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"Ich fühle mich bei Eintracht Frankfurt so richtig wohl"

Von Thomas Streif, 31. Dezember 2021, 09:36 Uhr
Für die Co-Trainer Michael Angerschmid und Ronald Brunmayr, Chefcoach Oliver Glasner und Tormanntrainer Jan Zimmermann läuft es aktuell gut mit Eintracht Frankfurt. Bild: Eintracht Frankfurt

EITZING/FRANKFURT. Innviertler-Trainerduo Oliver Glasner und Michael Angerschmid in Frankfurt erfolgreich.

Seit sechs Jahren ist der ehemalige SV-Ried-Spieler und Trainer Michael Angerschmid als Co-Trainer von Oliver Glasner tätig. Nach sehr erfolgreichen Stationen beim LASK und bei Wolfsburg sind Glasner und Angerschmid nun bei Eintracht Frankfurt. Mit dem zweiten Co-Trainer Ronald Brunmayr, der ebenfalls bei der SV Ried kickte, ist noch ein dritter Oberösterreicher in Frankfurt tätig. Nach Startschwierigkeiten kamen die Frankfurter im Herbst sehr gut in Schwung und liegen mit 27 Punkten auf dem sechsten Platz. Auch in der Europa-League sind die Hessen noch dabei. Kurz vor seiner Rückfahrt nach Frankfurt, wo gestern der Trainingsauftakt erfolgte, nahm sich Angerschmid noch Zeit für ein ausführliches Interview. Angerschmid ist mit seiner Frau Karin verheiratet und Vater von zwei Kindern (Lena, 22 Jahre, Philipp, 18 Jahre).

Michael Angerschmid auf Heimatbesuch in Ried. Bild: Streif

OÖN: Wenn Sie Oliver Glasner 2015 nicht als Co-Trainer zum LASK geholt hätte, was würde Michael Angerschmid heute wohl beruflich machen?

Michael Angerschmid: Das kann ich beim besten Willen nicht beantworten. Das Fußballgeschäft ist so schnelllebig. Es hat damals zwar die eine oder andere Anfrage gegeben, aber als mich Oliver Glasner gefragt hat, musste ich nicht lange überlegen. Die vier Jahre in Linz waren sehr erfolgreich. Nach dieser Zeit stand fest, dass ich den Weg mit Glasner, den ich seit mehr als drei Jahrzehnten kenne, in Wolfsburg und anschließend in Frankfurt weitergehen möchte.

Wie hat Ihre Familie auf den Wechsel in die deutsche Bundesliga reagiert?

Meine Frau Karin hatte dafür volles Verständnis. Sie hat gewusst, dass so etwas im Fußball einmal passieren kann, auch wenn ich als aktiver Spieler immer nur in Ried war. Meine Frau und mein Sohn besuchen mich sehr regelmäßig zu den Heimspielen in Frankfurt, auch ich komme regelmäßig nach Eitzing, die Fahrzeit von etwas mehr als vier Stunden ist nicht so schlimm. Ansonsten gibt es WhatsApp und Videotelefonie, das funktioniert alles sehr unkompliziert.

Wie haben Sie die sehr kurze Winterpause verbracht?

Daheim bei meiner Familie in Eitzing, zudem habe ich noch einige Termine nachholen müssen, zu denen ich in den vergangenen Monaten nicht gekommen bin. Auch für einen Stammtischbesuch mit meinen Freunden habe ich zum Glück Zeit gefunden.

Ist der Alltag in der deutschen Großstadt Frankfurt eine große Umstellung?

Nein, gar nicht. Wir wurden vor der Saison von allen hier sehr herzlich und familiär aufgenommen. Das ist schon bemerkenswert, wenn man betrachtet, welch ein großer und renommierter Verein die Eintracht ist. Es wird einem nicht schwer gemacht, sich hier wohlzufühlen.

Der Saisonstart war nicht gut, zuletzt lief es aber ausgezeichnet. Gab es nach dem schlechten Start so etwas wie Unruhe im Trainerteam oder im Verein?

Nein, zu keiner Zeit. Wir hatten immer die volle Rückendeckung der Vereinsverantwortlichen. Das war in der sportlich schweren Situation sehr wichtig. Es gab im Verein einen durchaus großen Umbruch im Sommer, daher hat es gedauert, bis auch die Ergebnisse gepasst haben. Mit jedem Sieg haben wir uns mehr und mehr Selbstvertrauen geholt. Jetzt hoffe ich, dass wir am 8. Jänner beim Rückrundenauftakt gegen Dortmund unseren Erfolgslauf fortsetzen können.

Der Rückstand auf einen Champions-League-Platz beträgt lediglich einen Punkt, in der Europa-League steht Frankfurt im Achtelfinale. Was ist in dieser Saison noch möglich?

Alles liegt sehr eng beisammen, die Leistungsdichte in der deutschen Bundesliga ist enorm. Wenn sich die Mannschaft weiter so gut entwickelt wie in den vergangenen Monaten, kommen die guten Ergebnisse automatisch. Im Europapokal, der für den Verein und die Fans einen sehr hohen Stellenwert hat, wollen wir natürlich so weit wie möglich kommen.

Kann man sich als Co-Trainer von Eintracht Frankfurt in der Stadt anonym bewegen?

Das geht problemlos, aber so viel Zeit verbringe ich nicht in der Stadt. Meist bin ich sowieso von 8 bis 18 Uhr am Trainingsgelände, anschließend bin ich froh, wenn ich daheim in meiner Wohnung bin. Hin und wieder gehen wir vom Trainerteam aber schon etwas essen in die Stadt. Ich mag die Menschen hier, Frankfurt ist eine weltoffene und tolerante Stadt.

Wie groß ist der Unterschied zwischen der österreichischen und der deutschen Bundesliga?

Groß, das beginnt beim Umfeld. Wir haben zum Beispiel mehrere Athletiktrainer, sechs Physiotherapeuten und mehrere Experten, die für die Videoanalysen zuständig sind. Die Liga ist dynamischer als in Österreich, dazu kommt die höhere individuelle Qualität der Spieler.

Die vergangenen Jahre an der Seite von Oliver Glasner waren sehr erfolgreich. Sie waren selber schon Bundesligatrainer bei der SV Ried. Spüren Sie hin und wieder den Reiz, selber als Cheftrainer tätig zu sein?

Im Moment gar nicht, wir sind ein super Trainerteam, ich fühle mich extrem wohl. Anfragen gibt es immer wieder einmal, aber für mich und uns ist die sportliche Reise hier in Frankfurt mit Sicherheit noch nicht vorbei.

Sie kennen Oliver Glasner seit mehr als 30 Jahren. Was zeichnet ihn aus?

Uns verbindet eine lange und vertrauensvolle Freundschaft, in der man alles ausreden und auch hin und wieder vielleicht unangenehme Dinge ansprechen kann oder in gewissen Momenten besser einfach nichts sagt. Wichtig ist der ehrliche Umgang miteinander. Diesen Umgang pflegt Oliver Glasner mit seinen Spielern. Er kommuniziert offen und ehrlich, auch wenn er nicht immer gute Nachrichten überbringen kann. Taktisch kann er ein Spiel unglaublich gut lesen, er weiß genau, wie er spielen will und wie man sich den Weg dorthin akribisch erarbeiten kann. Glasner ist ein Perfektionist, weil er immer Dinge findet, die man besser machen kann, das treibt ihn an.

Was wünschen Sie sich für 2022?

In allererster Linie Gesundheit. Sportlich gesehen wollen wir unsere Entwicklung im Frühjahr fortsetzen, hoffentlich so bald wie möglich in einem vollen Stadion in Frankfurt.

Was fehlt Ihnen als Innviertler am meisten?

Natürlich die Familie und die geselligen Stammtische mit meinen Freunden. Die gute Innviertler Hausmannskost fehlt mir auch hin und wieder, wobei wir im Verein exzellent verköstigt werden.

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif
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2  Kommentare
2  Kommentare
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clem1212 (735 Kommentare)
am 31.12.2021 12:17

Wünsche dem Trainerteam weiterhin viel Erfolg in der deutschen Bundesliga. Wir sind stolz auf Euch.

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Akv (3.698 Kommentare)
am 31.12.2021 06:13

Hiermit wünsche ich Angerschmid Alles Gute. Hoffentlich wird er irgendwann wieder die SVR trainieren. Es wäre gut.

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