Schärding: 5 Feuerwehrmänner kenterten mit Boot auf reißendem Inn
SCHÄRDING. Fünf Männer der Freiwilligen Feuerwehr sind in Schärding bei Vorbereitungen für einen Bewerb Freitagabend auf dem Inn selber in Not geraten.
Die Männer waren für die Vorbereitungen zum Bezirks-Wasserwehrleistungsbewerb auf einem Arbeitsboot, um Bojen zu setzen, als sich wohl eine Leine in der Schiffsschraube verfing. Der manövrierunfähige Kahn wurde an der hinteren Seite ins Wasser gedrückt, kippte in den Fluss und trieb ab. Die Besatzung stürzte ins Wasser.
Vier Männer konnten selbst ans Ufer schwimmen, einer der Kameraden musste wegen der starken Strömung mit einer Zille gerettet werden, berichtete die Feuerwehr. Die Beteiligten kamen mit dem Schrecken davon, verletzt wurde niemand. "Sie haben gestern gleich wieder mitgearbeitet", sagt Markus Furtner, Kommandant der FF Schärding, am Samstag im Gespräch mit den OÖNachrichten. "Sie haben sich schnell umgezogen und weitergemacht." Die Männer trugen alle vorschriftsmäßig Schwimmwesten.
Das Boot konnte in Wernstein mit einer Seilwinde umgedreht werden. Gemeinsam mit den Feuerwehren Wernstein, Hub, Passau und der Wasserrettung wurde der gekenterte Kahn nach Schärding geschleppt.
"Mit Respekt begegnen"
Zwar sei der Unfall glimpflich ausgegangen, er zeige aber, wie unberechenbar die Situation auf dem Inn derzeit noch immer sei: "Es ist noch immer eine Herausforderung. Auch wenn der Inn im Moment kein Hochwasser mehr führt, ist die Wasserführung dennoch hoch. Dem muss man mit Respekt begegnen." An Bord befanden sich "absolute Vollprofis", so Furtner. "Einer der Männer war früher beruflich mit dem Zollboot unterwegs. Die wissen genau, was sie tun. Und selbst da kann was passieren."
Dass die Bevölkerung verstimmt reagiert, wenn trotz Entwarnung die Innlände gesperrt bleibt, kann Furtner gut verstehen. "Das machen wir natürlich nicht gerne. Es ist aber nach wie vor gefährlich. Wenn da jemand hineinfällt, vor allem ohne Schwimmweste, ist er weg."
Den Bewerb, der heute, Samstag, über die Bühne geht, aufgrund der Wassersituation abzusagen, sei nicht zur Debatte gestanden. "Genau diese Bedingungen sind es ja, für die unsere Leute trainieren. Bei Schönwetter kann fast jeder fahren. Darauf bereiten wir uns aber gezielt vor." So, wie sich die Situation auf dem Inn derzeit darstelle, gleiche sie zudem dem Normalzustand beispielsweise der Salzach, so Furtner. Allerdings sei die Streckenführung angepasst und stark verkürzt worden. Während normalerweise 10 Minuten gefahren werde, seien es diesmal nur rund 4 Minuten. Der Jugendbewerb, der am Nachmittag beginnt, fällt noch kürzer aus.
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