25 Jahre Rettungsleitstelle Innviertel: 9 Millionen Telefonate seit 1999
INNVIERTEL. Jubiläumsfeier für 25 Jahre Rettungsleitstelle Innviertel und 35 Jahre Notarztdienst Ried.
Mit einem Videobeitrag mit dem ehemaligen Rieder Bezirkshauptmann und Rotkreuz-Bezirksstellenleiter Franz Pumberger wurde die große Jubiläumsfeier für 25 Jahre Rettungsleitstelle Innviertel und 35 Jahre Notarztdienst Ried eingeleitet. In diesem Video schildert Pumberger seine dramatischen Erinnerungen an den 10. November 2022 und die Tage danach. "Es war gegen 15.30 Uhr, ich habe von einer Minute auf die andere Schmerzen und ein Brennen im Brustkorb gespürt. Zum Glück war meine Frau daheim. Ich habe zu ihr gesagt, dass ich glaube, einen Herzinfarkt zu haben", schilderte Pumberger. Nach sechs Minuten sei das Notarztteam vor Ort gewesen, mit einem Vorderwandinfarkt samt Herzstillstand sei der Rieder ins Krankenhaus nach Wels gebracht worden. Nachdem er langsam aus dem Tiefschlaf erwacht sei, sei ein Arzt an seinem Bett gestanden und habe ihm gesagt, dass er diesen Herzinfarkt ohne Schäden überleben werde, schilderte Pumberger und fügte hinzu: "Diesen Satz werde ich nie vergessen."
Es habe alles, angefangen vom Anruf in der Rettungsleitstelle bis hin zur perfekten Arbeit des Notarztteams und der Ärzte im Krankenhaus, perfekt funktioniert. Dieser Arbeit habe er sein Leben zu verdanken. "Mir wurden dadurch noch ein paar Jahre mit meiner Familie und meinen Enkelkindern geschenkt. Dafür bin ich sehr dankbar", sagte Pumberger. Die Schilderungen des sympathischen ehemaligen Bezirkshauptmannes waren zweifelsohne der emotionale Höhepunkt der Jubiläumsfeier, bei der vor rund 100 geladenen Gästen in der Rieder Bauernmarkthalle eindrucksvolle Zahlen präsentiert wurden. Seit der Gründung der Rettungsleitstelle 1999 habe diese insgesamt rund neun Millionen Telefonate geführt. Durch die Zusammenlegung der Rotkreuz-Bezirksleistellen Braunau, Ried und Schärding konnten Rettungs- und Krankentransporte in den vergangenen 25 Jahren durch die bezirksübergreifende Kooperation wesentlich verbessert werden. Zu Beginn hatte es bei den Ortsstellen einige Ängste gegeben, ob das System wie gewünscht funktionieren würde. Das habe sich aber schnell gelegt, sagte Josef Frauscher, der von 1994 bis 2020 Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuzes Ried war.
Der Notarztdienst in Ried wurde 1989 eingeführt. Anstoß dafür waren gute Erfahrungen mit einem "ausgeliehenen" Notarztwagen, der während der großen Rieder Herbstmesse 1989 im Dienst war. "Zu Beginn waren wir nur acht Leute und haben Schulungen von den Ärzten des Krankenhauses bekommen", erinnerte sich Andreas Hattinger, Mann der ersten Stunde und dienstführender Notarzt. Helmut Lehner, der erste ärztliche Leiter des Notarztdienstes, blickte ebenfalls auf die Anfänge vor 35 Jahren zurück. "In Linz gab es den Notarztdienst schon. Da habe ich mir gedacht: Da musst du jetzt lästig sein, damit wir das auch kriegen."
"Das Notarztsystem hier in Ried, das möchte ich explizit hervorheben, funktioniert, genauso wie die Zusammenarbeit zwischen dem Roten Kreuz und dem Krankenhaus, hervorragend", sagte Thomas Märzinger, Landesgeschäftsleiter-Stellvertreter des Roten Kreuzes Oberösterreich.