Vor Cup-Schlager: "Die Spieler sollen dieses sportliche Erlebnis genießen"
GURTEN. Gurten empfängt heute Red Bull Salzburg, Vorfreude bei Trainer Peter Madritsch
David gegen Goliath oder Gurten gegen Salzburg: Klarer als heute Abend (Josko-Arena, Ried, 20.30 Uhr, live auf ORF Sport +) könnten die Rollen beim ÖFB-Cup-Duell zwischen Regionalligist Union Gurten und Serienmeister Red Bull Salzburg nicht verteilt sein. "Egal, wie das Spiel ausgeht, wir werden viele positive Dinge mitnehmen können", sagt Gurten-Trainer Peter Madritsch (47) vor dem wahrscheinlich größten Spiel in der bisherigen Gurtner Vereinsgeschichte.
OÖN: Union Gurten gegen Red Bull Salzburg: Wie klingt das für Sie?
Peter Madritsch: Es hat einen gewissen Charme. Salzburg ist die überragende Fußballmannschaft in Österreich, die mittlerweile auch international zu den großen Kalibern zählt. Die Union Gurten ist eine Mannschaft, die das Innviertel mit ihrer Arbeitermentalität verkörpert.
Was ist wahrscheinlicher: dass die SV Ried in dieser Saison Meister wird oder dass Salzburg gegen Gurten aus dem Pokal fliegt?
Eine gute Frage, vielleicht sogar Letzteres. Nicht falsch verstehen, wir sind sicher nicht größenwahnsinnig und wissen, dass es so gut wie unmöglich ist, Salzburg zu schlagen. Wir haben gehörigen Respekt vor dem Gegner. Wie auch immer: Wir geben sicher kein Spiel schon im Vorfeld auf. Egal, wie das Spiel ausgeht: Die Mannschaft kann viel Positives mitnehmen. Dieses Spiel haben sich meine Jungs hart erarbeitet und verdient.
Wir bereitet man sich als Union Gurten auf so einen übermächtigen Gegner vor?
Salzburg hat nach vorheriger Rücksprache sogar einen Videoanalysten zu uns geschickt. Solche Möglichkeiten haben wir freilich nicht. Wir haben uns die Informationen in erster Linie aus dem Internet und den Fernsehübertragungen besorgt. Das eine oder andere Video wurde mir zugespielt. Generell bereiten wir uns nicht anders vor als bei einem Ligaspiel. Am Montagabend haben wir unser Abschlusstraining in Antiesenhofen absolviert.
Warum in Antiesenhofen?
Leider ist unser Platz derzeit in keinem guten Zustand. Daher möchte ich mich im Namen aller sehr herzlich bei Antiesenhofen, allen voran Kurt Kaltenböck, bedanken. Es ist schön, dass man hier nachbarschaftlich so toll zusammenhält.
In einer Zeitung stand, dass bei einem Sieg gegen Salzburg jeder Spieler 1000 Euro zusätzlich erhält. Stimmt das?
Das ist kompletter Blödsinn. Es gibt eine kleine Prämie, die es bei uns im Cup immer gibt, egal gegen welchen Gegner. Dieses Geld wird in aller Regel für einen Teil des Trainingslagers verwendet, damit der Selbstbehalt für die Spieler nicht so groß ist.
Nicht jeder ist erfreut, dass man nach Ried ausweichen musste.
Wir wollten unseren treuen Fans in Gurten ein echtes Volksfest bieten, daher ist es wirklich schade, dass wir nicht daheim spielen können. Aufgrund der Platzverhältnisse müssen wir jetzt aber froh sein, in Ried spielen zu dürfen. Die SV Ried hat uns hier sehr partnerschaftlich unter die Arme gegriffen. Wir freuen uns auf den Cup-Kracher bei unserem "großen Bruder".
Gibt es für dieses Duell gegen den Serienmeister überhaupt eine Zielsetzung?
Mir ist wichtig, dass der vom Trainerteam vorgegebene Matchplan umgesetzt wird, egal wie stark der Gegner ist.
Was werden Sie Ihren Spielern mit auf den Platz geben?
Sie sollen dieses wahrscheinlich einmalige sportliche Erlebnis genießen. Vor dem Anpfiff wird etwas Nervosität dabei sein, aber das ist in Ordnung. Wir brauchen uns nicht fürchten, denn zu verlieren haben wir überhaupt nichts.
In der Regionalliga Mitte läuft es für Ihre Mannschaft nach dem Vizemeistertitel in der vergangenen Saison mit vier Punkten aus sechs Spielen noch nicht nach Wunsch. Worin sehen Sie die Ursachen?
Diese Ausbeute ist nicht der Anspruch von Gurten, so ehrlich muss man sein. Wir hätten uns mehr Punkte erwartet, darüber müssen wir nicht diskutieren. Die ersten zwei Wochen waren wirklich nicht gut, leider hatten wir eine zu kurze Vorbereitung. Jetzt zeigt die Leistungskurve nach oben, daher bin ich überzeugt davon, dass wir bald wieder in die Erfolgsspur zurückkehren werden. Das 1:1-Unentschieden in Leoben am Wochenende war mehr als nur ein Lebenszeichen. Leoben ist wahrscheinlich die stärkste Regionalliga-Mannschaft, gegen die ich als Gurten-Cheftrainer bisher gespielt habe. Meine Jungs haben alles gegeben und dem großen Favoriten einen unglaublichen Kampf geboten. Auf dieser Leistung können wir aufbauen.
Sie sind seit vier Jahren Trainer in Gurten, waren zuvor fünf Jahre Co-Trainer. In der vergangenen Saison wurde Gurten Dritter in der Regionalliga. Mehr ist eigentlich nicht möglich. Denkt man da hin und wieder an eine neue Herausforderung im Fußballgeschäft?
Es gab vor der Saison die eine oder andere Anfrage von höherklassigen Vereinen. Natürlich denkt man kurz nach, aber wir haben in den vergangenen Jahren so viel erreicht, dass es für mich schnell klar war, in Gurten zu bleiben, um mit der Mannschaft, die mir so viel gegeben hat, weiterzuarbeiten.
Peter als waschechter Innviertler sollte gleich auf der SVR Betreuerbank nach dem Cupspiel bleiben. Als Chefcoach der SVR natürlich.
der winzige Vorteil mit dem kleineren Platz ist damit dahin,
an der Zeit wärs ja das die Bullen mal wieder ein Cup Match verlieren, aber hoch gewinnen werden Wir wohl nicht heute