Betrieb und Wohnungen statt Grünland: In St. Isidor formiert sich Protest
LEONDING. Seit bekannt geworden ist, dass die rund 30 Hektar große Grünfläche hinter dem Kinderdorf St. Isidor verkauft werden soll, formiert sich der Widerstand. Laut Bürgermeister ist noch "nichts entschieden".
Es wird am 7. Dezember wohl eine heiße Bürger-Fragestunde bei der Gemeinderatssitzung in Leonding werden. Denn seit bekannt geworden ist, dass die rund 30 Hektar große Grünfläche hinter dem Kinderdorf St. Isidor verkauft werden soll (die OÖNachrichten berichteten) formiert sich der Widerstand.
"St. Isidor darf kein Betriebsbaugebiet werden" – so steht es großflächig und in handgeschriebenen Buchstaben auf schnell zur Protestfläche umfunktionierten Kartons, die rund um das besagte Grundstück aufgestellt worden sind. Wo jetzt noch Obstgärten und Spargelfelder sowie das Freigelände des an das Kinderdorf angeschlossenen Reitstalles sind, könnten künftig ein großes Unternehmen und Wohnbauten stehen. Vorausgesetzt die Fläche wird verkauft und von der Gemeinde entsprechend umgewidmet.
Grüngürtel erhalten
Für Bürgermeister Walter Brunner (SP) ist von einer drohenden wie zeitnahen Umwidmung keine Spur. "Im Gemeinderat haben wir lediglich eine Stellungnahme zum überörtlichen Raumordnungsprogramm des Landes beschlossen", so Brunner. Alle zehn Jahre würde dies überarbeitet und begutachtet, ob für bestehende Grünflächen grundsätzlich eine Baulandwidmung möglich wäre.
Wie berichtet, wurden an Leonding rund 60 Wünsche von Grundeigentümern herangetragen, wovon letztlich nur acht Flächen in der Stellungnahme an das Land berücksichtigt worden seien. "Die Grünfläche in St. Isidor war davon nicht betroffen. Die Stadt wurde kurzfristig von der Änderung informiert", sagte Brunner den OÖN. Um St. Isidor keine sachliche Diskussion zu verweigern, habe der Gemeinderat keine ablehnende Stellungnahme abgegeben. Künftige Gespräche würden zeigen, welche konkreten Planungsabsichten die Grundeigentümer, zu denen unter anderem die Diözesane Immobilienstiftung gehört, wirklich haben. "Erst dann wird entschieden, ob überhaupt eine Änderung der Flächenwidmung in Frage kommt", so Brunner.
So viel ist schon durchgesickert: Auf einem großen Teil der Fläche will sich die KEBA AG mit ihren mehr als 1000 Mitarbeitern ansiedeln, die an ihrer Zentrale in Linz schon länger aus allen Nähten platzt und dort keine Erweiterungsmöglichkeiten besitzt. Dahinter sollen dann noch Wohnungen realisiert werden.
Diese Überlegungen stoßen bei den Grünen und bei Anrainern auf Ablehnung. Ihnen geht es nicht nur um die Erhaltung des wichtigen Grüngürtels, sondern auch um die weitere Verschärfung der ohnedies schon angespannten Verkehrssituation in diesem Bereich.
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Das Land OÖ. hat für eine eventuelle Umwidmung durch die Gemeinde Leonding bereits die Zusage erteilt.
Jetzt braucht nur noch der Gemeinderat mit einer dazu erforderlichen Stimmenmehrheit die Umwidmung beschließen. Diese erforderliche Mehrheit wird mit Sicherheit erreicht, denn im Gemeinderat sind Personen, die bei einer Zustimmung selbst wieder Grundstücke jederzeit umgewidmet bekommen.
Fairerweise muss man sagen:
Das ist keine Fläche weitab vom Schuss, sondern
immerhin eine Erweiterung unmittelbar an bestehende Bebauung.
Lask-Stadion und St. Isidor = zwei Städte und zwei gleiche Blödheiten.
Betonieren, Boden versiegeln , Grünland verbrauchen !
Wenn schon die Bürgermeister und der LH-Stv. Strugl Bretter vorm Hirn haben, wo sind die gewählten Gemeinderäte ? Haben diese keine eigene Meinung, wozu sind dann diese da? Oder haben diese nur einen Gartenschlauch im Rücken ?
Spekulation auf Hochtouren
Solange es für einen Betrieb immer noch weit billiger ist auf der grünen Wiese zu bauen, als verbaute Industrie (oder Wohn) - ruinen zu revitalisieren, werden die Betriebe ins (bisherige) Grünland drängen. Und die Gemeinden werden mitspielen, weil jeder Arbeitsplatz Kommunalsteuer bringt. Und wenn es um große Betriebe gibt, stimmt das Land aus Standortgründen wohl auch meistens zu.
Helfen würde hier wohl nur die gezielte Förderung des Abriss von Gebäuden im bestehenden Gewerbegebiet. Dafür ein gesetzliches Verbot für Umwidmungen von landwirtschaftlichen Flächen, sobald die Ertragsquaität einen bestimmten Wert übersteigt.
es gilt nur das gesetz PROFIT PROFIT
GELD GELD GELD
fresst es und nimmt es mit ins grab
eins der zehn gebote gier
wo man nur hinschaut
Sehr treffend!!!
Allein schon der Abbruch und die Entsorgungskosten einer Industrie-, Gewerberuine macht eine Revitalisierung derartiger Grundstücke viel zu teuer. Hier ist der Gesetzgeber gefragt.
Ich kann einfach nicht nachvollziehen was Politiket dazu treibt immer mehr Wiesen und Felder der Betonlobby zu opfern.Machen Sie es dem Linzer Bùrgermeister nach,fliest hier soviel Geld oder bin ich nur zu dumm es zu verstehen.Weil das Argument mit der Wohnungsnot glaubt Euch der älteste Grossvater in Òsterreich nicht mehr.
Hier ist ein Formular für Unterschriftenliste gegen die Umwidmung der Leondinger Grünzuges für Bürger aus Leonding:
http://www.gruenflaeche-leonding.at/wp-content/uploads/2018/11/Unterschriftenliste.pdf
Im Versiegeln von Boden sind wir fleißig.
Aber so lange Irrsinnsprojekte wie das Stadion am Pichlingersee ernsthaft angedacht werden, darf man sich über nichts wundern.
und die gerüchteküche brodelt, sehr schlecht recherchiert
Gut so! Wenn öffentliche Gewerbe-, Verkehrs- und Umweltpolitik versagt, müssen die Leute (unmittelbar Betroffenen in erster Linie, aber nicht nur diese) ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen.
Hunderte Sozialwohnungen lässt man leerstehen........
Ich hoffe, dass der Bürgermeister einer Umwidmung nicht zustimmt, wäre eine Riesen Schweinerei, wir brauchen Ackerland für unsere Nahrung, es wird ohnehin schon viel zu viel aus dem Ausland eingeführt.
Dabei haben wir die besten Nahrungsmittel von unseren fleissigen Landwirten
Wir brauchen kein Ackerland in Stadtnähe! Es gibt genug Ackerland in Österreich und die Versorgung der Österreicher ist nicht in Gefahr. Ich muss nicht auf teurem Grund, der in Stadtnähe viel sinnvoller als Wohn- bzw Industrie-Bau-Gebiet genutzt werden sollte als Ackerland verwenden.
Die Bewohner dort sind Rosinenpicker die beides wollen. Die Vorteile der vielen Angebote einer Stadt und die Ruhe vom Land. Das kann es nicht spielen.
Doch, das kann es spielen. Das spielte es lange. Nun nimmt die Profitgier maßlose Züge an. Eine wohldurchdachte und zukuntftsorientierte Raumordnung - Ressourcen schonen - sieht anders aus. Hinter mir die Sintflut, das darf es nicht spielen.
Ja, richtig - es hat es lange gespielt! Doch das kann es nicht ewig spielen!
Genau, schön die Lebensgrundlagen der Menschen auf ewig zerstören. Dann spielt es bald gar nix mehr.
richtig, daher sollen die Unternehmen an ihren Standorten bleiben und nicht an den Stadtrand uebersiedeln wo der Neubau billiger ist
Der Bürgermeister entscheidet das nicht alleine. Der Gemeinderat muss zustimmen.
aha, und wie regiert er wenn er im Gemeinderat keine Mehrheit hat?
Sagenhaft,dann hat er das Abstimmungsergebnis zu akzeptieren! Schließlich hat er GR-Beschlüsse umzusetzen. Er ist kein Alleinherrscher.
ps wünsche den anrainern viel glück und erfolg in ihrem kampf gegen das rathaus
Ich wünsche dem Rathaus viel Stehvermögen und Rückgrad gegen die Egoismen der Anrainer!
ja und noch mehr gegen den Egoismus der Unternehmen
leonding wird von der derzeit herrschenden aktuell komplett zubetoniert ... und noch immer kein umdenken ... lebensqualität sinkt laufend ... verkehr ende nie ...
riesige zubetonierte parkflächen vor neuen oder umgebauten supermärkten mit einer verkaufsebene und das wars.
Was hast du dir vorgestellt - so nahe zur Stadt Linz! Sieh dir andere Ballungsräume an - irgendwann wächst alles zusammen und es entsteht ein Großraum in dem nicht mehr erkennbar ist wo ein Ort anfängt und der andere aufhört. Wenn du dir die Berichte auf der OÖN über die Landflucht gelesen hast solltest du wissen, dass immer mehr in die Stadt drängen und die haben auch das Recht dort zu wohnen!
Dann soll Leonding in Linz eingemeindet werden.
Das brauchst du mir nicht vorschlagen - bin ich sofort bei dir. Ich bin auch für die Verordnung von Dorf-Zusammenlegungen überall dort wo es sinnvoll und notwendig ist. Die 500 Einwohnergemeinden mit kompletter Gemeindeverwaltung und Bürgermeister sind viel zu teuer für den Steuerzahler.
Puh, da wirds ordentlich Widerstand geben! Rundum Wohngebiet mit verkehrberuhigten Straßen. Da wird Keba nicht glücklich und auch nicht die Caritas. Man erinnere sich an das Beispiel Banner in Pasching. Da sieht man wozu Anrainer mobilisieren können, und in Isidor gibts reichlich betroffene Anrainer .
Pfui Teufel! 1000 Arbeitsplätze eines prosperierenden Unternehmens in einer Zukunftsbranche. Brauchmaned. Woinmaned. *facepalm*
Doch, im reichlich vorhandenen Betriebsbaugebiet. Ihre Polemik ist hier fehl am Platze.
Arbeitsplätze jederzeit gerne, allerdings gesellschaftlich verträglich; mit einer seriösen Firma muss das möglich sein. Offenbar ist das hier nicht der Fall.
Ich sehe hier nur Geldgeilheit der Kirche und der Gemeinde auf dem Rücken von Menschen, und dieser Betroffenenkreis ist durchaus weitläufig zu sehen und in Generationen zu denken, wenn ich nur an Bodenversiegelung und ihre Folgen, und komplett kurzsichtige Verkehrsplanung denke, z.B.
ja, vor allem wenn denen der Profit wichtiger ist als die Lebensqualitaet der Menschen.
Die Wahrheit darf hier nicht gesagt werden. Mein Posting wurde gesperrt:
Nochmal zur Info:
Vor der Beschlussfassung im Gemeinderat hat ein Gespräch im Büro von Landeshauptmannstellvertreter Strugl im Beisein von DI Mandlbauer, DI Rockenschaub, BGM Brunner und VBGM Bäck stattgefunden.
Www.vpleonding.at.
Der Umwidmungsbefehl kommt von oben.
Es ist normal, dass bei neuen Projekten Gespräche geführt werden um die verschiedenen Möglichkeiten auszuloten.
Ihre Schlussfolgerung: "Befehl zur Umwidmung kommt von oben" ist eine derbe Unterstellung.
Wundert mich nicht, dass Ihr Posting gesperrt wurde.
Lesen Sie halt nach auf der genannten Homepage. Da steht's. Ganz öffentlich.
Quadratkilometer nach Quadratkilometer werden zubetoniert und zuasphaltiert. Wenn die Wasserreserreserven im Boden immer geringer werden wird der landwirtschaftlichen Drainage die Schuld in die Schuhe geschoben, dabei wird bei Drainagen nur der Überschuss an Oberflächenwasser abgeleitet, währden beim Zubetonieren überhaupt kein Wasser mehr in den Boden kommt.
Die Grünfläche in St. Isidor grenzt übrigens auch an einem Wasserschutzgebiet, die südlich angrenzende Gartensiedlung befindet sich darauf.
Das ist der Lackmustest für die Politiker, gleichgültig ob im Bund, den Ländern oder in den Gemeinden verantwortlich.
Kurt Weinberger, Vorstand der österreichischen Hagelversicherung hat es zuletzt auf den Punkt gebracht:
"Wir verbauen in Österreich im 10-Jahres-Durchschnitt rund 20 Hektar pro Tag oder die Fläche von 30 Fußballfeldern! Vom 2,5-Hektar-Ziel aus der Nachhaltigkeitsstrategie 2002 sind wir noch weit entfernt. Bereits 2002 hat sich die Politik zwar mit der Nachhaltigkeitsstrategie zur Reduktion des Bodenverbrauchs bekannt. Nur die Umsetzung effektiver Maßnahmen lässt bis dato auf sich warten.
Dadurch verlieren wir laufend massiv Flächen, die für die Produktion von Lebensmitteln dann nicht mehr zur Verfügung stehen. So werden wir zunehmend von Importen aus dem Ausland abhängig und beschleunigen außerdem den Klimawandel“
Du irrst dich mit deiner Argumentation. Die Kritik an der Verbauung richtet sich fast ausschließlich an die Verbauung durch Einfamilienhäuser - die am meisten platzverschwendende Wohnbauweise. Das noch durch Wohnbauförderungen zu unterstützen ist der Wahnsinn pur. Betriebe heißen Arbeitsplätze und sind demzufolge notwendig.
....Geld stinkt nicht!!!! leider Profitgier!!!!!!
täglich werden in Österreich ca. 20 Hektar zubetoniert. Die Auswirkungen auf das Klima, den Wasserhaushalt und auf die Fähigkeit Österreichs selbst genug landwirtschaftliche Flächen für die Ernährung der Bevölkerung bereit zu stellen, sind inzwischen dramatisch und für jeden sichtbar. Trotzdem wird weiterhin fröhlich Grünland in Bauland umgewandelt. Alle denken natürlich nur an den eigenen Vorteil und niemand sieht das große Ganze.
Wenn die Bevölkerung in AUT wachsen soll (manche sagen sogar: muss), dann schlägt sich das auf den Verbrauch von Grund und Boden nieder.
Hier streiten sich die Geister.
Solange nachgedacht wird, auf das Allgemeinwohl bedacht, ists gut.
Wenn die Bevölkerung in AUT wachsen soll (manche sagen sogar: muss),
wir werden das Beste für unseren Geldbeutel draus machen.
Kommt darauf an, wie gebaut wird. Diesen Parameter unterschlägst du. Schlagwort eingeschossiger Supermarktbau ohne Tiefgaragen (möglichst billig für die Eigentümer, die Allgemeinheit profitiert nicht), Einfamilienhäusel-Exzesse sogar in schmalen Bergtälern etc.
Solange unsere Nahrung importiert werden kann brauchen wir keine Bauern/Felder die uns ernähren sollen.
Schon jetzt kann Österreich seine Einwohner nicht mehr ernähren ohne Lebensmittel Importieren zu müssen.
Das wird sicher nicht weniger sondern immer mehr.
Wir brauchen unsere Felder da wächst unser Korn und Gemüse.