Kunstrasenplatz ist in Pischelsdorf nun endgültig vom Tisch
PISCHELSDORF, BEZIRK BRAUNAU. Trotz jahrelangem zähem Ringen wird der Kunstrasenplatz nun doch nicht gebaut.
Was sich in den vergangenen Monaten bereits abgezeichnet hat, ist nun fix: Der geplante Kunstrasenplatz in Pischelsdorf wird definitiv nicht gebaut. Das hat der Gemeinderat kürzlich entschieden. Trotz zahlreicher positiver Gutachten ist das Projekt am Ende nicht nur am Widerstand der Anrainer, sondern vor allem an den gestiegenen Baukosten gescheitert. Bitter für Gemeinde und Verein, die in den vergangenen Jahren viel Geld und Zeit in das Projekt investiert haben.
Neubau nach wie vor geplant
Nicht vom Tisch ist dagegen der Neubau des Sportplatzes, denn die aktuelle Situation, dass die Fußballer keinen eigenen Kabinentrakt haben und zum Duschen bzw. Umziehen auf das Schulgelände ausweichen müssen, sei nicht länger tragbar. "Deshalb arbeiten wir an einer Lösung, denn der Sportverein braucht unbedingt eine neue Anlage samt Klubheim, Kabinen und entsprechendem Fußballplatz", erklärt Hermann Grubmüller, Amtsleiter der Gemeinde Pischelsdorf. Das sieht auch Raphael Oberndorfinger, Direktor für Finanzen und Organisation beim Oberösterreichischen Fußballverband (OÖFV), so. Uns ist extrem wichtig, dass Pischelsdorf trotzdem einen neuen Sportplatz bekommt."
Ob der Neubau auf dem für den Kunstrasenplatz vorgesehenen Gelände in Wagenham entstehen wird, steht aktuell noch nicht fest. "Derzeit prüfen wir alle Optionen. Fest steht aber, dass in Wagenham bereits alles da ist, was es an Gutachten braucht. Das ist alles mehrfach überprüft worden", sagt Grubmüller. Laut dem Amtsleiter wollen Gemeinde und Sportverein vor allem eines: "Dass wir unser Vorhaben möglichst zeitnah umsetzen können. Daran arbeiten alle unter Hochdruck."
Zurück zum Start
Im Eiltempo wollen auch die Landessportdirektion und der OÖFV arbeiten, um einen passenden Ersatzstandort für den Kunstrasenplatz zu finden. Interessenten gibt es im Bezirk Braunau – wie bereits berichtet – genug. Neben Handenberg und Eggelsberg würde sich auch Lengau über die Zusage freuen. Doch noch ist es nicht so weit, denn das offizielle Schreiben der Pischelsdorfer bezüglich des Verzichts der zugesagten Fördermittel ist erst kürzlich bei den offiziellen Stellen eingetroffen. "Wir wollen so schnell wie möglich eine Lösung finden und werden deshalb in den kommenden Wochen die nötigen Schritte setzen, um einen geeigneten Standort zu finden", sagt Raphael Oberndorfinger.
Zentral seien bei der Suche mehrere Dinge: "Dass es bereits eine gute Infrastruktur gibt, die Gemeinde voll und ganz hinter dem Projekt steht und die geografische Lage nicht zu exponiert ist. Schließlich soll dieser Kunstrasenplatz einen Mehrwert für die gesamte Region darstellen. Das heißt, je zentraler im Bezirk desto besser. Bei der Standortfrage werden wir als Fußballverband unsere Expertise, so gut es geht, einbringen", erklärt Oberndorfinger. Sind diese formellen Schritte erst erledigt, könnte es anschließend schnell gehen. "Das haben wir zum Beispiel in Bad Wimsbach und Weißkirchen gesehen. Die waren – salopp formuliert – ganz heiß auf den Platz und haben die Umsetzung extrem schnell durchgezogen", sagt Oberndorfinger, der auf selbiges im Bezirk Braunau hofft.
Platz soll 2023 fertig werden
Einfach sei es aktuell aber nicht, da vor allem die Baukosten zuletzt extrem gestiegen sind. Zudem darf für die Kunstrasenplätze kein Granulat mehr verwendet werden. "Das macht die Sache nicht billiger. Allerdings werden die Plätze von uns und der Landessportdirektion sehr gefördert", betont Raphael Oberndorfinger, der trotz schwieriger Bedingungen auf ein baldiges Ende der Causa Kunstrasenplatz hofft. "Wir bleiben positiv und gehen davon aus, dass sich eine gute Lösung findet. Unser Ziel ist es, dass der Kunstrasenplatz für den Bezirk Braunau 2023 steht und auch bespielt werden kann."