in den metallerzeugenden und -verarbeitenden Betrieben. Dieser Branche ging es vor 50 Jahren ohnehin sehr gut. Zahlreiche Firmen hätten Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften, berichtete die Neue Warte. Im Baugewerbe steige die „Nachfrage nach Ausländern“. Die Beschäftigten würden nämlich leider im Frühjahr in den bayerischen Raum abwandern, heißt es in dem Bericht.
Abwanderungen nach Bayern
Mit Abwanderungen von Arbeitern in das deutsche Grenzgebiet hatte auch die Hohlglaserzeugungsbranche zu kämpfen. Es wurden wieder Abwanderungen beobachtet, berichtete die Neue Warte. Weil der Schlussverkauf die Umsätze im Handel positiv beeinflusste, mussten Aushilfskräfte eingestellt werden. Doch noch immer würde Verkaufspersonal fehlen, aber auch Bürokräfte.
Der Landwirtschaft fehlten Forstarbeiter, die zur Aufarbeitung von Schneebruchschäden zum Einsatz kommen müssten. Hauer, Förderer und Grubenelektriker fehlten dem Kohlenbergbau. Tischler und Maschinenarbeiter fehlten den holzverarbeitenden Betrieben, männliche Ziegelarbeiter wurden in den Ziegeleien gesucht.
Aber nicht nur für Männer gab es Arbeit, wie berichtet, wurden auch einige Frauen gesucht. Denn die Schuherzeuger waren auf der Suche nach Stepperinnen. Die Oberbekleidungsherstellungs-Branche suchte Konfektionsnäherinnen und Anlernkräfte.
hunderte werden gesucht.
es wird doch die soziale absicherung nicht zu hoch sein?
Warum lassen wir so viele Menschen in die Anonymität der Städte abwandern und errichten dort immer noch Wohnungen um eine ganz bestimmte Bevölkerungsschicht unterzubringen. Dort gibts auch nicht so viele zusätzliche Arbeitsplätze und die Arbeitslosen haben somit eine gute Ausrede. Solange tüchtige Ungarn, Rumänen usw. wöchentlich nach Österreich zur Arbeit auspendeln wird’s wohl auch einem faulen „Wiener“ zumutbar sein nach Oberösterreich in die Arbeit zu fahren, bzw. umzuziehen. Statt sie in sinnlose Umschulungen zu schicken. Alles was das AMS kann, ist, die Gelder für Umschulungen zu verteilen.
Wir haben uns Hunderttausende Scheinarbeitslose selbst gezüchtet und jetzt kriegen wir sie nicht mehr zurück zu den verschiedensten Arbeitsplätzen.
Wer sind die
"Scheinarbeitslosen"??