Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Der Inn: Von der Quelle am Pass Lunghin bis zur Mündung in die Donau

25. März 2010, 00:04 Uhr
Der Inn Von der Quelle am Pass Lunghin bis zur Mündung in die Donau
Großes Foto oben: Der Inn-Ursprung am Pass Lunghin/Schweiz. Kleine Fotos links darunter: St. Marienkirchner Goldhaubenfrauen; Telfser Schleicherlauf; Engadiner Haus; Land am Inn. Bild: privat

Er gibt unserem Viertel den Namen. Sonst kennt man den Inn aber nur vom „Vorbeifließen“. Josef Grünberger hat den Fluss erforscht und fotografiert. Hier der Inn aus der Sicht Grünbergers.

Verlässt man in Landeck (Tirol) die Inntalautobahn Richtung Süden, um zum Ursprung des Inn zu gelangen, kommt man nach Maloja (1815m), dem ersten Dorf am Inn am gleichnamigen Pass gelegen. Eine eher leichte Wanderung führt zum Inn-Ursprung, einem See mit dem rätoromanischen Namen „Lägh dal Lunghin“ in 2484 m Höhe.

Im ersten Flussabschnitt, dem Oberengadin, durchfließt der En, wie er hier genannt wird, den Silser-, Silvaplana-, Champfer- und St. Moritze-See.

Der gehobene Tourismus ist die wirtschaftliche Basis für die Menschen in dieser Region mit St. Moritz als Hauptort. Der Engadiner Marathon mit mehr als 10.000 Startern ist jedes Jahr im März ein internationales Langlauf-Ereignis.

Im Unterengadin zwängt sich der Fluss durch tiefe Schluchten, die ruhigen Dörfer liegen durchschnittlich 1600 m hoch. Der Tourismus, das lokale Gewerbe und die Landwirtschaft sind Lebensgrundlagen der Bewohner. Die Architektur des Engadinerhauses vermittelt Geborgenheit und Beständigkeit. Die vorwiegend evangelischen Kirchen dieser Region zieren im Inneren über 400 Jahre alte kunstvolle Fresken.

In der Schlucht von Altfinstermünz (Grenze Schweiz/Österreich) beeindruckt eine imposante Brücke über den Inn aus dem 13. Jahrhundert. Die Dynamik der Landschaft setzt sich im Tiroler Oberinntal fort. Bei der Einmündung des Ötztals in das Inntal veränderte vor 3000 Jahren der Bergsturz des Tschirgant nachhaltig das Tal des Inn. Außergewöhnlich ist der Lebensbaum-Altar im Zisterzienser-Stift Stams.

Das Brauchtum wie die Fasnacht in Fiss, in Imst, und in Telfs zieht alle vier Jahre Tausende Besucher in ihren Bann.

Die Architektur der Innstadtbauweise in Innsbruck prägt das Zentrum. Das „Goldene Dachl“ erinnert an Kaiser Maximillian. Schwaz war im 15. Jahrhundert die größte Silberbergbaumetropole der Welt. Das Unterinntal ist heute die wirtschaftlich stärkste Region entlang des Inn und bietet den Bewohnern des Inntals und aus den Tiroler Seitentälern Arbeitsmöglichkeiten und Einkommen.

Die Firma Swarovsky mit weltweit 22.000 Mitarbeitern, davon 5.800 am Firmensitz in Wattens, ist der größte Arbeitgeber in Tirol. In Erl, am letzten Ort am Inn in Tirol, beeindruckt alle sechs Jahre die Passion 50.000 Besucher.

Hügelige und flache Abschnitte verändern in Oberbayern das Landschaftsbild. Zwischen Wasserburg und Mühldorf schlängelt sich der Fluss durch Auen. Die markante Innstadtbauweise mit ihren Laubengängen charakterisiert hier ebenfalls die Städte. Die Inn-Schifffahrt in den vergangenen Jahrhunderten war für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region verantwortlich. Das Inn-Museum in Rosenheim gewährt interessante Einblicke in diesen einst so bedeutenden Wirtschaftszweig, der am Ende des 19. Jahrhunderts von der Eisenbahn verdrängt wurde. Insgesamt 20 Flusskraftwerke (11 davon in Oberbayern) sind für die Stromerzeugung heute von wirtschaftlicher Bedeutung.

Der Glaube prägte hier wie in Tirol seit altersher die Kultur. Altötting, der 800 Jahre alte und größte Marien-Wallfahrtsort Deutschlands mit einer Million von Pilgern jährlich, ist ein Beweis dafür. Das Geburtshaus von Papst Benedikt XVI. steht in Marktl am Ende dieser Innregion.

Von der Salzachmündung an der Grenze zwischen Ober- und Niederbayern bis zur Mündung der Rott bei Neuhaus/Schärding erstreckt sich grenzüberschreitend das „Europareservat Unterer Inn“.

Die Vornbacher Enge vor Wernstein war oft Ursache für auch verheerende Hochwasser von Neuhaus und Schärding. Die Architektur der Innstadtbauweise finden wir ebenfalls in den Städten von Braunau und Schärding.

Die Stuckarbeiten von Modler an den Schiffsmeisterhäusern beeindrucken am Marktplatz von Obernberg. Das Augustiner Chorherrnstift Reichersberg entging 1803 der Säkularisation und hat eine über 900 Jahre alte Geschichte.

Nach jahrhundertelanger Zugehörigkeit zu Bayern kam 1779 das Innviertel zu Österreich, daher prägt diese Region eine gemeinsame wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung. Die Goldhaube ziert die Festtagstracht der Frauen an beiden Ufern des Inn.

In Passau regierten die Fürstbischöfe von 739 bis zur Säkularisation 1803. Dieses Bistum war damals das größte im Hl. Römischen Reich. Im Dom zu St. Stephan steht mit 233 Registern und 17.794 Pfeifen die größte Kirchenorgel der Welt.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen