Karl Rachbauer und seine nächste erfolgreiche Goldjagd
UTZENAICH. Karl Rachbauer aus Utzenaich fährt seit mehr als 20 Jahren Schlittenhunderennen – jetzt feierte der 60-Jährige mit seinem tierischen Gespann in Ungarn den dritten EM-Titel.
Sportlich war Karl Rachbauer schon immer. Der Utzenaicher kickte insgesamt 33 Jahre für den TSV Ort im Innkreis und konnte dort 1997 den Aufstieg in die erste Klasse feiern.
Im selben Jahr entschied sich der heute 60-Jährige, sich zwei Huskys zu kaufen. "Zu Beginn waren die Hunde nur zum gemeinsamen Spielen und Laufen gedacht", sagt Rachbauer. Bei zwei Hunden ist es nicht geblieben. Mittlerweile leben zehn Hunde bei ihm in Utzenaich und jeder Einzelne ist ihm ans Herz gewachsen.
Nachdem er sich die ersten beiden Hunde angeschafft hatte, entschloss sich Rachbauer, an seinem ersten Schlittenhunderennen teilzunehmen. In Bad Füssing feierte er sein Debüt. Es war der Beginn einer tollen Erfolgsgeschichte, die 2001 mit dem ersten Staatsmeistertitel ihren Anfang nahm. Seinen größten sportlichen Traum erfüllte sich der 60-Jährige 2015 bei der Weltmeisterschaft in Italien mit dem Gewinn seines ersten WM-Titels. Aber nicht nur sportlich sind die Hunde für den Schlosser nicht mehr wegzudenken. "Die Huskys sind Teil der Familie", betont Rachbauer und fügt hinzu: "Ohne die Familie geht es sowieso nicht. Meine Frau Sabine ist meistens bei den Rennen mit dabei und unterstützt mich auch zu Hause. Ich bin unglaublich dankbar dafür."
"Bin stolz auf meine Husyks"
Auch beim jüngsten Erfolg in Kaszo, Ungarn, war Ehefrau Sabine die erste Gratulantin. Dort kam nach 17 Staatsmeistertiteln, zwei Europameisterschaftstiteln und zwei Weltmeisterschaftstiteln ein weiterer EM-Titel hinzu.
"Solche Rahmenbedingungen wie in Ungarn habe ich noch nie erlebt", sagt Rachbauer. Auf die Musher – das sind Fahrer, die einen Hundeschlitten beziehungsweise einen Wagen lenken – wartete ein 7,5 Kilometer langer Kurs auf Flusssand. "Diese Strecke fährt man dreimal. Am ersten Tag herrschte Dauerregen, wobei der Boden so tief war, dass die kleinsten Hunde gerade noch herausschauen konnten", erzählt der Utzenaicher. Am zweiten und dritten Tag fand "Team Rachbauer" dann beste Bedingungen vor, und konnte den Vorsprung stetig ausbauen.
Am Ende holten Rachbauer und seine Hunde den EM-Titel. "Ich bin sehr stolz auf meine Huskys. Der jüngste Hund hat mit seinen eineinhalb Jahren erst sein drittes Rennen absolviert", betont Rachbauer, der für solche Leistungen ebenfalls in Topform sein muss. "Ich habe mich monatelang auf diese Saison vorbereitet und sieben Kilogramm abgenommen. Es lohnt sich jedes Jahr wieder", sagt der erfolgreiche Athlet.
"Besonders stolz macht mich, dass ich mit maximal zehn Hunden arbeite, während andere auf eine viel größere Zucht und dadurch auf mehrere Hunde zurückgreifen können. Doch das ist bei uns in Utzenaich nicht möglich. Das kann ich meinen Nachbarn nicht antun", sagt Rachbauer mit einem Lächeln.
Vor Weihnachten steht noch ein Rennen in Italien auf dem Programm. "Hoffentlich dann auf Schnee, einem Schlitten und nicht mehr auf matschigem Untergrund", wünscht sich der erfolgreiche Wintersportler, der in dieser Saison noch einige Rennen vor sich hat – mit der WM im kommenden Jahr, die voraussichtlich in Frankreich stattfinden wird, als Höhepunkt.
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