Sozialdemokraten fordern "mehr Tempo für die Bahn" im Innviertel
INNVIERTEL. Es brauche unabhängig von den Plänen für die "Neue Innkreisbahn 2040" rasche Verbesserungen für das Innviertel.
Rund 4,5 Milliarden Euro sind laut ÖBB im "Zielnetz 2040" für die Neue Innkreisbahn eingeplant. Zu Jahresbeginn wurden die Pläne für diese Schnellzugverbindung zwischen Wels und München präsentiert. Angekündigt wurde, dass die Strecke zwischen Wien und München dann in zweieinhalb Stunden zu bewältigen sein wird. Bis zu einer möglichen Umsetzung, geschweige denn einer Fertigstellung, werden noch Jahrzehnte vergehen. Es gibt keine Trasse, auch die Finanzierung steht in den Sternen.
Vertreter der SPÖ Innviertel mit Andreas Peterlechner (Bezirk Braunau), Karl Walch (Bezirk Schärding) und Petra Mies (Ried) befürworteten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ehemaligen Verkehrsminister und aktuellen Nationalratsabgeordneten Alois Stöger diese Pläne. "Die im ‚Zielnetz 2040‘ beinhaltete Neue Innkreisbahn betrifft uns direkt, da die Trasse voraussichtlich westlich von Wels abzweigt, südlich von Ried die Hausruckbahn und südlich von Braunau die Mattigtalbahn kreuzen wird", sagte Andreas Peterlechner, SPÖ-Spitzenkandidat des Wahlkreises Innviertel.
Es brauche aber, da bis 2040 keine Effekte für das Innviertel spürbar sein würden, auch kurz- bis mittelfristig eine deutliche Verbesserung der Bahnverbindung zwischen den Bezirkshauptstädten untereinander und nach Linz. Bundes- und Landesstraßen, wie zum Beispiel die viel befahrene B148 zwischen Braunau und der Autobahnauffahrt Ort oder die B137 zwischen Wels und Passau, würden sehr dringend eine Entlastung benötigen, fordert Peterlechner. "Jeder hat das Recht auf Mobilität, egal ob er einen Führerschein hat oder nicht", sagte Peterlechner. Stöger machte auf seinen Antrag auf ein Bundesverkehrszielegesetz aus dem Jahr 2021 aufmerksam. "Wir wollen, dass in jeder Gemeinde zwischen fünf Uhr früh und Mitternacht eine Halbstundentaktung des öffentlichen Verkehrs garantiert wird", bekräftigte der Ex-Minister. "Durch dieses Bundesverkehrszielegesetz soll gesichert werden, dass jede Bezirkshauptstadt an das höherrangige Bahnnetz oder an Schnellbuslinien angeschlossen ist. Bahnverbindungen sind so zu planen, dass eine Fahrt zwischen den Landeshauptstädten per Bahn um 20 Prozent kürzer dauert als eine Fahrt mit dem Auto", sagte Stöger.
"Das heißt, man soll von Braunau nach Linz innerhalb einer Stunde kommen, von Ried und Schärding innerhalb von 50 Minuten", konkretisierte Karl Walch, Schärdinger Spitzenkandidat bei der Nationalratswahl. Die geplante Elektrifizierung der Strecke Neumarkt-Kallham–Ried–Braunau solle, so Walch, von 2025 bis 2029 umgesetzt werden. "Das Projekt ist eine große Chance, um rasch Verbesserungen der Bahnverbindungen im Innviertel zu erreichen. Wenn wir jetzt die Chance auf Beschleunigung des Bahnverkehrs nicht nutzen, ist sie auf Jahre verloren."
Im Rahmen der Elektrifizierung solle zweigleisig geplant werden. Zudem brauche es mehr Park-and-Ride-Parkplätze, damit das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel noch besser angenommen werde, sagte Gurtens Bürgermeisterin Petra Mies.
Man müsse aber erst einmal sehen, ob das Großprojekt Neue Innkreisbahn auch von der neuen Bundesregierung nach den Wahlen im Herbst intensiv weiterverfolgt werde, zeigte sich Mies doch etwas skeptisch.
Es ist bereits die Elektrifizierung der bestehenden Innkreisbahn in den nächsten 5 Jahren projektiert und darüber hinaus gibt es die Vision einer zusätzlichen Innkreisbahn bis 2040 und trotzdem regen die sich auf? Die tun ja es hätte das Innviertel 4 Millionen Einwohner.
Die neue "Innkreisbahn 2040" von Wels quer durch das Hausruck- und Innviertel ist die größte "Schnapsidee" die ich bisher von den Verkehrsplanern gehört habe.
Ein Ausbau der Innkreisbahn von Neumarkt-Kallham über Ried nach Braunau ist jedoch zu begrüßen und dringend notwendig.
Dann zeig mir bitte, wie du durch Ried in Innkreis zweigleisig und mit mehr als 80 km/h durchfahren willst! Ein Blick auf die Landkarte genügt!
Also was fordern eigentlich die roten irgendwas bei der öbb. Die ist doch bis heute ihr Schrebergarten. Das ist doch alles ihre mache.
Oberösterreich lässt zu, dass sich trotz wettbewerbsfeindlicher Direktbeauftragung die Öbb am wenigsten auf den Nebenbahnen engagiert und die ältesten Dieselstinker betrieben werden.
Schon Ende der 1980er Jahre gab es Aussagen, dass in ein paar Jahren die Strecke Wels - Neumarkt - Ried - Braunau elektrifiziert sein wird. Sogar von Untertunnelungen wurde geredet. Unsere Enkel werden unsere momentanen Bahnlinien erben, das ist sicher.
Sind gute und sinnvolle Forderungen!
Wozu die Eile?
Wenn Tempo 100 auf der Autobahn reichen soll, da Zeit keine Rolle spielt, wieso dann so viel Geld, Energie und Rohstoffe investieren, nur damit der Zug schneller fährt 😉
Um ein populäres Flächenmaß zu benutzen. Wieviel Fußballfelder landwirtschaftlich genutzte Fläche oder Wälder müssten für die neue Innkreisbahn geopfert werden?
Wie breit müssten Autobahnen ausgebaut werden, um den überregionalen Güter- und Personenverkehr stattdessen ineffizient unterzubringen?
Reines Wahlkampftheater. Wie viele Verkehrsminister hat die SPÖ in den letzten Jahrzehnten gestellt, welche bei den Bahnlinien im Innviertel durch Untätigkeit geglänzt haben? Wie viele rote Verkehrslandesräte gab es zuvor in OÖ? Aber kaum sind die roten Bonzen aus der Regierungsverantwortung draußen, kann es plötzlich nicht schnell genug gehen!
In OÖ haben wir schon zu lange blaue Retro-Kfz-Orientierung.