"Der Bahnhof Wegscheid fristet ein Mauerblümchendasein"
LINZ. Verkehrskonzept Neue Heimat: Nach Bürgerbeteiligung gibt es einige Ideen - die Stadt kann diese aber nur zum Teil alleine umsetzen.
„Wir haben gemeinsam gute Lösungen auf die Welt gebracht“, war bei einem heutigen Pressetermin von Verkehrsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) mit Blick auf das Verkehrskonzept Neue Heimat zu hören.
Wie berichtet, wurde dafür gemeinsam mit dem Planungsbüro Rosniak & Partner ein Bürgerbeteiligungsprozess gestartet, dabei hatten die Bürger die Möglichkeit ihre Ideen, Anregungen und auch ihre Kritik miteinzubringen.
Ganz einfach sei die Ausgangslage nicht gewesen, sagte Hajart. Zuletzt hatte es einige Aufregung um ein sich mittlerweile in Bau befindliches Wohnprojekt zwischen Flötzer- und Weißdornweg gegeben. Unmut hatte bei der eigens gegründeten Bürgerinitiative die Tiefgaragenzufahrt gesorgt.
Kombinierter Geh- und Radweg im Bäckermühlweg
Besagte Straßenabschnitte sind nun auch Teil der weiteren Planungen im Stadtteil. Hier gelte es eine Kompromisslösung zu finden, sagte Roman Minke, Leiter der städtischen Mobilitätsplanung. Angedacht ist, die einzelnen Straßenabschnitte so neu zu ordnen, dass man ein Durchfahren in gewissen Bereichen verhindere.
Bessere Fahrt soll es künftig im Bäckermühlweg jedenfalls für Radler geben. Der dortige Gehweg soll zu einem kombinierten Geh- und Radweg ausgebaut werden, das sei bereits im heurigen Bauprogramm verankert, so Hajart. Die Kosten liegen bei 350.000 Euro, die Umsetzung ist für Sommer geplant. Mit diesem Vorhaben will der Vizebürgermeister den Anrainern zeigen, „dass wir das auch ernst nehmen, was wir gemeinsam erarbeitet haben“.
Bei anderen Vorhaben ist der Sachverhalt ein anderer, alleine kann die Stadt Linz hier nur wenig beziehungsweise gar nichts ausrichten. Die Realisierbarkeit und der Umsetzungszeitraum sind somit bei einigen Maßnahmen derzeit völlig offen.
Ein Beispiel dafür ist der Bahnhof Wegscheid, der wie es Hajart formuliert, „ein Mauerblümchendasein fristet“. Grundsätzlich gebe es hier eine Top-Verbindung, es hapere zum einen am Takt, zum anderen am Erscheinungsbild (Stichwort Parkplätze). Ihrem Wunsch nach Modernisierung hat die Stadt auch bereits mit einer Resolution an die ÖBB Nachdruck verliehen.
Stadtteilbuslinie in Planung
Ähnlich ist die Situation bei der angedachte Stadtteilbuslinie, hier gilt es die Linz Linien ins Boot zu holen. Erste Planungen seien bereits im Laufen, hieß es heute.
Stadtentwicklungsdirektor Hans-Martin Neumann strich den großen Wert der aus dem Bürgerbeteiligungsprozess gewonnenen Ergebnissen, er kündigte weitere solcher Projekte an. So sei etwa geplant für das Areal entlang der Salzburger Straße ein kooperatives Verfahren zu starten.
ÖBB verweisen auf Attraktivierungsplan
Bei den ÖBB sieht man das etwas anders. Sie verweisen auf den für den Bahnhof erarbeiteten Attraktivierungsplan, 2021 sei bereits die Dachhaut des Bahnsteigdaches und die schadhafte Tragkonstruktion saniert worden, Ende 2022 sei die bestehende Wartekoje abgetragen und durch eine neue ersetzt worden.
In den kommenden Jahren stünden weitere Schritte an – darunter etwa die Modernisierung von Bahnsteigtafeln, Hinweisschildern, Lautsprechern und der Beleuchtung. Ebenso sei angedacht, die Bahnsteige 1 und 2 auf eine Länge von 160 Metern zu verkürzen und diese mit einem taktilen Bodeninformationssystem für Blinde und Sehbehinderte zu versehen. Generell sollen auf dem gesamten Areal für diese Personengruppe Verbesserungen erfolgen, beispielsweise durch Brailleschrift-Informationen an den Stiegen.
Mit Blick auf die Reisendenfrequenz wird seitens der ÖBB darauf verwiesen, dass diese am Bahnhof mit unter 1000 Reisenden pro Tag gering sei, keinen dringenden Bedarf gebe es auch für die Umgestaltung der dort situierten 70 Pkw- und 33 Fahrrad-Stellplätze.
Ihr solltet mal den Mühlkreisbahnhof in Urfahr sehen. Holzbaracken aus dem 19. jht und die öbb wird auch in den nächsten Jahren den Schandfleck nicht verändern. Hauptsache alles schön in Wien reinbuttern!
Generell die ganze Mühlkreisbahn.
Mit 2 Gleisen und kürzeren Takten hätte diese ein enormes Potential für die Region
Wenn mal - oft nur stündlich - ein Zug fährt, ist man schnell in Linz.
Inspirierend war die abgesandelte Industriegegend, die jetzt abgesiedelt und zu Wohnsiedlungen umgestaltet werden noch nie.
Wünsche an die ÖBB sind nett, da wäre es besser, sich vorerst mal auf die eigenen Ressourcen (Planung, LinzAG-Verkehr...) zu fokussieren.