Schraubenzieher-Attacke: Video zeigt die brutale Tat
Geschworenenprozess wegen versuchten Mordes findet am Dienstag ab neun Uhr statt.
Viel Spannung verspricht am Dienstag der Prozess gegen einen 37-Jährigen im Landesgericht Ried. Der Mann muss sich ab neun Uhr vor einem Geschworenensenat wegen des Verbrechens des versuchten Mordes und der schweren Nötigung verantworten.
Der Fall ist bekannt und machte Schlagzeilen. Nicht weniger als zehn Mal soll der Angeklagte, für den die Unschuldsvermutung gilt, am Sonntag, 28. April, in einem Pizza-Kebab-Lokal in Ried mit einem Schraubenzieher auf einen ehemaligen Geschäftspartner (44) eingestochen haben.
Gemeinsames Lokal
Laut Anklage sollen sich der Beschuldigte, der in der Justizanstalt Ried in Untersuchungshaft sitzt, und das Opfer vor rund sechs Jahren bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber kennengelernt haben. Das Duo beschloss, ein Lokal zu eröffnen. Die Geschäfte liefen zu Beginn gut, ab 2023 soll es dann jedoch zu finanziellen Schwierigkeiten gekommen sein. Das Geschäftslokal dürfte daraufhin auf die Ehegattin des späteren Opfers übertragen worden sein. Das Verhältnis zwischen Angeklagtem und Opfer verschlechterte sich daraufhin laut Anklage immer mehr – Grund seien Geldschulden des Opfers gewesen. Das behauptet zumindest der Angeklagte.
"450.000 Euro rauspressen"
Im Jänner 2024 soll es dann auch zu Drohungen per Textnachrichten gekommen sein. Er wisse, wie er seinem ehemaligen Geschäftspartner die 450.000 Euro "rauspressen werde", soll der Angeklagte unter anderem geschrieben haben. Kurz vor der Tat soll dann das Opfer dem Beschuldigten schriftliche Drohungen geschickt haben. Daraufhin suchte der mit einem Schraubenzieher bewaffnete Angeklagte offenbar mit seinem Schwiegervater den Arbeitsplatz des 44-Jährigen auf. Dort kam es nach einem heftigen Streit zu der brutalen Handlung des Angeklagten.
Video der Tat aufgenommen
Ein Video der Tat dürfte im heute geführten Beweisverfahren ein wesentlicher Punkt werden. Dieses dürfte, obwohl zu Beginn eher in Richtung absichtlicher Körperverletzung ermittelt worden war, zur Anklage wegen versuchen Mordes geführt haben. Ein Stich soll zu einer Öffnung der Lungenhöhle und damit verbundener Lebensgefahr geführt haben.
Laut Alois Ebner, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, gab der Beschuldigte bei seinen Befragungen die Tat zu. "Er bestritt bisher aber, eine Verletzungs- oder Tötungsabsicht gehabt zu haben." Bei einer Verurteilung wegen versuchten Mordes droht dem Angeklagten eine Freiheitsstrafe zwischen zehn und 20 Jahren oder sogar lebenslang.