Ärzte-Misere im Franckviertel dauert an: Versorgungszentrum gescheitert
LINZ. Nach wie vor schlecht ist die ärztliche Versorgung im Franckviertel. Derzeit sind sieben der insgesamt 87 Allgemeinmediziner-Posten in Hausarzt-Ordinationen mit Kassenvertrag in der Stadt Linz nicht besetzt.
Hauptbetroffen ist das am Rande des Industriegebiets gelegene Franckviertel, wo viele betagte und finanzschwache Menschen wohnen.
Deutlich besser werden sollte die Versorgung durch ein Primärversorgungszentrum in der großen neuen Wohnsiedlung "Grüne Mitte". Doch das Vorhaben, eine Ordination mit vier Ärzten zu starten, ist gescheitert. Laut Angaben der Gebietskrankenkasse (GKK) hätten die für das Versorgungszentrum vorgesehenen Ärzte abgesagt. "Die Ausschreibung läuft aber weiter", sagt GKK-Sprecher Harald Schmadlbauer.
In dem Zentrum sollten "mindestens vier Ärztinnen und Ärzte zusammenarbeiten", hatte die GKK vor 15 Monaten angekündigt. Auch Therapeuten und Sozialarbeiter sollten angestellt werden.
Weiter zugespitzt hat sich die Lage nicht nur im Franckviertel, sondern auch in angrenzenden Wohngebieten durch den Umstand, dass ein Hausarzt in der Khevenhüllerstraße mit heurigem April seinen Kassenvertrag zurücklegte und Wahlarzt wurde.
Weiterhin problematisch ist die Versorgung mit Kinderärzten in Urfahr. Dort gibt es seit 27 Monaten, seit der Pensionierung von Wolfgang Tiefenthaler, keinen Nachfolger. Davon betroffen sind nicht allein Kinder in Linz-Urfahr, sondern auch im Mühlviertel.
Mehr Wahlärzte in Linz
Während in Linz die Zahl der Ärzte mit Kassenvertrag zurückgegangen ist, ist die Zahl der Wahlärzte ohne Kassenvertrag gestiegen. Insgesamt gibt es 191 Hausärzte in Linzer Ordinationen. Davon haben 55,5 Prozent keinen Kassenvertrag. Vor zehn Jahren hatten 43 Prozent der Linzer Hausärzte keinen Kassenvertrag.
Der Landtagsabgeordnete Peter Binder und Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (beide SPÖ) bezeichneten dies gestern in einer Pressekonferenz als klares Zeichen für Zweiklassenmedizin.
Gesundheitsexperten kontern, dass die Zahl der Wahlärzte seit 2015 in Folge des neuen Arbeitszeitgesetzes für Spitäler gestiegen sei. Etliche Spitalsärzte haben seither Wahlarztpraxen gegründet, sind dort meist aber nur wenige Stunden pro Woche tätig.
Wie das große Sesselrücken heute im Gemeinderat abläuft
Platzprobleme: Schule der Kreuzschwestern in Linz baut aus
3007 Nachtschwärmer feierten eine Lauf-Party
Klimasimulation als Grundlage für neues Messnetz
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Ist die Arbeit im PVZ doch nicht so attraktiv, wie die Zeitungen immer schreiben? Liegt es vielleicht an den nicht gar so aufregenden Honoraren? An der Verpflichtung zu unbeliebten Tätigkeiten (Substitutionsprogramm etc.,), am Verbot für Betriebsurlaub, an der Grundleistungsstaffelung (=je mehr Arbeit, umso weniger Geld pro Patient)?
Fragen über Fragen, leider geht dem keiner nach und fragt die Ärzte die abgesprungen sind.
sogar die SPÖ - Vorzeigeärztin Silvia ST. schloss ihre Ordination in dieser Gegend um "Besseres" zu tun!
gibts unter den Zuwanderern kein Ärzte ?
Gabs immer schon, aber:
als Asylwerber dürfens nicht arbeiten
als Asylanten habe sie das Problem der Nostrifikation und der Sprache
als Fremde sind sie der Regierung verhaßt und werden vertrieben.
Die sind in Deutschland und Großbritannien. Ärztemangel ist dort schon länger ein Thema, das werben um ausländische Fachkräfte ebenso. Wir beschränken uns halt auf's widerlich sein.
aha - es ist also wiederlich einen fremden Arzt ohne Nostrifikation bei uns nicht werken zu lassen?
Das gesammte Gebahren der Regierung. Da gibt's klar freundlichere/erstrebenswertere Länder für Fachkräfte.
laut Jubelmeldungen von 2015/2016 tausende - sowie Fremdsprachen beherrschende Pflegekräfte aber es melden sich im Moment nur Atomphysiker und Nuklearforscher.......
Es wäre interessant zu erfahren, warum die Ärzte abgesprungen sind. Aber das hätte ja mit Journalismus zu tun.
Ist einfach nachzulesen, noch dazu in der kritisierten Zeitung:
https://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/landespolitik/das-ist-nur-noch-fliessband-medizin;art383,3115546
dort steht auch: Dass ein Allgemeinmediziner seinen Kassenvertrag kündigt, passiert in Oberösterreich sehr selten – im Schnitt weniger als ein Mal im Jahr, meist bei älteren Ärzten.
Also Strudelteig aus der Redaktion. Laaaaaanges Herumschieben und das Wesentliche mit Nichtigkeiten verdecken. Konklusio: Keine Qualitätszeitung.
Pardon, ich meinte den aus-gezogenen Strudelteig.
Aus Sicht der Ärzte ist es sehr verständlich, dass sie die Wahlarztversion vorziehen.
Gute Medizin und gute Diagnostik braucht Zeit.
Ich war vor 2 Wochen mit unserer Kleinen beim Kinderarzt ( Kassenarzt ) -
das Wartezimmer war gestopft voll.
Jedem Patienten kann sich der Arzt nur 5 Minuten widmen. Wie soll das funktionieren ?
Frust auf allen Seiten ist vorprogrammiert.
Da verwundert es auch nicht, wenn viele
Patienten einfach in eine Spitalsambulanz gehen.
Motto : hier warte ich zwar auch ewig lang, aber es gibt alle Untersuchungsmöglichkeiten
( von Labor, Ultraschall bis CT und MR )
Wen wunderts? Bei der Bezahlung und der Aussicht auf "tolle Kundschaft" in den neuen und alten Hotspotgebieten?
Grüne Mitte ein „Hotspot“? Jemals dort gewesen? Nicht? Ach so!
ja, schon während der Bauphase und auch danach..
Schon wieder zu wenig Niederschlag im April. Da sind sicher auch die bösen, bösen Ausländer schuld, oder? Ein einfaches Weltbild muss schon was schönes sein....
aha, jetzt ist mein einfaches Weltbild schuld das dort keine Ärzte arbeiten wollen?
Man kann sich natürlich alles schön einfach zurechtreden...
Man kann natürlich auch bei jedem Thema wieder die Schuld bei Migranten suchen. Egal wie abstrus das gerade ist. Einfaches Weltbild oder Bösartigkeit. Hätte halt ersteres unterstellt.....
Sie schon.
Es ist auch in Wels inzwischen fast aussichtslos, einen Hausarzt zu finden. Keine Ahnung, ob es in Steyr recht viel anders ist.
Es ist in den Städten nicht sehr viel anders, als auf dem Land. Allgemeinmediziner sind gefragt. Wenn man jetzt noch einrechnet, dass ein grosser Teil der praktizierenden Ärzte vor der Pensionierung steht, dann kommen böse Zeiten auf uns zu.
7 von 87?
Das sind 8% oder jede 12te
Wenn die 87 genug sind oder wären, fällt der Fehlbestand gar nicht auf,
das heißt Jammern auf hohem Niveau
oder Strudelteigziehen in der Redaktionsstube.
Wenn Sie zu den paar % gehören würden, welche keinen Hausarzt mehr finden, würden Sie natürlich nicht jammern. Stimmt's?
Keinen Arzt mehr zu finden kenne ich von Verwandten aus NÜ
Hier gings aber NICHT ums Jammern, ich sagte auch nicht, dass alles in Ordnung ist.
NÖ, flaches Land;
in OÖ seit 1990… aber sicher jetzt verschärft und auch in Städten.