Architekten machen gegen Baupläne beim Schillerpark mobil
LINZ. Initiative "Fairplanning" hält Tiefgarage mit mehr als 1000 Stellplätzen und "riesiges Hochhaus" für unverantwortlich.
Noch liegen keine konkreten Pläne vor, wie Unternehmer Ernst Kirchmayr (Betreiber der PlusCity und der LentiaCity) den Schillerpark-Komplex modernisieren und umbauen will.
Nach außen gedrungen ist bisher nur, dass eine große Tiefgarage und ein Hochhaus errichtet werden könnten. In Letzterem sollen Wohnungen, Büros und im unteren Bereich Geschäftsflächen entstehen, durch die die südliche Landstraße einen neuen Attraktivitätsschub bekommen soll.
"Grundsätzlich sind wir nicht gegen dieses Vorhaben", sagt Ulrich Aspetsberger. Er ist Architekt, genauso wie seine Kollegen Markus Rabengruber und Christine Konrad. Alle drei sind bei der unabhängigen Initiative "Fairplanning" engagiert und traten gemeinsam vor die Presse, um darzulegen, warum sie den Schillerpark-Plänen von Ernst Kirchmayr eine "gelbe Karte" zeigen.
Das Projekt sei "viel zu groß" dimensioniert, so die Kritik. Eine Tiefgarage, die 1030 Stehplätze umfasse (wie in einem ersten Antrag an das Land formuliert) müsste "mindestens dreistöckig auch unter den Park gebaut werden", was den Baumbestand gefährde. Das sei falsch und unverantwortlich in Zeiten, wo Sommerhitze und schadstoffbelastete Luft schon jetzt ein großes Problem der Innenstadt sind, sagt Konrad. "Bei einem fünffachen Wechsel bedeutet diese Garage mehr als 10.000 Kfz-Bewegungen in den dort engen Gassen nahe dem Krankenhaus", ergänzt Rabengruber. Weitere Autos in die Innenstadt zu ziehen, sei unsinnig, die Tiefgarage daher abzulehnen.
Abgelehnt wird auch ein "riesiges Hochhaus". Denn aus den Quadratmeterzahlen, die hier verbaut werden sollen, haben die drei Architekten errechnet, dass der Bau an die 100 Meter hoch werden müsse. "Das ist ein absolutes No-Go", sagt Ulrich Aspetsberger. Wenn schon in die Höhe bauen, dann höchstens 30 Meter. Das ist in etwa so hoch wie das bestehende "Eder-Hochhaus" an der Ecke Landstraße/Langgasse. (eda)
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"Noch liegen keine konkreten Pläne vor". An dieser Stelle müssten Journalisten das Interview abbrechen und sich weigern, jemandem eine Plattform zu geben, der nur mutmaßt und nichts belegen kann, was er behauptet. Zumindest seriöse Journalisten.
Meine volle Zustimmung.
Seriös wäre bestenfalls, auf eine maximale architektonische Qualität zu achten.
Die spielt in dieser Lage sicher eine Schlüsselrolle.
Von vornherein nur dagegen zu sein,
ist nicht OK.
Wie alle Menschen wissen, die im Umfeld des Schillerplatzes schon das Auto benützt haben, sind die umgebenden Strassen nicht ausreichend leistungsfähig, um Ziel- und Quellverkehr einer möglichen Tiefgarage zu fassen. Jedenfalls gilt, dass die Linzer Innenstadt ohne Grünflächennetz in naher Zukunft wegen der Erderwärmung an Wohnqualität verlieren würde. Daher ist eine weitere gravierende Verdichtung rund um den Schillerplatz vorsorglich zu untersuchen, wenn die Stadt die öffentlichen Interessen an der Erhaltung und Gestaltung des Stadtbildes wirklich wahrnimmt. Und ihre Bürgerinnen und Bürger sachlich und rechtzeitig über solche Vorhaben informiert, die entscheidenden Einfluss auf das Stadtklima haben.
Was ist daran "sachlich", ein Projekt an die Wand zu malen, das offiziell noch nicht existiert? Wenn Sie vor etwas Realem, das sie auch sicher wissen, warnen wollen, dann raus damit. Solange es nicht unter Betriebsspionage fällt.
Man kann immer irgendwas 'vorschieben', wenn einem das Projekt nicht passt.
Der Bedarf nach Grünflächen ist schon verständlich, deshalb muss man nicht das Projekt verteufeln.
Das Parkplatzthema sollte lösbar sein, immerhin gibt's gerade hier auch einen sehr guten ÖV-Anschluss.
Wir fragen uns, was für ein Hochhaus mit Tiefgarage am Schillerpark sprechen könnte? Doch wohl nur, dass man selber daran gut verdient, als Planer, Investor oder Immobilienentwickler? Alles ehrenwerte Berufe, versteht sich... Denn wenns um Oeffis geht, brauchen die Nutzer wohl keine Tiefgarage. Die kommen zu Fuss und gut ohne Tiefgarage aus! Ich wiederhole: Nach dem Stand der Technik fasst die Innenstadt nicht mehr motorisierten Individualverkehr. Jetzt ist die Stadtplanung am Zug, um Alles zu mobilisieren, was MIV vermeidet und Mobilität auf Fussgänger, Radfahrer und öffentlichen Personennahverkehr verteilt! Das heisst nach den Regeln der Verkehrsplanung PUSH AND PULL, also Fordern und Fördern. Unglückliches Linz, wo schlafen deine Entscheidungsträger? Sie glauben noch, der öffentlichen Verantwortung entgehen zu können durch Wegducken und Verstecken hinter den Stadtregierung. Allerdings ein erbärmliches Komitee, Ignoranten wäre das Beste, was man über die Damen und Herren sagen kann.
Alle Arten der sanften Mobilität sind dort bestens ausgeprägt.
Parkplätze wird man dennoch brauchen, vor allem für die Bewohner, wenn auch keine 1000.